Niger bricht die diplomatischen Beziehungen zur Ukraine ab

Laut Regierungssprecher Amadou Abdraman hat Niamey beschlossen, „wegen der ukrainischen Aggression den UN-Sicherheitsrat anzurufen“.

HARARE, 6. August./ Die Regierung von Niger hat den sofortigen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur Ukraine angekündigt, berichtet Agence France-Presse unter Berufung auf eine Erklärung von Regierungssprecher Amadou Abdraman.

Ihm zufolge hat Niamey beschlossen, „wegen der ukrainischen Aggression den UN-Sicherheitsrat anzurufen“.

Vorgestern beschloss die malische Führung, die diplomatischen Beziehungen zur Ukraine abzubrechen, da Kiew Terroristen in dem afrikanischen Land unterstützt. Dabei ging es um die Erklärung des Sprechers der Hauptdirektion des ukrainischen Geheimdienstes Andrej Jusow über die Beteiligung Kiews an dem Angriff bewaffneter terroristischer Gruppen auf Mitglieder der malischen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte Ende Juli in der nordöstlichen Region Tinzaouaten nahe der Grenze zu Algerien.

Die malische Regierung wies auch auf Äußerungen des ukrainischen Botschafters im Senegal Jurij Piwowarow hin, der „die eindeutige Unterstützung seines Landes für den internationalen Terrorismus, insbesondere in Mali, deutlich gemacht hat“.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

6 Antworten

  1. Sicherheit: GSIM behauptet, zwei Russen in Niger als Geiseln genommen zu haben

    (Les Echos du Niger 6. August) Die Groupe de soutien à l’islam et aux musulmans (GSIM), die der Al-Qaida im islamischen Maghreb angehört, veröffentlichte am 2. August ein kurzes Video, in dem zwei Männer zu sehen sind, die als russische Geiseln vorgestellt werden. Die beiden mutmaßlichen Geiseln gaben an, in Mbanga im Südwesten Nigers entführt worden zu sein. … Auch wenn das Video nicht authentifiziert wurde, hatte Rußland am 25. Juli seinen Bürgern aufgrund der Sicherheitslage von Reisen nach Mali und Niger abgeraten.

    Die in der Region Tillabéri (Dreiländereck) gelegene Ortschaft Mbanda beherbergt mehrere Goldminen und wird häufig von dschihadistischen Gruppen wie der GSIM oder dem Islamischen Staat angegriffen. Im Juni 2021 waren zwei chinesische Staatsangehörige von bewaffneten Männern in Mbanga entführt und neun Monate später wieder freigelassen worden. Im Februar 2024 waren drei italienische Staatsangehörige, die im Mai 2022 von der GSIM entführt worden waren, wieder freigelassen worden.

    Terrorgruppen und andere Rebellenorganisationen in dem Gebiet greifen zunehmend russische Kämpfer und Interessen in der Sahelzone an.

    Youssouf Sériba, 06 Août 2024
    https://lesechosduniger.com/2024/08/06/securite-le-gsim-revendique-avoir-pris-en-otage-deux-russes-au-niger/

  2. Niger bricht mit sofortiger Wirkung die diplomatischen Beziehungen zur Ukraine ab. Dies gab Oberstmajor Abdourahamane Amadou, Mitglied des nigrischen Nationalen Rates zur Rettung des Vaterlandes (Conseil national pour la sauvegarde de la Patrie, CNSP), am Dienstag, den 6. August, bekannt.

    „In Anbetracht des Ernstes der Lage und der anerkannten und akzeptierten Beteiligung der Ukraine an der Aggression gegen Mali beschließt die Regierung von Niger, die sich voll und ganz mit der Regierung und dem Volk von Mali solidarisiert, in voller Souveränität […]: 1. den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Niger und der Ukraine mit sofortiger Wirkung. 2. Die Befassung des UN-Sicherheitsrats mit der Aggression der Ukraine und ihrer Sponsoren“, sagte Amadou.

    Niger „gedenkt aller zivilen und militärischen Opfer, die auf dem Feld der Ehre gefallen sind, und verneigt sich vor ihrem Andenken“, fügte er hinzu.

    Dem Beamten zufolge hat die nigrische Regierung „mit großer Verwunderung und Empörung die subversiven und inakzeptablen Äußerungen von Andriy Yusov, dem Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes, zur Kenntnis genommen, die von den noch unanständigeren Äußerungen des ukrainischen Botschafters in Senegal, Yuri Pivovarov, unterstützt wurden und eine eindeutige Unterstützung für die Koalition terroristischer Gruppen enthielten, die den feigen und barbarischen Angriff auf die malischen Streitkräfte (FAMA) in Tinzaouaten verübt hatten“.

    Die nigrischen Behörden bekräftigen ihre unerschütterliche Unterstützung für die FAMA in ihrem edlen Kampf für die Freiheit und territoriale Integrität Malis und verurteilen „diesen charakteristischen Akt der Aggression, der gleichbedeutend mit der Unterstützung des internationalen Terrorismus und eklatanten Verstößen gegen die Charta der Vereinten Nationen und das Völkerrecht im Allgemeinen ist“.

    [https://twitter.com/i/status/1820928066945798468] Video von Télé Sahel, Niger
    Le Niger rompt les relations diplomatiques avec l’Ukraine – Par maliweb -6 Août 2024
    https://www.maliweb.net/international/le-niger-rompt-les-relations-diplomatiques-avec-lukraine-3072909.html

  3. Abbruch der diplomatischen Beziehungen: Kiew reagiert auf Bamakos Entscheidung
    https://www.maliweb.net/politique/diplomatie/rupture-des-relations-diplomatiques-kiev-reagit-a-la-decision-de-bamako-3072864.html
    Die Ukraine ist der Ansicht, dass Mali die diplomatischen Beziehungen abgebrochen hat, „ohne eine gründliche Untersuchung der Fakten und Umstände des Vorfalls im Norden Malis durchgeführt zu haben und ohne Beweise für die Beteiligung der Ukraine an dem genannten Ereignis vorgelegt zu haben.

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    Wird interessant sein, wie nun die Afrikaner das weiter handhaben.

    Burkina Faso ?

    Dem Grunde nach ein gewaltiger Schritt mit einem Riesenpotenzial sich geopolitisch bemerkbar zu machen.

    1. Lefaso.net – Publié le lundi 5 août 2024:
      Attaques contre l’armée malienne à Tin Zaouatine : La CEDEAO condamne avec fermeté toute ingérence étrangère dans la sous région et réitère son engagement pour la paix

      Angriffe auf die malische Armee in Tin Zaouatine: Die ECOWAS verurteilt entschieden jede ausländische Einmischung in der Subregion und bekräftigt ihr Engagement für den Frieden.

      In einem Kommuniqué vom 5. August 2024 brachte die ECOWAS-Kommission ihre tiefe Besorgnis über die Sicherheitslage in Mali zum Ausdruck, nachdem es in Tin Zaouatine zu gewalttätigen Angriffen auf die malischen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte gekommen war. Sie verurteilte diese Gewaltakte aufs Schärfste und sprach der Regierung, dem malischen Volk und den Familien der Opfer ihr aufrichtiges Beileid aus.

      Die regionale Organisation brachte auch ihre entschiedene Mißbilligung gegenüber jeglicher ausländischer Einmischung in der Region zum Ausdruck, die den Frieden und die Sicherheit in Westafrika gefährden könnte, sowie gegenüber jeglichem Versuch, Konflikte geopolitisch zu politisieren.

      Die ECOWAS bekräftigt bei dieser Gelegenheit ihr unerschütterliches Engagement und ihre Bereitschaft, alle Initiativen zur Förderung von Frieden, Sicherheit und Stabilität in der Subregion zu unterstützen.

      Im Folgenden das vollständige Kommuniqué. [Siehe dort]

      https://lefaso.net/spip.php?article132083

      Ein bedeutendes ECOWAS-Land ist Sénégal, neuerdings von den Panafrikanern Faye / Sonko regiert. Außerdem verfügen die AES-Länder über einen Großteil der strategischen Rohstoffe der Region.

      Burkina Faso und Sénégal haben bereits scharf gegen die Ukraine protestiert. Für die EU sieht es sehr schlecht aus, da sie nicht nur wie bisher „verdeckt“, sondern über ihren bekannten Proxy 404 ganz offen Terrorismus betrieben hat, gemeinsam mit al Qaida.

        1. Doch, mich interessiert es sehr. 404 ist gelaufen, interessant wird erst wieder, wie die Russen Kollaps und Kapitulation in Szene setzen. Die entscheidende Front ist derzeit die afrikanische.

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