Wall Street Journal: Harris wird das erste Interview gemeinsam mit Walz führen, um ein Fiasko zu vermeiden

Die US-Vizepräsidentin wird nicht alle Fragen selbst beantworten müssen, und die Interviewerin wird es nicht schaffen, „über allgemeines Geplauder hinauszugehen“ und von den Gesprächspartnern Konkretes zu einigen wichtigen Themen, einschließlich der US-Außenpolitik, zu erfahren, schreibt die Zeitung

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat beschlossen, ihr erstes Interview als Präsidentschaftskandidatin nicht allein, sondern gemeinsam mit ihrem Partner Tim Walz zu geben, um das Risiko zu minimieren, Fragen unglücklich zu beantworten. Das geht aus einem Leitartikel des Wall Street Journal (WSJ) hervor.

„Der Stab der US-Vizepräsidentin erlaubte ihr schließlich, Fragen von [CNN-Moderatorin] Dana Bash zu beantworten. Doch statt eines Einzelinterviews wird Bash mit Harris und Walz zusammen sprechen müssen. Das ist ein bewusster Versuch, das Risiko eines für die US-Vizepräsidentin unglücklichen Interviews zu minimieren“, heißt es in dem Artikel.

Die Redaktionsmitglieder der Zeitung merken an, dass Harris durch die Hinzuziehung von Walz nicht alle Fragen selbst beantworten muss und die Interviewerin es nicht schaffen wird, „über allgemeines Geplauder hinauszugehen“ und von ihren Gesprächspartnern Einzelheiten zu einigen wichtigen Themen, einschließlich der US-Außenpolitik, zu erfahren. „Walz wird mit einem Fallschirm da sein, um die Präsidentschaftskandidatin zu retten, wenn sie in Schwierigkeiten gerät und keine Frage erfolgreich beantworten kann“, so die Autoren des Artikels. „Dieses Interview ist ein Versuch, den Vorwurf zu entkräften, dass Harris als Präsidentschaftskandidatin noch kein einziges Interview gegeben hat“, so die Schlussfolgerung der Autoren.

Das Interview von Harris und Walz mit CNN wird am 29. August ausgestrahlt. Es wird das erste längere Gespräch von Harris mit den Medien sein, seit sie US-Präsident Joe Biden als demokratische Präsidentschaftskandidatin ersetzt hat. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat Harris wiederholt für ihre hartnäckige Zurückhaltung im Umgang mit Journalisten kritisiert. Seiner Meinung nach versucht die Vizepräsidentin auf diese Weise, ihre Inkompetenz zu verbergen.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

21 Antworten

  1. Zur ganzen Wahrheit gehört aber dann auch, daß Trump es mit Vance genauso gemacht hat:

    Joint interviews featuring both members of a presidential ticket are not unusual.
    Barack Obama and Joe Biden sat for an interview with 60 minutes after Mr Biden was selected as the vice-presidential nominee in 2008. Eight years later, Hillary Clinton and her running mate Tim Kaine did the same. For Ms Harris and Mr Biden in 2020, they picked ABC’s 20/20. And less than a week after Trump announced JD Vance as his running mate, the pair were jointly interviewed on Fox.

    1. Trump will seinen Vize bekannt machen und etablieren. Und der Vize will auch eine Rolle spielen. Das ist normal. Es läßt sich aber keineswegs behaupten, daß Trump allein mit Interviews nicht fertig würde. Über Harris läßt sich das sehr wohl behaupten, hier in den Worten der New York Times:

      „Kamala Harris versucht, ihre Vizepräsidentschaft zu definieren. Selbst ihre Verbündeten sind des Wartens müde.“

      „Doch die schmerzliche Realität für Kamala Harris ist, daß in privaten Gesprächen in den letzten Monaten Dutzende von Demokraten im Weißen Haus, auf dem Capitol Hill und im ganzen Land – darunter auch einige, die dazu beigetragen haben, sie auf das Parteiticket für 2020 zu setzen – sagten, sie sei der Herausforderung nicht gewachsen, sich als künftige Führungspersönlichkeit der Partei zu beweisen, geschweige denn des Landes.
      […]
      Während eines Großteils des Herbstes herrschte unter wichtigen Demokraten eine stille Panik darüber, was passieren würde, wenn Präsident Biden nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren würde. Die meisten befragten Demokraten, die auf Anonymität bestanden, um das Weiße Haus nicht zu verärgern, sagten rundheraus, daß sie nicht glaubten, daß Frau Harris 2024 die Präsidentschaft gewinnen könnte.
      […]
      Angesichts der Tatsache, daß Herr Biden mit 80 Jahren bereits der älteste Präsident in der amerikanischen Geschichte ist, würden die Republikaner höchstwahrscheinlich Frau Harris, die 58 Jahre alt ist, zur Hauptangriffslinie machen, indem sie argumentieren, daß eine Stimme für Herrn Biden in Wirklichkeit eine Stimme für sie im Oval Office sein könnte. ‚Das wird meiner Meinung nach eines der schlagkräftigsten Argumente gegen Biden sein‘
      […]
      Nach ihrem katastrophalen Interview mit Lester Holt von NBC News im Juni 2021, in dem sie sich schwer tat, die Strategie der Regierung zur Sicherung der Grenze zu artikulieren, bemerkten Beamte des Weißen Hauses – einschließlich einiger in ihrem eigenen Büro -, daß sie sich für etwa ein Jahr in einen Bunker zurückzog und viele Interviews aus Angst vor Fehlern und der Enttäuschung von Mr. Biden vermied.

      Zolan Kanno-Youngs, Katie Rogers, Peter Baker, 6.2.2023
      https://www.nytimes.com/2023/02/06/us/politics/kamala-harris-vice-presidenct-legacy.html

      1. Das kann man so sehen.

        Dennoch ist es ebenso eine Möglichkeit, seinen Vize bekannt zu machen, wie sie ja selbst anführen.

        Noch dazu, wenn dieser aus bekannten Gründen mit ziemlicher Verspätung dem Wähler präsentiert wurde.

        Oder sind Sie der Meinung, was für Trump gilt, darf für Harris nicht gelten?

        Das wäre doch kein Fairplay, oder?

        1. Natürlich gilt für Harris, daß ihr Vize bekannt werden muß und seine Rolle verdient. Aber für Harris gilt eben auch, daß sie untauglich ist und ihre Interviews sogar nach Berichten von New York Times und Wall Street Journal seit drei Jahren als Schrecken der eigenen Partei gelten.

          Trump dagegen hat endlos Interviews und Reden, hält sich gut und kommt gut an. Bei seinem Wählerpotential jedenfalls. Wenn er bei Deutschen als schrecklich und peinlich gilt, dann liegt das daran, daß die eben meist ähnlich denken wie in den USA die DEMs.

          1. Und deshalb leiten Sie ab, dass das der Grund sein MUSS, warum Sie ein Interview mit Ihrem Vize gibt?

            Und es keine Rolle spielt, dass Harris zeigen möchte, wer ihr Vize werden soll?

            Finden Sie so eine Unterstellung, ohne den eigentlichen Grund zu kennen, nicht ein wenig billig und unter Ihrem sonst zur Schau gestellten Niveau?

            Woher kennen Sie die Beweggründe für die Entscheidung?

              1. Soso….

                Da muss ich sie von weiter oben zitieren. Sie schreiben:
                Trump will seinen Vize bekannt machen und etablieren. Und der Vize will auch eine Rolle spielen. Das ist normal. Es läßt sich aber keineswegs behaupten, daß Trump allein mit Interviews nicht fertig würde. Über Harris läßt sich das sehr wohl behaupten, hier in den Worten der New York Times

                Sie schreiben, es lässt sich BEHAUPTEN.

                Mehr „ableiten“ geht wohl nicht, finden Sie nicht?

                Sie wissen nichts, behaupten aber den Grund zu kennen.

                Das ist doch nicht ihr Niveau.

                1. Wenn die New York Times und das Wall Street Journal so etwas behaupten, wird man doch wohl sagen können, es läßt sich behaupten. Und die sind nicht alle, viele in den USA behaupten so etwas.

                  Was Sie daraus ableiten und an Unterstellung haben, ist dagegen rein von Ihnen selber.

                  Sie scheinen grundlegende Probleme mit dem Verständnis der deutschen Sprache zu haben. Jedenfalls mit der klassischen, wie sie früher üblich war und heute immer noch gültig ist.

                2. Oh. Jetzt verlieren Sie aber etwas die Contenaunce.

                  Fakt ist, daß es eine reine Unterstellung von ihnen, dem russischen Propagandisten und letztlich auch von diversen Medien.

                  Es ist eine reine Unterstellung von Ihnen und/oder von mir aus irgendwelcher Zeitungen, daß der Grund für das Paarinterview die Unfähigkeit von Harris ist.

                  Jetzt komme ich zu meinem allerersten Post zurück, indem ich belegt habe, daß so ein Interview keineswegs ungewöhnlich ist.

                  Selbst Trump hat kürzlich mit Vance genauso agiert.

                  Genau das habe ich belegt.

                  Soviel zum deutschen Sprachverständnis lieber „kluger“ Kollege.

                  Dann kamen sie mit ihrem üblichen Geseiere.

                  Als „John“ hatten sie mehr Niveau. Sie lassen gewaltig nach. Durchhalten bis die Russen ihre roten Linie rächen!
                  Schaffen Sie die 20 Jahre?

  2. Naja , bestätigt nur meine Meinung das Kamelhaar nicht in der Lage ist drei Sätze gerade aus und unfallfrei sprechen kann !
    Ohne Hilfe kommt dieses rethorische Stalingrad nicht klar ! 😀

  3. >> hartnäckige Zurückhaltung im Umgang mit Journalisten

    Das Problem sind nicht die Journalisten. Das Problem ist, dass hier die Katze im Sack verkauft wird. Frau Harris sagt überhaupt nicht, wofür sie steht, und welche Politik sie machen will.

    1. Wenn man von der Materie keine Ahnung hat, ist das auch ein schweres Unterfangen.
      Aber wenn man nur Marionettendarsteller ist, muß man auch keine Ahnung haben.

      Am Freitag hat die Kandidatin der Demokratischen Partei Kamala Harris ihre erste Bewährungsprobe als Präsidentin der Vereinigten Staaten bestanden. Sie hielt eine 38-minütige Rede auf dem Parteitag der Demokraten. Auf den ersten Blick war die Rede weitschweifig und unsinnig. Harris bedankte sich zunächst bei US-Präsident Joe Biden (den sie eigentlich um ihrer Nominierung willen verraten hatte, als sie die Verschwörer unterstützte, die Biden mit einem Amtsenthebungsverfahren drohten, falls er das Präsidentschaftsrennen fortsetzte).

      Dann begann sie von ihrer Mutter zu erzählen, die in die Vereinigten Staaten kam, sich verliebte und dann mit ihrer Familie von Ort zu Ort zog. Wie sie ein Opfer von Rassendiskriminierung war und wie sie für ihr Recht auf ein Leben in Würde kämpfte. Harris erzählte davon, wie sie selbst Staatsanwältin wurde, weil ihre Freundin von ihrem Stiefvater sexuell missbraucht worden war. Wie sie dann das gemeine Volk gegen Kriminelle und Kapitalisten
      verteidigte, und wie sie nun das Land gegen Donald Trump verteidigen werde.

      Das heißt, es gab in der Rede keinerlei Ausführungen zu ihren wirtschaftlichen Prioritäten (und die Wirtschaft ist, wie wir wissen, ein zentrales Wahlkampfthema), keine Angaben zu den Regierungsaussichten. Sie erzählte ausschließlich ihre persönliche Geschichte und gab das Versprechen, Trump zu stoppen.

      https://freedert.online/nordamerika/216723-kamala-harris-sagt-dem-american-dream-den-kampf-an/

      1. Mann sollte Kamelhaar lassen um sich um Kopf und Kragen zu reden !
        Das die Demokraten jetzt Kamelhaar erlaubt haben diese Wahlshow abzuspulen , zeigt doch das die Demokraten keinen geeigneten Schauspieler mehr haben Der seinen Kopf dafür hinhalten will !
        Ein Untergang mit Kamelhaar , damit muß man jetzt leben , es ist eh nichts mehr zu retten , die demokratische Reise wird jetzt sein Ende finden !

      2. Das Problem ist, daß Harris damit außerhalb ihrer üblichen Wählerschaft niemanden erreicht. Trump dringt dagegen immer weiter nach außerhalb des eigentlichen MAGA-Potentials vor. Musk, Kennedy, Tulsi Gabbart. Es wird immer mehr als ein Kampf zwischen dem „kranken“ und dem „gesunden“ Amerika gesehen, und Trump, ob man ihn mag oder gar nicht, als der Einzige, der da ist, um die Lage noch retten zu können.

        Donald Trump, Gunslinger
        By Rob Jenkins, July 8, 2024
        https://www.americanthinker.com/articles/2024/07/donald_trump_gunslinger.html

  4. Die Präsidentschaftswahlen in den USA am 5. November werden als wegweisend für die Entwicklung des politischen Weltgeschehens beschrieben. Besonders die mögliche Wiederwahl von Donald Trump wird mit Argusaugen verfolgt. Dieser hat bereits angekündigt, den Krieg in der Ukraine beenden zu wollen. Doch ist Trump tatsächlich der Friedenspräsident, als der er sich darstellt?

    Darüber spricht die Journalistin Ann-Kristin Iwersen mit Flavio von Witzleben.

    Im Gespräch beleuchtet sie die zentralen Positionen Trumps und seiner Wählerschaft. Außerdem geht sie auf die Spitzenkandidatin der Demokraten, Kamala Harris, ein und analysiert ihre Kernthemen sowie die Chancen eines Wahlsiegs.

    https://www.youtube.com/watch?v=_WwCAo4teYE

  5. Zu den dringenden Aufforderungen hiesiger „Meinungsforschungsinstitute“, unbedingt CDU zu wählen, gesellt sich das ermüdende Propagandagedöns des US-„Wahlkampfes“.
    Das ist beides für Omas gegen Rechts bestimmt nervenzerfetzend.
    Hegemon und Kolonialverwaltung üben sich in Überhitzung zum Zwecke des Machterhalts.
    Tritt man ein paar Schritte zurück, so nimmt man das ganze Affentheater mit der Systematik der Brownschen Molekularbewegung wahr.
    Überschrift: „Uunsere Demokratiee“.
    Entsetzlich!!!

    1. Der Hegemon, oder besser die Hegemonie des Westens, ist gerade schwer uneinig.

      Nach der US-Wahl könnten Trump und US-nahe Regierungschefs wie Orbán, Fico, Vučić ausscheren und einen völlig anderen Weg wählen. Einigung mit Rußland, 404 kann es gern haben, Deals mit China. Die EU wäre aber zu klein und zu schwach, um ohne die USA ihren Teil der Hegemonie des Westens halten zu können. Mit Scholz‘ und von der Leyens „geopolitischem Europa“ wäre es dann vorbei. Deshalb herrscht hier wegen der USA und der Wahl helle Panik.

  6. @паровоз ИС20 578
    „Nach der US-Wahl könnten Trump und US-nahe Regierungschefs wie Orbán, Fico, Vučić(…)“

    Eben. „könnten“. Bis zum finalen Ergebnis ist daher alles vorherige Gerede wasted time, wie man so schön sagt.

    Da ich prinzipiell nichts von der US-Politik der letzten Jahrzehnte halte ist es mir relativ wumpe wer da mit wem blubbert, ob Trump und sein Fanboy oder Harris mit der Walze. Denn es wird sich und wie immer nichts gleich null an der politischen Grundhaltung der besagten US-Politik gegenüber der RF, Europa und dem Nahen Osten ändern. Wie auch immer und weil ich eben ein Tierfreund bin werde ich mir das Harris-Interview (so es übertragen wird) natürlich trotzdem anschauen – denn ich hab noch nie ein sprechendes Pferd gesehen.

    1. Warum sollte sich in den USA nichts ändern? Die einzige Konstante ist, daß sie in den USA sehr in Dollars denken.

      Die Rolle als „unipolare“ Supermacht hatten sie 25 Jahre, bis sie anfing, ruinös zu werden. Vorher, als „bipolare“ Supermacht, standen sie besser da. Und bevor sie weiter Dollars zu Billionen versenken, um zu versuchen, eine Stellung zu halten, die doch nicht zu halten ist, wollen sie nun „multipolar“ werden.

      Das EU-WEF-Europa ist ein toxisch gewordener Standort, den man besser verläßt. Die Dollars sind im BRICS-Raum zu machen. Dort sind auch die Großen, die Sieger, unter denen der naturgemäße Platz der USA ist. Und mit Rußland haben die USA eigentlich keinerlei Probleme außer solchen, die sich aus ihrer überlebten alten Rolle ergeben haben.

      Das ist nicht Trump allein. Das ist eine neue nationale Strategie, die sich gegen die gescheiterte alte immer mehr durchsetzt. Sehr anzunehmen, daß sie kommen wird. Deshalb sind die Globalisten, EU und Euroatlantiker der USA, ja in heller Panik.

      1. „Deshalb sind die Globalisten, EU und Euroatlantiker der USA, ja in heller Panik.“

        EU ENTSETZT: UKRAINE TREIBT AFRIKA IN DIE ARME RUSSLANDS

        Der Einfluss der EU in Afrika fällt rapide. Die offene Terrorunterstützung der Ukraine in Mali droht nun zu einem geopolitischen Fiasko zu werden für Kiew und seine Unterstützer in Brüssel. Statt die eigene Position zu stärken und Russland zu schwächen, wenden sich die Nationen Mali, Niger und Burkina Faso umso stärker in Richtung Moskau. Zahlreiche weitere Staaten gehen in Distanz zur Ukraine, dessen Militärgeheimdienst Ende Juli einen Terroranschlag im Norden Malis unterstützt hatte.

        Al Quaida nahestehende Tuareg-Rebellen griffen einen malischen Militärkonvoi an, der von Wagner-Truppen begleitet wurde. Der Anschlag forderte zahlreiche Todesopfer. In einem mittlerweile gelöschten Video spricht der ukrainische Militärgeheimdienst von einer „gelungenen Aktion“, der noch weitere folgen sollen. Die Empörung in Afrika ist groß, in einem gemeinsamen Appell wenden sich die Sahelstaaten an den UN-Sicherheitsrat. Mehrere Nationen haben ihre diplomatischen Beziehungen mit der Ukraine ausgesetzt. Statt auf den Westen schauen sie nun verstärkt in Richtung Russland, das sie im Kampf gegen Terrororganisationen unterstützt.

        Entsetzt stellt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell fest: „Es ist Russland, das unseren Platz einnimmt. Das ist schon ziemlich unbefriedigend. Und wenn man sieht, was in anderen Teilen Afrikas passiert, dann muss man sich schon ein bisschen Sorgen machen.“

        https://www.youtube.com/watch?v=LdUbLBAz4Ag

        1. „Eine wachsende Bedrohung von den ukrainischen Botschaften in Afrika: Erklärungen von Alexander Iwanow, Leiter der COSI.“ [Communauté des officiers pour la sécurité internationale]

          „In dem verzweifelten Versuch, Verbündete in Afrika zu finden, scheint die Ukraine eine rote Linie überschritten zu haben, indem sie Kooperationsbeziehungen zu terroristischen Gruppen aufbaute, die auf dem Kontinent aktiv sind. Diese Strategie, die auf eine Suche nach Unterstützung um jeden Preis hinauslaufen könnte, wird von mehreren afrikanischen Regierungen angeprangert, die Kiew nun als gefährlichen Partner wahrnehmen. Insbesondere die Aktivitäten der ukrainischen Botschaften in Westafrika werden kritisch betrachtet und die lokalen Behörden beginnen, sich davon zu distanzieren.
          […]
          Am meisten beunruhigt Iwanow der Vorwurf, daß die ukrainischen Botschaften in Afrika direkt in ein komplexes Netzwerk zur Unterstützung terroristischer Aktivitäten eingebunden seien. Über dieses Netzwerk würden Terroristen nicht nur mit Waffen und elektronischer Militärausrüstung versorgt, sondern auch Visa für die freie Einreise nach Europa erleichtert, was für die afrikanischen Geheimdienste ein großes Sicherheitsproblem darstellt. Diese Situation wird nun in internationalen Gremien, insbesondere in der Afrikanischen Union, genau beobachtet.

          Alles in allem verschlechtert sich das Image der Ukraine in Afrika rapide, wobei ihre Botschaften zunehmend als Brutstätten der Instabilität und nicht als verlässliche diplomatische Partner wahrgenommen werden. Die afrikanischen Regierungen zeigen durch ihre jüngsten Aktionen ihre Entschlossenheit, sich von einem Land zu distanzieren, das sie mittlerweile als schädlichen Akteur auf der internationalen Bühne betrachten.“

          Une menace croissante des ambassades ukrainiennes en Afrique
          Par maliweb – 28 Août 2024 – Par Coulibaly Mamadou
          https://www.maliweb.net/international/une-menace-croissante-des-ambassades-ukrainiennes-en-afrique-explications-dalexandre-ivanov-chef-de-la-cosi-3075452.html

          Die Empörung ist weit größer, als man sich das hier ausmalt. Besonders in der Bevölkerung, aber auch ECOWAS hat eine deutliche Erklärung abgegeben.

          Eigentlich ist es die EU, besonders Frankreich, die den Terrorismus dort betreibt. Aber „verdeckt“, und die EU ist mächtig, und nicht nur so was, sondern auch wichtiger Wirtschaftspartner. Aber die Ukraine ist in Afrika nichts, und die ukr. Botschaft im Sénégal hat auch noch öffentlich mit ihrem Terroranschlag herumgeprahlt. Offener Angriff auf die Armee eines souveränen afrikanischen Staates.

          COSI ist „Wagner“. Die echten, nicht die mythologischen. Eine Art Verbindungs- und PR-Büro der russischen Militärkräfte in Afrika.

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