Irak und Jordanien ziehen nach dem Gipfel in der Schweiz ihre Unterschriften unter das Kommuniqué zurück

Die Zahl der Länder, die das Schlussdokument auf dem Bürgenstock unterstützen, ist auf 78 gesunken

BÜRGENSTOCK /Schweiz/, 16. Juni./ Die Zahl der Länder, die das Abschlusskommuniqué der Ukraine-Konferenz auf dem Bürgenstock unterstützen, ist von 80 auf 78 zurückgegangen. Die Organisatoren des Forums haben Jordanien und den Irak von der Liste der Unterstützer des auf dem Forum angenommenen Dokuments gestrichen, das sie ursprünglich veröffentlicht hatten und in dem die Meinung Russlands nicht berücksichtigt ist.

Die Organisatoren haben die Gründe für diese Änderungen an der Liste noch nicht erläutert.

Damit ist die Zahl der Länder, die sich geweigert haben, das Schlussdokument zu unterstützen, in dem die Übertragung der Souveränität über das Kernkraftwerk Saporoschje an die Ukraine gefordert wird, auf 15 gestiegen: Armenien, Bahrain, Brasilien, Kolumbien, Irak, Indien, Indonesien, Jordanien, Libyen, Mexiko, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Thailand, Südafrika und der Vatikan.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. in dem die Übertragung der Souveränität über das Kernkraftwerk Saporoschje an die Ukraine gefordert wird

    Wozu soll das auch gut sein, wollen die Ukrainer es wieder anwerfen? Brauchen sie einen Brückenkopf über den Fluss? Ich glaube eher nicht, dass dieses Kraftwerk wieder unter Volllast laufen könnte, nur mit seinen Kühlteichen. Also bleibt nur der Brückenkopf und so etwas kann man ohne die Gegenseite überhaupt nicht beschließen.

    Irgendwie habe ich auch das Gefühl es erhöht die Gefahr, wenn man eine Seite bestärkt sich etwas zurückzuholen, was er sich eigentlich nicht zurückholen kann. Aber es ist nur ein Atomkraftwerk, was soll da schon passieren?

    Aber die Ukrainer laufen ohnehin schon unter „Volllast“. Jetzt noch eine Front, dann war es das.

    1. Ich denke da eher an eine gezielte Provokation im Kernkraftwerk – je nach Wetterlage, so mit dem Effekt wie Tschernobyl – und es dann doch wieder den Russen in die Schuhe zu schieben – siehe Butcha …

    2. Die brauchen ein AKW, um aus dem verstrahlten Müll Waffen zu bauen. Auch für die Propaganda ist es gut – wenn das AKW unter Kiews Kontrolle ist, wird es wieder glaubwürdiger, wenn sie behaupten, Russland würde das Kraftwerk beschiessen.

    3. Kernkraftwerk Saporoschje:

      Wozu soll das auch gut sein, wollen die Ukrainer es wieder anwerfen? Brauchen sie einen Brückenkopf über den Fluss? Ich glaube eher nicht, dass dieses Kraftwerk wieder unter Volllast laufen könnte, nur mit seinen Kühlteichen. Also bleibt nur der Brückenkopf und so etwas kann man ohne die Gegenseite überhaupt nicht beschließen.

      Klar geht es um einen Brückenkopf!

      Dies sieht man nicht nur an der Stellungsnahme zum Kernkraftwerk. Auch unter dem Punkt: „Ernährungssicherheit“ wurde nicht nur der Zugang zum Schwarzen Meer, sondern auch zum Asowschen Meer gefordert (also Melitopol, Mariupol & Berdjansk).

      Dort hätte die Ukraine aber nichts mehr verloren. Sie bekämen nach dem heutigen Stand vom Schwarzen Meer nur einen schmalen Streifen Richtung Rumänien.

      Dazu käme, dass man ja mit Russland nicht mehr handeln möchte. Somit müsste der Import von Erdgas, Erdöl, etc. über Polen oder Rumänien laufen. Polen wird aber vom norwegischem Gas wenig abgeben wollen, und ob man Turk Stream Gas erst via Rumänien in die Ukraine leiten wird, sei auch mal dahingestellt.

      D.h. wer auch immer in der Nachkriegs-Ukraine im Amt sein wird – muss sich wohl sehr weit nach vorne bücken, um Gas zu überteuerten Preisen kaufen zu dürfen.

      Bliebe ja noch Atomkraft + Wasserkraft – und genau da sieht es ebenfalls mau aus. Nicht nur aufgrund von Saporoshe. Auch die ganzen Stromtrassen müssten aufgrund der geänderten Verhältnisse in der Ukraine neu konzipiert werden. Also wird man auch beim Strom über Jahrzehnte von Europa abhängig bleiben.

      Und was überteuerte Strom- & Gaspreise für die Wirtschaft bedeuten, wird man ja an Deutschland sehen. Wird dann wohl auch nichts mit den nächsten EU Sonderhandelszonen, damit steuerfrei Automobilteile im nächsten Billiglohnland – Ukraine – für westliche Firmen hergestellt werden.

      Somit wird die Ukraine wohl zum Vorzeigeland für den ökologischen Wandel. Also Windkraftwerke & Solarzellen als einzige Stromquelle…. also ein Land ohne Industrie, aber dafür mit besonders viel Landwirtschaft.

  2. Manchmal sind Dinge erst auf den zweiten Blick gut. Dass Länder auf dem Birkenstock teilgenommen haben, die eigentlich hätten wissen müssen, wohin die Reise geht, und die es mit Sicherheit auch wussten, war irritierend. Aber im Nachhinein ergibt sich ein vollkommen anderes Bild, oder? Die Ziele und die Abschlusserklärung wurden massiv verwässert, schon im Vorfeld, der böse Putin hat mit seinem Friedensangebot zum exakt richtigen Zeitpunkt dazwischengekrätscht, manche haben auch das wenige Übriggebliebene nicht unterschreiben wollen und nun ziehen die Ersten ihre Unterschrift zurück. Und der Kuleba sagt plötzlich, man brauche Russland dazu – warum auch immer er das jetzt sagt, egal.

    Hab bei RT eben das gefunden, passt nicht zum Thema, aber trotzdem: „Tatsächlich wusste Olaf Scholz einst in der spw – Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft von der „aggressiv-imperialistischen NATO“ zu schreiben, aber diese klare Analyse ist ihm auf dem Karriereweg irgendwie abhandengekommen.“ Bestimmt hat er seine Meinung gleich wieder vergessen.

  3. Das Dokument ist sowiso völkerrechtlich null und nichtig, da mindestens eine Person da unterschrieben hat, welche gar nicht mehr legitimiert ist internationale Dokumente im Namen der Ukraine zu unterschreiben.

    1. dokumente, welche vom „wertewesten“ unterschrieben werden, sind generell null und nichtig, da sie sich nie an abmachungen halten, von denen sie nicht zu 100% profitieren.

  4. Eine wichtige Erkenntnis hat dieser Schweizer „Friedensgipfel“ gebracht: Die Schweiz wird von einer Merkeln regiert. Also ist Vorsicht geboten, wenn solche Leute hergehen und irgendwelche „Abkommen“ initiieren!

Schreibe einen Kommentar