Pompeo meint, Trump könnte 500 Milliarden Dollar für Lend-Lease an die Ukraine bewilligen

Der ehemalige US-Außenminister sagte, der Friedensplan des ehemaligen US-Präsidenten würde auch dazu beitragen, „alle Beschränkungen für die Waffentypen aufzuheben, die Kiew erhalten und einsetzen kann“.

NEW YORK, 26. Juli./ Der ehemalige US-Präsident Donald Trump könnte ein 500-Milliarden-Dollar-Lend-Lease-Programm für die Ukraine entwickeln, um die Waffenlieferungen an Kiew zu erhöhen, falls er die Präsidentschaftswahlen gewinnt. Diese Meinung vertrat der ehemalige US-Außenminister und Ex-CIA-Direktor Mike Pompeo im The Wall Street Journal.

Ein solches Programm würde es Kiew ermöglichen, so Pompeo, „so viel [Geld] zu leihen, wie es braucht, um amerikanische Waffen zu kaufen“. Trumps sogenannter Friedensplan für die Ukraine würde auch dazu beitragen, „alle Beschränkungen für die Arten von Waffen aufzuheben, die die Ukraine erwerben und einsetzen kann“. Dies wiederum würde zu einem „Aufbau der amerikanischen Rüstungsindustrie“ führen.

Diese und andere mögliche Schritte „werden es Trump ermöglichen, die Bedingungen des Deals zu definieren: Der Krieg hört sofort auf“, so die Zeitung.

Zuvor hatte der ehemalige Präsident erklärt, dass er im Falle eines Sieges bei den Präsidentschaftswahlen den Konflikt in der Ukraine noch vor seinem Amtsantritt schnell lösen werde. Der Politiker versprach auch, einen dritten Weltkrieg zu verhindern, der seiner Meinung nach durch die Politik der derzeitigen Regierung von US-Präsident Joe Biden ausgelöst werden könnte.

Während des Zweiten Weltkriegs erlaubte das Lend-Lease-Gesetz der US-Regierung, die Alliierten unentgeltlich mit Munition, Ausrüstung, Lebensmitteln, medizinischer Ausrüstung und Medikamenten sowie strategischen Rohstoffen, einschließlich Erdölprodukten, zu versorgen. Alle Lend-Lease-Lieferungen wurden vom US-Finanzministerium bezahlt. Die wichtigsten Empfänger von Lieferungen im Rahmen des Lend-Lease-Gesetzes waren die Länder des britischen Commonwealth und die UdSSR.

Die sowjetischen Schulden für die Lend-Lease-Lieferungen wurden am 21. August 2006 im Rahmen des Pariser Clubs endgültig beglichen.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

16 Antworten

  1. Trumps sogenannter Friedensplan für die Ukraine würde auch dazu beitragen, „alle Beschränkungen für die Arten von Waffen aufzuheben, die die Ukraine erwerben und einsetzen kann“. Dies wiederum würde zu einem „Aufbau der amerikanischen Rüstungsindustrie“ führen.

    Friedensplan und Waffenverkauf, na logi. Ist denn schon wieder 2022? Irgendwie kommt mir das bekannt vor.
    Und klar, endlich wird die US Rüstungsindustrie wieder aufgebaut, Make America Nuts Again. In trumpisch: MANA. Lasst den Regen beginnen!

    Diese und andere mögliche Schritte „werden es Trump ermöglichen, die Bedingungen des Deals zu definieren: Der Krieg hört sofort auf“, so die Zeitung.

    Es ist interessant, dass es Künstlern wie Pompeo nicht stört, dass dies 2025 drei Jahre und bis dahin wohl 1,5 Millionen tote und verkrüppelte Ukrainer zu spät kommt. Wenn sich die Ukraine überhaupt noch so weit durchschleppt.

    Lend-Lease mit der Ukraine ist auch nicht neu, nur die Zahl 500. Aber was weiß ein Pompeo schon? Außenminister, CIA-Chef… dafür muss man in den USA nicht können oder wissen.

  2. „Alle Lend-Lease-Lieferungen wurden vom US-Finanzministerium bezahlt.“ Das ist missverständlich formuliert: die Lieferungen wurden lediglich vom Finanzministerium vorfinanziert: bezahlen „durften“ die Empfängerländer, die Sowjetunion/Ru gute 60 Jahre lang, wie erwähnt. Aber jetzt ist endlich die US-Katze aus dem Sack: diesmal soll also die Ukraine in möglichst ewige Schuldknechtschaft gedrängt werden.

    1. Nicht unbedingt, wovon soll die Ukraine dies auch die nächsten 200-300 Jahre abbezahlen?
      Die Ukraine verliert zudem den Krieg, anders als die US-Kunden damals.

      Der Trick an Lend-Lease ist, dass diese Schulden mit allem Möglichen abgetragen werden können. Ist halt auch blöd, dass die Masse der Bodenschätze in der Ostukraine liegen.

      Richtig witzig wäre es, wenn die Ukraine mit dem Friedensschluss freiwillig aufhört zu existieren und ihr Gebiet in der Russischen Föderation aufgeht, um dem unbezahlbaren Schuldendienst zu entkommen. 🙂

      1. Kennen wir doch alles aus dem Versailles-Diktat: da wurden dann Schulden eben mit Kohle bezahlt, dann fehlten angeblich drei Säcke – und Frankreich besetzte mal eben das Ruhrgebiet. Das wird für die Ukraine nicht lustig, wenn dann bspw. die letzten funktionierenden öffentlichen Einrichtungen, wie Wassernetze oder Autobahnen, Schienenetz auf einmal US-Banken gehören…
        Ein Beitritt zur russischen Föderation würde m. E. bedeuten, dass die Schulden auf diese übergeht als Rechtsnachfolger – aber das ist Völkerballrecht, da haben wir Fachfrauen für.
        Es wird besonders interessant, wenn die Ukraine in Einzelteile zerfallen sollte, wer dann welchen Schuldenanteile tragen wird.
        Bei der Unverfrorenheit gewisser Kreditgeber könnte ich mir sogar vorstellen, dass man die Donbass-Republiken am Schuldendienst versucht zu beteiligen – ist ja angeblich Ukraine….
        Und vor allem: man wird sich am russischen Auslandsvermögen bedienen – das kommt doch ganz gut hin: alleine die „EU“ hat wohl 300 Mrd. beschlagnahmt – da wird man die fraglichen 500 Milliarden schon irgendwie zusammenbekommen…

        1. THE CONCEPT OF ODIOUS DEBT IN PUBLIC INTERNATIONAL LAW
          Prof. Robert Howse
          No. 185 July 2007
          United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD)
          https://unctad.org/system/files/official-document/osgdp20074_en.pdf

          Trumps Interesse ist es, die Dollars der USA in 404 irgendwie zu retten und von allen Folgen und Kosten des Krieges freigestellt zu werden. Die USA sind immer noch mächtig genug, sich in solchen Dingen durchsetzen zu können. Außerdem hat Trump dafür etwas zu bieten, angefangen mit 404 selber, das die Russen gern haben können, und stillschweigender Kooperation bei der Beendigung des Krieges.

          Damit wären die USA raus, bleibt die EU. Die Ukraine kann nach der Kapitulation die Seite wechseln, den Putsch als illegitim erklären und alle Schulden des Regimes im EU-Bereich für nichtig erklären. Weiter kann sie Reparationszahlungen für Putsch, Besatzung durch feindliche Mächte, Naziverbrechen und den Krieg und alle Folgen fordern. Von russischer Seite wurden derartige Forderungen, an Deutschland und Frankreich, bereits in Aussicht gestellt.

          Bei der Durchsetzung der Reparationszahlungen kommt es auf die Beweismittel an, die die Ukraine und Rußland bei der vorgesehenen Friedenskonferenz vor den Neutralen (China, Afrika, Brasilien etc.) und bei den Kriegsverbrechertribunalen vorweisen können, und ggf., ob die betr. EU-Länder auf Dauer eine Position der Stärke halten können, so etwas einfach abzuweisen. Da sollte man sich nicht darauf verlassen.

          Bei den Schulden gibt es teils das Konzept der Odious Dept (siehe Präzedenzfälle Seite 10 ff. im Text von UNCTAD), und teils, daß es nicht üblich ist, einen Feind nach dessen Niederlage für seine Kriegsführung zu bezahlen. Auch in der Ukraine befindliches Feindvermögen kann beschlagnahmt werden.

  3. Hatte Trump aber schon mehrmals gesagt, aber der Teil wurde bei den alternativen Medien anscheinend bewusst immer ignoriert.
    Trump sagte, er werde der Ukraine und Russland EINEN Deal vorschlagen um den Krieg sofort zu beenden, ABER wenn RUSSLAND den Deal ablehnt, wird er die Ukraine sofort mit ALLEN beliefern was die USA zu bieten haben, dann gebe es keinerlei Einschränkungen mehr!
    Was passiert wenn die Ukraine den Deal ablehnt, hat Trump NIE gesagt.

    Ergo ist das was Trump vor hat, nichts anderes als eine Erpressung Russlands.
    Und nichts anderes sagt hier Pompeo durch die Blume.
    Russlands Forderung ist unter anderem ja eine maximale Begrenzung des ukrainischen Militärs, wo die 500 Milliarden für Waffen nun mal nicht rein passen.
    Trump ist nicht der Friedensengel wie ihn viele hier sehen, der ist ein hinterhältiger Schmierlappen und Speerlutscher der Zionisten und extrem feindlich gegenüber Iran und China. Und das ist der einzige Grund warum er den Ukrainekrieg beenden will, um Ressourcen gegen Iran und China frei zu machen die derzeit in der Ukraine gebunden sind.

  4. Na also, Trumpi macht jetzt schnell mit Russland in der Ukraine ein bißchen Frieden, dann wird die Ukraine Lend-Lease mit amerikanischen Waffen mal so richtig aufgerüstet, regeneriert und dann Runde 2 gegen Russland. Der US-Rüstungskomplex macht Profite, Putin geht in Rente, weil er sich so über die Amis ärgert und Trumpi macht America great again. Win-Win-Win

    1. …und dann Runde 2 gegen Russland.

      Das ist der kritischste Punkt bei den Friedensverhandlungen, denn dann hätten wir Minsk 2.1. Da lohnt nicht einmal eine neue Versionsnummer.

      Andererseits ist zu bezweifeln, dass die Ukrainer für so eine Nummer erneut zur Verfügung stehen. Selensky und seine Truppe sind nicht mit dem ukrainischen Volk gleich zu setzen. Es ist schließlich auch das Volk das ausblutet.

      Man sollte da auf alles vorbereitet sein. Im Westen glaubt man natürlich, nach dem Krieg vollen Zugriff auf die Restukraine zu behalten. Es könnte sich aber auch die Meinung durchsetzen, dass der Westen sie in einen slavischen Bruderkrieg getrieben hat. Was durchaus nicht so ganz von der Hand zu weisen ist.

      1. Die, die in der Ukraine geblieben sind, bluten doch nach wie vor für das US-Imperium. Es gibt zwar immer wieder kontra gegen Einberufungen, aber im großen und ganzen ist ZEK und seine Elite locker am Ruder. Außerdem gibt es in der EU noch genug nützliche Idioten, die bereit sind in der Ukraine an die Ostfront zu gehen. Der US-Rüstungskomplex macht Umsätze ohne Ende während sich nützliche Idioten für Gods own Country in der Ukraine oder Taiwan abschlachten lassen. So läuft Make America great again, wer das bis heute nicht verstanden hat, kann sich ne Trump-Wahlmütze aufsetzen.

  5. Ergo ist das was Trump vor hat, nichts anderes als eine Erpressung Russlands.

    Das ist eher ein Bluff. Nichts und Niemand hindert die USA bereits heute daran, wenigstens ausreichend Munition zu liefern. Außer den eigenen Lagerbeständen, die auch Trumps Manaregen nicht magisch auffüllen wird.

    Panzer usw. könnten die USA vielleicht noch in größeren Mengen liefern oder man plündert noch die „Verbündeten“ mit aus. Dann muss der Boris aber sein Wording dringend wieder ändern.
    Flugzeuge auch, doch was sollen die Ukrainer damit, ohne Piloten?
    In der Ukraine stehen auch schon über 2/3 der Flugabwehr in Westeuropa, alles was neu gebaut wird, geht direkt rüber, reicht trotzdem nicht.

    Also unterm Strich wird da nicht mehr viel passieren, vor allem aber nichts Neues.

    1. Der ist noch nicht gewählt – da ist immer noch Wahlkampf, da muss der noch ordentlich auf die Ka…. hauen. Und was Pompeo erzählt, das ist letztlich nur die CIA-Wunschliste.
      Was davon alles war wird oder nicht – schaun mer mal.

  6. REGEN ODER TRAUFE
    Das Atlantik-Kapital (NATO) will Trump verhindern. Ergo vertritt Trump (Republikaner) das Amerika-Kapital, das sich dagegen wehrt, dass die Leitwährung Dollar durch privates CBDC des Atlantik-Kapitals zu einer Landeswährung degradiert wird.

    America: Um den Dollar als Leitwährung zu erhalten, muss der Euro gegroundet werden.
    Atlantic: Um CBDC einzuführen, müssen Dollar und Euro gegroundet werden.

    Die NATO-Staaten haben bewusst ihre Zentralbanken diskreditiert (Sanktionen, Diebstahl und Geldschwemme) – sie haben alles für einen Crash vorbereitet. Biden kommt Trump also zuvor und das Atlantik-Kapital (NATO) kann nach einem Finanzcrash im Oktober 2024 zusammen mit den Weltbanken die neue, private Leitwährung CBDC einführen (Biden-Schock).

    Trump wird sich dem neuen Leitregime anpassen müssen, was seine Deal-Möglichkeiten erheblich einschränkt, oder America verlässt den Liberalismus, was unrealistisch scheint.

    1. PS: Gegen Ende Oktober tagen die BRICS+ Staaten in Moskau. Auch sie könnten ein neues Welthandelsgeld schaffen, mit zugeteilten Mitteln pro Kopf der Bevölkerung, ähnlich den SDR – allerdings ohne Einmischung in die Staatsangelegenheiten einschliesslich der Anbindung der SDR an die Landeswährung.

      Uns steht ein spannender Herbst und Winter bevor…

      …auch für die Ukraine: Schliesst sie sich der verlorenen Sache des Westens an, oder wird sie BRICS+ Mitglied. Dieser Dominoeffekt wäre rasch über Osteuropa, Balkan in Westeuropa.

  7. Wenn Russland seine gesetzten Ziele in der Ukraine durchsetzt ist alles was investiert wurde von USA und EU futsch!
    Lend-Lease oder zoggen an der Börse ist doch das selbe genau so wie Lotto….
    Die Ukraine hat fertig! Entweder die Nato geht mit rein und der dritte WW wird heiß….

    Und das wird den Zerfall des Wertewesten rasant beschleunigen.
    Uns hier in Europa wird die Luft zum atmen noch richtig dünn gemacht.
    Was dann kommt steht in den Sternen.
    Auf jeden Fall wird Russland der Gewinner sein, halt wie immer 😉😁😄

    Liebe Grüße @all 🌄✋

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