Washington Post: Die Ukraine hat das Weiße Haus über die Entscheidung Selenskys, Saluzhny zu entlassen, informiert

Die US-Regierung erklärte, dass diese Entscheidung eine „souveräne Entscheidung“ des ukrainischen Präsidenten sei, so die Zeitung

WASHINGTON, 2. Februar./ Die ukrainische Regierung hat die US-Regierung über die Entscheidung des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selensky informiert, den ukrainischen Oberbefehlshaber Valery Saluzhny zu entlassen, berichtet die Zeitung The Washington Post (WP) unter Berufung auf Quellen.

Die Zeitung stellt fest, dass das Weiße Haus die Entlassung Saluzhnys „weder unterstützt noch abgelehnt“ habe. Laut der WP erkannte die US-Regierung an, dass die Entscheidung, den ukrainischen Oberbefehlshaber zu entlassen, eine „souveräne Entscheidung“ des Präsidenten des Landes sei.

Der Zeitung zufolge wurde der bevorstehende Rücktritt von Saluzhny im Voraus angekündigt. So hatten die Vertreter der US-Regierung „die Möglichkeit, Selensky zu drängen, die sehr wichtige Entscheidung zu überdenken, auch wenn sie das nicht nicht getan haben“.

Der Rücktritt Saluzhnys, so die Einschätzung der WP, „könnte sich negativ auf die Moral des [ukrainischen] Militärs auswirken und das Vertrauen der westlichen Geldgeber erschüttern“, die die Ukraine unterstützen. „Aber jeder Schritt der USA, (mit dem Ziel) Selenskys Entscheidung zu verhindern <…>, könnte als Versuch empfunden werden, ungebührlichen Einfluss auszuüben“, schreibt die Zeitung. Sie stellt fest, dass Selensky die Umsetzung der Entscheidung, Saluzhny zu entlassen, auf unbestimmte Zeit verschieben könnte, „aber das scheint unwahrscheinlich.“

Das US-Außenministerium antwortete nicht auf eine frühere Anfrage der TASS, ob die ukrainische Regierung die US-Regierung über die Entscheidung, Saluzhny zum Rücktritt zu bewegen, informiert hat.

Die Situation um Saluzhny

Am Montag sagte der ehemalige Abgeordnete der Werchowna Rada, Borislav Bereza, dass Saluzhny vom Posten des ukrainischen Oberbefehlshabers entfernt wurde. Ihm zufolge erhielt das Präsidialamt deswegen empörte Anrufe von den ausländischen Partnern. Der Abgeordnete der Werchowna Rada, Alexej Gontscharenko, erklärte seinerseits, dass Saluzhny über seine Entlassung informiert worden sei, es aber noch keinen entsprechenden Erlass gebe. Später erklärte Sergej Nikiforov, der Sprecher des ukrainischen Präsidenten, Selensky habe Saluzhny nicht entlassen.

Die Spekulationen in den ukrainischen Medien und sozialen Netzwerken über das Schicksal von Saluzhny gehen jedoch weiter. Am Mittwoch berichtete die WP unter Berufung auf hochrangige Quellen in Kiew, dass Saluzhny seinen Posten vorerst behalten wird, dass die Entscheidung über seinen Rücktritt aber bereits getroffen wurde.

Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, sagte, es gebe viele Fragen zu den Nachrichten über Saluzhny, aber es sei klar, dass es dem Kiewer Regime „nicht gut geht“. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagte, die Situation um die Entlassung des ukrainischen Oberbefehlshabers spiegele die Agonie und den Zerfall der ukrainischen Staatlichkeit wider.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

18 Antworten

  1. Heute habe ich einen Beitrag von einem sehr bekannten serbischen Freiwilligen auf seinem eigenen YouTube Kanal gesehen. Er hat gesagt, dass Selensky mit seinen (schlechten) Entscheidungen bzgl. der ukrainischen Streitkräfte den russischen Streitkräften in die Hände spielt. Hätte Selensky den Saluzhny entscheiden lassen, dann hätten die Russen ein echt großes Problem gehabt. Z. B. wollte er alle Soldaten von Adejevka abziehen und sie an anderer Stelle zusammen bündeln. Die Manpower wäre um ein Vielfaches größer und stärker gewesen und hätte die russischen Stellungen erheblich geschwächt.
    Der Mann heißt Dejan Berić und kämpft seit 2015 im Donbass. Nach Serbien kann er leider nicht mehr zurück, weil Serbien das „Söldnertum“ zum Ärgernis vieler Serben, unter Freiheitsstrafe stellt. Das tangiert ihn aber nicht, weil er schon längst als Russe eingebürgert wurde und dort lebt. Es gibt auch auf Youtube einen interessanten, dokumentarischen Film über ihn „A Sniper’s War“. https://youtu.be/o5FfbXPMcsk?si=I1vXutXRZVSRk9b4

  2. …die Globalisten sind sich noch nicht einig, mit welcher Marionette ihr Projekt „Russland schwächen“ weiterführen sollen ??..
    …ich denke ein Russischer Analyst hat Recht, er schrieb vor ein paar Wochen.. „…wenn die Ukrainer nicht aufgeben, wird es ihnen nochmals 300 bis 500 Tsd. Tode kosten !!“..
    …Russland muss seine Soldaten schonen und mehr auf Feuerkraft setzen !!.. …Infanteriekämpfe im Graben, bringen nichts !!😈

    1. Und mir wäre es am liebsten, alle Sofa-Hocker würden sich auf die Straße begeben und für den Frieden demonstrieren. Das Desinteresse der Menschen am Frieden ist eine Lethargie mit letalem Ausblick. Dieses vollkommene Untätigsein, wenn es um die elementaren Überlebensgrundlagen geht, werde ich nie verstehen. Massenselbstmord ist wohl geil.

      1. Der Frieden, wer will ihn nicht, in Worten jedenfalls. In einem Land, das seit 25 Jahren völlig enthemmt einen Krieg nach dem anderen führt und sie „Friedenseinsätze“ nennt, sollte man dabei schon sagen, was man konkret meint.

        „Rückblickend sollte die teuflische Rolle Deutschlands – insbesondere des damaligen Außenministers und heutigen Bundespräsidenten Steinmeier – bei der Vereinigung Deutschlands mit den neonazistischen Elementen während des Regimewechsels in Kiew im Jahr 2014 und der anschließende deutsche Betrug bei der Umsetzung des Minsker Abkommens („Steinmeier-Formel“), den die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel kürzlich im Februar zugegeben hat, nicht vergessen werden.“

        JULY 13, 2023 BY M. K. BHADRAKUMAR
        Germany creates equity in Western Ukraine
        https://www.indianpunchline.com/germany-creates-equity-in-western-ukraine/

        „Das Desinteresse der Menschen am Frieden“ trifft es in unserem Lande nicht. Die Mehrheit wünscht Krieg, verbittet sich aber, dieses Wort dafür zu benutzen, und wünscht in der Ukraine einen Siegfrieden, einen Sturz Putins, eine Bestrafung Rußlands, und ist nur in „Lethargie“, weil sie nicht weiß, wie sie das erreichen soll.

          1. @York1812

            Jetzt ist erst mal der Nahe Osten dran. Die Fregatte „Hessen“ ist schon unterwegs.
            Ich vermute mal, die tapferen deutschen Krieger werden da ordentlich aufräumen und den
            Huthis zeigen wo der Hammer hängt.

      2. @Momus
        ….Und mir wäre es am liebsten, alle Sofa-Hocker würden sich auf die Straße begeben
        Das tun sie doch in Form des bunten Faschismus. Alle Beamte und Mitarbeiter aus dem öffentlichen Dienst müssen sich nun regelmäßig vom Sofa erheben. Allerdings FRIEDEN ist ihnen dabei unwichtig

        1. Letztlich wissen wir alle um die Mechanismen von Propaganda und medialer Massensteuerung, die zu einem Gutteil vor weit über 100 Jahren bereits analysiert und beschrieben wurden. Die Herrschenden haben ihre Thinktanks, die ihre Belesenheit und Intelligenz am Interesse ihrer Auftraggeber ausrichten und genau die Literatur lesen, die ihnen das Rüstzeug zur Beherrschung der Massen in die Hand gibt. Besonders ernüchternd dabei: die ursprünglich im Namen der Aufklärung geschriebenen Bücher verwandeln sich ob der Lethargie der Massen in Anleitungen zur geistigen Vergiftung und Versklavung der Menschen. Und wo sind die Oppositionspolitiker, die diese totalitären Herrschaftsmechanismen laut und deutlich anprangern? Frau Wagenknecht? Frau Weidel? Weder, noch!

          1. genannte Personen sind in der Opposition und prangern laut und deutlich an. Mehr können sie leider (noch) nicht tun. Vielleicht sollte man anfangen diese Opposition tatkräftig zu unterstützen dann klappts auch mit der Umsetzung. Und wer meint Petitionen bringen nichts, der sollte auch nicht von anderen etwas einfordern deren Arm für Entscheidungen viel zu kurz ist.

          2. — Bamada Net, Bamako, Mali, 2. Juni 2023:

            „Macron: ‚Rußland nutzt den Informationsbereich viel effizienter als wir‘ “

            „Der französische Präsident Emmanuel Macron hat erklärt, daß Rußland den Bereich der Information nutzt, um seine Positionen viel effektiver voranzutreiben als der Westen. Diese Meinung äußerte er am Mittwoch auf der internationalen Sicherheitskonferenz Globsec in Bratislava. Seiner Meinung nach ’nutzt Rußland das Informationsfeld, um Kriegsmüdigkeit auszuspielen und die Unterstützung für die Ukraine zu schwächen‘.
            […]
            Ich kann ein Geheimnis verraten, warum Rußland in diesem Bereich so viel effektiver ist – weil es keinen Mist verbreitet … und da sich die russischen Informationen an der Realität orientieren, sind sie sehr effektiv. Der Westen hingegen lügt unentwegt und schafft es sogar, sich auf das Terrain der Märchen zu begeben, die manchmal so lachhaft sind, daß selbst die westlichen Medienhuren einen Gang zurückschalten müssen.“

            MACRON : «LA RUSSIE UTILISE LE DOMAINE DE L’INFORMATION DE MANIÈRE BEAUCOUP PLUS EFFICACE QUE NOUS»
            https://bamada.net/macron-la-russie-utilise-le-domaine-de-linformation-de-maniere-beaucoup-plus-efficace-que-nous

            Im Vergleich zur russischen Propaganda ist die deutsche schauerlich. Grottenschlecht, stümperhaft, unartikuliert in einem seltsamen Gender-Framing-Orwell-Denglisch. Dazu offen niederträchig und verlogen.

            Frage ist, wie kommt es, daß die westliche Propaganda in aller Welt zusammengebrochen ist, hier aber unangefochten bleibt. Offenbar, weil das Publikum nicht besser ist als die Propagandisten. Und weil es das, was „verkauft“ wird – Verteidigung der Hegemonie des Neokolonialismus, „europäische Überlegenheit“, Kriegstreiberei – wirklich will. Sie glauben, daß es ihrem Vorteil dient, lügen kräftig mit und fallen über jeden her, der sich verweigert.

    1. Also – genau genommen sind seine „westlichen Geldgeber“ seinem Stamm freiwillig unterworfen.

      Sogar die eiskalte Bärbock hat sich wegen dessen „Geschichte“ ein Tränchen abgerungen – wahrscheinlich hatte sie eine Zwiebel dabei.

  3. (….“Später erklärte Sergej Nikiforov, der Sprecher des ukrainischen Präsidenten, Selensky habe Später erklärte Sergej Nikiforov, der Sprecher des ukrainischen Präsidenten, Selensky habe Saluzhny nicht entlassen.“…)
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    Saluzhny hat seinen Rücktritt verweigert, und alle seine Ersatzleute haben ihre mögliche Ernennung abgelehnt.

    Wenn Elendski die Entlassung durchsetzen will, hat er einen Militärputsch im Hause.

    Saluzhny weiß : Traue NIE einem Pianisten, der während eines Konzerts dem Publikum beidhändig zuwinkt.

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