RMF FM: Die „Ukrainische Legion“ in Polen hat nur 30 Freiwillige rekrutiert

Den Gesprächspartnern des Radiosenders zufolge ist es sinnlos, die Ausbildung zu organisieren

Der „Ukrainischen Legion“ in Polen ist es nicht gelungen, genügend Freiwillige zu rekrutieren, die bereit sind, eine militärische Ausbildung zu beginnen, und es gibt fast keine Freiwilligen, die bereit sind, der Einheit beizutreten. Das berichtet der Radiosender RMF FM.

Seinen Angaben zufolge sind nur 30 Personen bereit, mit der Ausbildung zu beginnen, obwohl die Ukraine zuvor von etwa 500 Personen berichtet hatte, die bereit seien, für die ukrainischen Streitkräfte zu kämpfen. Den Gesprächspartnern des Radiosenders zufolge ist es sinnlos, die Ausbildung zu organisieren, weil „es niemanden gibt, der ausgebildet werden soll“.

Am 8. Juli verkündete Wladimir Selensky nach Gesprächen mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk in Warschau die Gründung einer freiwilligen Militäreinheit namens „Ukrainische Legion“ in Polen, der sich nach seinen Worten ukrainische Staatsbürger aus den EU-Ländern anschließen können.

Ukrainer im Alter von 18 bis 60 Jahren können sich bei der Legion anmelden. Bevor sie in die Ukraine entsandt werden, absolvieren sie eine Ausbildung auf polnischen Truppenübungsplätzen. Nach neuesten Angaben leben in Polen etwa 95.000 Flüchtlinge aus der Ukraine, die seit März 2022 in das Land gekommen sind. Anfang Oktober 2024 äußerte der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz seine Unzufriedenheit über die geringe Zahl der in die Legion aufgenommenen Personen und wies darauf hin, dass es sich um eine „viel geringere Zahl“ handele als für die Bildung einer Brigade erforderlich sei. Nach ukrainischen Angaben hatten von den 500 bis Anfang November in die Einheit aufgenommenen Soldaten etwa 80 Prozent vorher keine Erfahrung in der Armee.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

6 Antworten

  1. Interessant, wie die größten Helden einer Nation oft aus sicherer Distanz agieren. Patriotismus scheint manchmal genau dann am stärksten zu glühen, wenn man selbst außer Reichweite der Konsequenzen ist. Währenddessen müssen diejenigen, die geblieben sind, den Preis tragen…

    1. Ein aufrichtiger und überzeugter Patriot stellt sich nicht als Kombattant für einen seinem durch ein neoimperial agierendes fremdes Land im Modus einer verdeckten Regimewechseloperation als Klientelstaat erworbenen Heimatland aufgezwungenen Stellvertreterkrieg gegen ein Drittland zur Verfügung.

      1. Nachtrag: Die Repräsentanten und Funktionsträger des von den USA installierten Klientelregimes in der Ukraine benutzen den Nationalismus lediglich als Instrument der Mobilisierung von Massenloyalität und als Legitimationsgrundlage ihrer diktatorisch ausgeübten Herrschaft, sind jedoch selbst ihrerseits keine Anhänger desselben.

Schreibe einen Kommentar