Zuckerberg räumt Zensur wegen Druck von Biden-Regierung ein, aber Spiegel-Leser erfahren davon nichts
Am 27. August hat wurde ein Brief öffentlich, den Marc Zuckerberg als Antwort auf eine Frage des US-Parlaments über Zensur (der moderne Fachbegriff dafür lautet „Moderation“) bei Facebook und anderen Firmen des Konzerns Meta geschrieben hat. Marc Zuckerberg hat darin mitgeteilt, die Biden-Regierung habe Meta seit 2020 „unter Druck gesetzt“, mehrere Themen zu zensieren und der Konzern habe dem Folge geleistet. Zuckerberg gab sich in dem Schreiben geknickt und reumütig, was allerdings zumindest bei einem der Themen kaum glaubhaft ist.
Mit einem Bericht über das Thema habe ich bewusst einige Tage gewartet, um zu sehen, ob und wie der Spiegel und andere deutsche Medien darüber berichten. Nun hat der Spiegel etwas dazu geschrieben. Schauen wir also zuerst an, worum es ging, und danach schauen wir uns an, wie der Spiegel darüber berichtet und was er seinen Lesern verschweigt.
Biden-Regierung fordert von Meta Zensur
Zuckerberg schrieb in seinem Brief:
„Hochrangige Beamte der Biden-Administration, auch aus dem Weißen Haus, haben unser Team im Jahr 2021 über viele Monate hinweg wiederholt unter Druck gesetzt, bestimmte Inhalte über COVID-19 zu zensieren, darunter auch humorvolles und satirisches Material.“
Das ist nicht neu, wir alle erinnern uns an die Zensur-Orgien bei Meta (Facebook und Instagram), Google (YouTube) und anderen sozialen Netzwerken in der Corona-Zeit. Bei der Zensur haben sich die Internetkonzerne öffentlich darauf berufen, „unabhängige Faktenchecker“ hätten Aussagen als unwahr eingestuft und die Konzerne würden sie daher „moderieren“. Dass die selbsternannten Faktenchecker von den westlichen Regierungen und einer begrenzten Zahl US-amerikanischer Oligarchen-Stiftungen finanziert werden und daher in deren Sinne arbeiten, ist nicht neu. Und da einige dieser Oligarchen an Corona Milliarden verdient haben, ist auch verständlich, warum sie bestimmte Informationen zensieren wollten.
Außerdem schrieb Zuckerberg in seinem Brief, dass das FBI während des US-Wahlkampfs 2020 „vor einer möglichen russischen Desinformationsoperation gewarnt hat, in die die Familie Biden und Burisma verwickelt waren“. Zuckerberg gab auch zu, dass heute bekannt ist, dass die Veröffentlichung der New York Post zu diesem Thema, die bei Facebook damals komplett zensiert wurde, keine Desinformation war.
Dabei ging es um den „Laptop from Hell“, den Hunter Biden im Drogenrausch zur Reparatur gegeben und dann vergessen hatte. Die Festplatte des Laptops belegt Korruption der Familie Biden vor allem rund um die Ukraine und das ukrainische Unternehmen Burisma, bei dem Hunter mit einem Monatsgehalt von 50.000 Dollar im Verwaltungsrat war, obwohl er damals auf Crack und daher arbeitsunfähig war.
Diese Geschichte wird von den deutschen Medien nach Kräften geheim gehalten oder sie wird vollkommen verzerrt, wie ich hier an einem lesenswerten Beispiel aufgezeigt habe. Gleiches gilt auch für demokraten-freundlichen US-Medien, denn das Biden-Team hat dafür gesorgt, dass die peinliche Geschichte zensiert wurde, als sie im Oktober 2020, nur wenige Wochen vor der US-Wahl, bekannt wurde. Hätten die Amerikaner von der Geschichte gewusst, hätte Joe Biden die Wahl krachend verloren.
Für die Zensur hat das FBI gesorgt, wie wir schon aus den Twitter-Files wissen. Das FBI wusste, dass der Inhalt der Festplatte echt war, teilte den sozialen Medien jedoch mit, dass sei eine russische Desinformationskampagne und hat Druck gemacht, die Geschichte zu zensieren. Das war der Tiefe Staat, den es angeblich gar nicht gibt und der eine Verschwörungstheorie sein soll, in Aktion, denn damals hat das FBI gegen den amtierenden Präsidenten Trump gearbeitet und seinen Gegenkandidaten Biden unterstützt, indem es dessen korrupten Geschäfte gedeckt hat.
Dass Zuckerberg zumindest bei dieser Geschichte lügt, wenn er sich in seinem Brief reumütig gibt, sieht man daran, dass Facebook damals extra eine Beauftragte für die „Integrität der US-Wahlen“ eingestellt hatte, die für diese Zensur zuständig war. Die Dame hieß Anna Makanju und hatte zuvor im Stab von Vizepräsident Biden gearbeitet und war dort für die Ukraine zuständig, sie wusste also mindestens von den korrupten Machenschaften und war wohl auch daran beteiligt. Und sie durfte während des Wahlkampfes 2020 bei Facebook alles darüber zensieren.
Auch der Spiegel zieht es vor, seinen Lesern die Geschichte komplett zu verschweigen, wie wir gleich noch sehen werden.
Trump droht Zuckerberg
Donald Trump hat Mark Zuckerberg vor einem Wahlbetrug im aktuellen Wahlkampf gewarnt. In seinem neuen Buch, das in der kommenden Woche erscheinen soll und aus dem Politico bereits jetzt einige Auszüge zitiert, droht der Trump dem Meta-Chef mit einer Gefängnisstrafe. Trump wirft Zuckerberg vor, sich bei der Präsidentenwahl im Jahr 2020 gegen ihn verschworen zu haben. In dem Buch heißt es demnach:
„Wir beobachten ihn genau und wenn er diesmal etwas Illegales tut, wird er den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen – so wie andere auch, die bei der Präsidentenwahl 2024 mogeln.“
Der Spiegel hat nicht über den Brief von Zuckerberg an den US-Kongress berichtet, Spiegel-Leser sollen eben nicht alles erfahren, vor allem, wenn es um Zensur im Westen geht, an der der Spiegel sich selbst aktiv beteiligt. Daher hat der Spiegel erst mit drei Tagen Verspätung, am 30. August, berichtet und das Thema des Spiegel-Artikels war nicht etwa Zuckerbergs Eingeständnis über Zensur im Auftrag des Biden-Teams, sondern Trumps Drohung gegen Zuckerberg, die der Spiegel als wirre Spinnerei von Trump erscheinen lässt.
Desinformation durch Verschweigen im Spiegel
Der Spiegel-Artikel trägt die Überschrift „Angebliche Sorge vor Wahlbeeinflussung – Trump droht Zuckerberg mit lebenslanger Haft“ und beginnt mit folgendem Absatz:
„Erst vor wenigen Tagen hatte Mark Zuckerberg angekündigt, sich im laufenden US-Wahlkampf neutral zu verhalten – und im gleichen Atemzug scharfe Kritik an der Biden-Regierung geäußert. Nun droht Donald Trump dem Meta-Chef mit harten Konsequenzen, sollte Facebook versuchen, die Präsidentschaftswahlen in illegaler Weise zu beeinflussen.“
Hübsch, oder? Der Spiegel berichtet nun zwar von „Kritik“ Zuckerbergs an der Biden-Regierung, erzählt seinen Lesern aber nicht, worum es eigentlich geht. Das nennt man per Definition „Lückenpresse“, wenn die Medien Desinformation durch Weglassen betreiben.
Statt über das zu berichten, was Zuckerberg in seinem Brief an den US-Kongress eingestanden hat, konzentriert sich der Spiegel jedoch auf Trumps Drohung:
„Wie der »Telegraph « berichtet, wirft der Ex-US-Präsident Zuckerberg in seinem noch unveröffentlichten Buch »Save America« vor, bereits 2020 Einfluss auf die Wahlen genommen zu haben. Der Tech-Riese hatte unter anderem Anzeigen blockiert, hinter denen mutmaßlich Wahlbetrug stand. Trump wertet dies nun als Wahlbeeinflussung. Er kündigte dem Medienbericht zufolge an, Zuckerberg und sein Unternehmen bei der diesjährigen Wahl genau zu beobachten. »Wenn er diesmal etwas Illegales tut, wird er den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen – wie andere, die bei der Präsidentschaftswahl 2024 betrügen. (…) Die beiden Milliardäre sind in der Vergangenheit nicht nur im Wahlkampf aneinandergeraten. Nach den Unruhen auf dem Capitol Hill im Januar 2021, bei denen Trump-Anhänger die offizielle Verkündung von Bidens Wahlsieg verhindern wollten, sperrte Facebook Trumps Konto für zwei Jahre.“
Da Spiegel-Leser nicht wissen, wie unsauber und fragwürdig die US-Wahlen 2020 waren, und da der Spiegel und andere deutsche Medien Trump konsequent als Spinner darstellen, klingt das für den Spiegel-Leser wie eine weitere verrückte Behauptung von Trump, von der man kein Wort glauben sollte.
Auf den Brief von Zuckerberg kommt der Spiegel erst am Ende seines Artikel zu sprechen:
„Mit seinem am Montag veröffentlichten Brief an den US-Kongress erhebt Zuckerberg aber auch gegen Biden schwere Vorwürfe. Dessen Regierung habe seine, Zuckerbergs, Teams während der Coronapandemie unter Druck gesetzt. Hochrangige Beamte hätten gefordert, Covid-19-Inhalte zu zensieren.“
Mehr erfährt der Spiegel-Leser darüber nicht. Und vor allem verschweigt der Spiegel die Zensur über den Laptop from Hell und Bidens darin dokumentierte Korruption. Davon wissen Spiegel-Leser bis heute nichts.
Und das soll, wenn es nach der Spiegel-Redaktion geht, auch so bleiben.
5 Antworten
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Die vorsorgliche Unschuldsweste?
Ich habe an anderer Stelle schon den Unterschied zwischen einem Medium und einem Provider erklärt. Das muß ich nicht wiederholen.
Wir jedenfalls sind hier in einem „privaten Medium“. Herr Röper ist Herr darüber und er kann zensieren wen oder was er will und auch weglassen, was er will.
Bei der Aufforderung um Zensur der „privaten Medien“ durch die „Provider“ kann es sich nur um einen langgehegten Plan handeln, der mal wieder nahtlos in die Neue Weltordungsphantasie paßt.
Zuerst werden die Provider, Facebook, Twitter, Google usw. politisch und mit Methoden der Propaganda groß gemacht, so daß sie eine Art Quasi-Monopolstellung haben, dann werden sie mit Fake-Geschichten (Corona) gefüttert und zur Zensur gezwungen.
Die „privaten Medien“-Betreiber auf Facebook, also die mit einem Account, sind aber de facto durch die Zensur zu „Redakteuren“ des Mega-Mediums Facebook umgewandelt worden, und die haben das gar nicht gemerkt. Faktisch könnten sie von Mark Zuckerberg Gehalt verlangen!
4 oder 5 private Supermedien sind mit KI und autoritären korporativen Zensurgesetzen sehr leicht zu kontrollieren und zu lenken, im Gegensatz zu Millionen „private Medien“.
So ist das also, Telegram-Gründer Pavel Durow wurde verhaftet, weil er sich weigerte die Posts zu »moderieren«.
Mit anderen Worten, »Moderation« bedeutet, dass von einem Text, der in Forum gestellt, ein ganz anderer Text heraus kommen kann und das wiederum bedeutet, dass man Leuten Aussagen unterjubeln kann, die sie gar nicht gemacht haben und auch gar nicht machen wollten.
Dann haben Organisationen wie »Correctiv« auch leichtes Spiel solche gar nicht gemachte Aussagen zu widerlegen.
Das wegen Telegram ist nur ein vorgeschobener Grund !
Russisches Militär tauscht sich auf Telegram aus und deswegen versucht der Westen über eine Hintertüre da ran zu kommen !
Da jammert ein Zuckerboy wegen Druck von der Bidenregierung , aber auch hier im Artikel kein Wort davon das Zuckerboy genau dieser Bidenregierung 400 Millionen gesponsert hat !
Mit diesem Hintergrund sollte man diese Geschichte vielleicht mal von einer anderen Seite betrachten !
Nur ein kleiner Hinweis .
Über das was ich hier geschrieben habe , wurde in Tacheles 143 auch gesprochen !