Westafrika

Frankreichs verzweifelte Versuche, seinen Zugang zu billigem Uran zu retten

Frankreich verliert in seinen ehemaligen Kolonien rasant an Einfluss und vor allem verliert es seinen billigen Zugang zu Rohstoffen. Daher versucht Paris, gegen die Regierungen von Mali, Burkina Faso und vor allem Niger vorzugehen.

Ich habe gerade erst darüber berichtet, dass islamistische Terroristen von al-Qaida in Mali eine erfolgreiche Schlacht gegen die malischen Regierungstruppen, die beim Kampf gegen des islamistischen Terror von der russischen Wagner-Gruppe unterstützt wird, geführt haben. Danach hat Kiew verkündet, dass es die Terroristen mit den für die erfolgreiche Schlacht notwendigen Informationen versorgt hat.

Es sei daran erinnert, dass noch vor kurzem die Bundeswehr und die französische Armee in Mali stationiert waren, um angeblich gegen den islamistischen Terror zu kämpfen. Trotzdem haben europäische Medien praktisch nicht darüber berichtet, dass das von der EU finanzierte und bewaffnete Kiew offen damit prahlt, die Islamisten unterstützt zu haben, gegen die die Bundeswehr vor kurzem noch gekämpft hat. Und Kritik von europäischen Politikern daran gab es auch keine.

Worum es in Westafrika geht

Das überrascht auch nicht, denn ich habe in meinem Artikel auch erklärt, dass die französische Armee und die Bundeswehr in Mali nicht ernsthaft gegen den islamistischen Terror gekämpft haben, sondern dass die Einsätze andere Ziele hatten. Erstens ging es um das Uran im benachbarten Niger, auf das Frankreich, das 80 Prozent seines Stroms mit Kernenergie erzeugt, angewiesen ist. Das nigrische Uran hat Frankreich wie in der Kolonialzeit für eine Bruchteil seines Marktwertes aus Niger geholt, weshalb die eine Aufgabe der französischen Armee und der Bundeswehr in Mali darin bestand, die Islamisten von den Uranvorkommen in Niger fernzuhalten. Die Ironie dabei ist, dass die Bundesregierung den Atomausstieg propagiert hat, als sie gleichzeitig deutsche Soldaten nach Mali geschickt hat, damit die die französische Atomindustrie schützen.

Das zweite Ziel des Einsatzes der französischen Armee und der Bundeswehr in Mali war es, die französische Dominanz in seinen ehemaligen Kolonien zu erhalten. Daher haben sie den islamistischen Terror auch nicht ernsthaft bekämpft, denn wären die Terroristen besiegt worden, wäre der Vorwand für die Stationierung französischer Soldaten in Mali weggefallen.

Die fortgesetzte Ausbeutung der westafrikanischen Staaten durch ihre ehemalige Kolonialmacht Frankreich ist in der dortigen Bevölkerung ausgesprochen unpopulär, gleiches gilt für die politische Bevormundung aus dem Westen. Daher haben die Menschen, als es in den letzten Jahren zu Militärputschen in Mali, Burkina Faso und Niger kam, die Putschisten unterstützt. Und die Putsch-Regierungen haben gehandelt und französische Truppen aus ihren Ländern verwiesen, sich mit der Wagner-Gruppe neue Partner für den Kampf gegen den islamistischen Terror gesucht und die alten Ausbeuter-Verträge mit Frankreich gekündigt, vor allem den, der Frankreich den billigen Zugriff auf nigrisches Uran erlaubt hat.

Aufgrund des Drucks, den Frankreich und die immer noch von Frankreich dominierten ECOWAS-Staaten der Region auf die Länder ausüben, haben die drei Länder sich kürzlich zu einer Konföderation zusammengeschlossen, die auch eine gegenseitige Verteidigungsklausel enthält, und sie „Allianz der Sahelstaaten“ genannt. Die drei Länder eint das Ziel, die neokolonialistische Ausbeutung und Bevormundung durch Frankreich zu beenden.

Daher ist es wenig überraschend, dass die europäischen Staaten keinerlei Kritik an Kiews Unterstützung für die islamistischen Terroristen der al-Qaida äußern, denn es ist im Interesse Frankreichs (und mindestens indirekt auch der EU), dass die Regierungen dieser Länder bekämpft und im Idealfall gestürzt und wieder durch Frankreich treu ergebene Vasallen ersetzt werden.

Frankreich will die Region destabilisieren

Ein Afrika-Korrespondent der russischen Nachrichtenagentur TASS hat mit dem malischen Politologen und Experten im Bereich der Kommunikation und der internationalen Beziehungen Boubou Doucouré über die Lage gesprochen. Weil die Meinung afrikanischer Experten in Deutschland praktisch nie Gehör findet, gebe ich hier wieder, was der TASS-Korrespondent berichtet hat.

Über die Ausgangslage, die ich oben beschrieben habe, hat der malische Experte gesagt:

„Frankreich, das jede gegnerische Regierung in der Sahelzone beeinflussen oder destabilisieren konnte, hat die Kontrolle über Burkina Faso, Mali und Niger bereits verloren. Das ist ein schwerer Schlag sowohl für die geostrategische Position als auch für die Wirtschaft von Paris, die von den kommerziellen Vorteilen früherer Verträge lebt. (…) Nachdem in den letzten Jahren die französischen Militärkontingente aus den Ländern der Allianz der Sahelstaaten vertrieben und die Kolonialverträge gekündigt wurden, will es seine militärische Präsenz natürlich in einigen angrenzenden Staaten verstärken, um seinen militärischen und diplomatischen Einfluss nicht nur in der Sahelzone, sondern auf dem gesamten Kontinent aufrechtzuerhalten, um seinem Status als „Gendarm Afrikas“ gerecht zu werden. Aber Frankreich verfügt nicht über die eigenen Ressourcen, um eine solche Position zu sichern.“

Über Frankreichs Versuche, seinen Einfluss wieder zurückzugewinnen, sagte er:

„Frankreich versucht derzeit, Burkina Faso, Mali und Niger vom Territorium einiger Nachbarländer aus zu destabilisieren, um die Kontrolle über die Sahelzone wiederzuerlangen. Zu diesem Zweck greift Paris auf eine Reihe verschiedener Methoden zurück, darunter die Verhängung von Embargos, die Unterstützung bewaffneter extremistischer Gruppen, Propaganda-Aktivitäten und den weit verbreiteten Einsatz von Desinformationen. Den drei Ländern der Allianz der Sahelstaaten werden beispiellose, ungerechtfertigte und illegale wirtschaftliche Bedingungen aufgezwungen, um die soziale Atmosphäre aufzuheizen und die öffentliche Meinung gegen die amtierenden Regierungen aufzubringen. Aus diesem Grund wurden neben der Ausweisung des französischen Botschafters und der Vertreibung der französischen Armee auch Medien wie der Radiosender RFI und der Fernsehsender France 24, die zur Destabilisierung des inneren Lebens beigetragen haben, mit einem Sendeverbot in Mali belegt.“

Frankreich braucht die Kontrolle über die ehemaligen Kolonien

Frankreichs Problem ist, dass seine Wirtschaft darauf basiert, aus den ehemaligen Kolonien mit billigen Rohstoffen versorgt zu werden. Der malische Experte formulierte es so:

„Paris hat auf der internationalen Bühne nicht viel Gewicht, wenn es keine Kontrolle über seine ehemaligen Kolonien, insbesondere in Afrika, hat. Paris verfügt über eine der größten Goldreserven in Europa und sogar der Welt. Frankreich baut seine Wirtschaft auf der Grundlage dieser in Afrika geplünderten Goldreserven sowie des Potenzials der Rohstoffe seiner ehemaligen Kolonien, die es immer noch kontrolliert, auf. Was Burkina Faso, Mali und Niger betrifft, die Frankreich verlassen musste, so stellen diese drei Sahelländer einen riesigen Markt dar, verfügen über große Uran-, Gold-, Erdöl- und Gasvorkommen, Trinkwasserquellen und vieles mehr.“

Ohne das billige Uran hat Frankreich ein Problem

Das nigrische Uran ist nicht nur nach Frankreich gegangen, sondern auch in andere EU-Länder. Sollte Niger eine Kooperation mit Russland eingehen, könnte das auch für andere EU-Länder problematisch werden. Am schmerzhaftesten ist es jedoch für Frankreich, weil es nicht nur das billige Uran verliert, dass es für seine eigenen Kernkraftwerke braucht, sondern auch die Gewinne verliert, die es bisher mit dem Weiterverkauf des billigen Urans an andere EU-Staaten gemacht hat.

Der malische Experte beschreibt das so:

„Vor nicht allzu langer Zeit hatte Frankreich in Niger fast ein Monopol im Uranabbau und setzte den Einkaufspreis für das Rohprodukt weit unter den internationalen Marktpreisen fest. Mit dem Amtsantritt der neuen Regierung in Niamey im Jahr 2023 wurde der Vertrag mit Frankreich gekündigt, und nun hat Niger beschlossen, sich für den direkten Export seines Urans an Russland und den Iran zu wenden. Ich möchte daran erinnern, dass 2022 ein Viertel der Uranlieferungen an europäische Kernkraftwerke aus Niger kamen und ausschließlich über französische Unternehmen geliefert wurde. Damit hat Frankreich seine wichtigste Versorgungsquelle für Uran verloren, das für den Betrieb dieser Kernkraftwerke und die Stromerzeugung benötigt wird. Ganz zu schweigen davon, dass die Kündigung des Vertrags für Frankreich, seine Unternehmen und Partner Verluste in Höhe von mehreren hundert Milliarden Euro bedeutet.“

Washington und Brüssel freut das

Frankreich hat also ernsthafte Probleme, wobei die EU und die USA Frankreich keineswegs helfen, sondern es im Gegenteil nach den Putschen hängen gelassen haben. Der Grund liegt auf der Hand: Eine Schwächung Frankreichs ist im Interesse von Brüssel und Washington, um in Zukunft allzu ambitionierte Alleingänge französischer Regierungen zu verhindern. Ein geschwächtes Frankreich ist ein kontrollierbares Frankreich.

Ich habe Mitte Juli über interessante Details berichtet, die zeigen, wie Frankreichs angebliche Freunde, Verbündete und Partner Frankreichs Versuche, seinen Einfluss in seinen ehemaligen westafrikanischen Kolonien zu festigen, lächelnd sabotiert haben, was meine These, dass eine Schwächung Frankreichs im Interesse seine angeblichen Verbündeten und Partner ist, bestätigt.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

42 Antworten

    1. Das sind keine iranischen Nachrichten, sondern die Nachrichten, die westliche Medienpropagandisten für den Iran verbreiten möchten. Eine einfache Whois-Abfrage nach der Domain führt zu einem Registrar in Arizona.

  1. FINANZIERUNG DES TERRORISMUS: DIONCOUNDA TRAORÉ GIBT CHOGUEL RECHT

    Premierminister Choguel Kokalla Maïga ist der erste Beamte des Übergangs, der die Unterstützung einiger Terroristen durch mächtige Staaten anprangert. Dieser Vorwurf, der lange Zeit von anderen Politikern unkommentiert blieb, wurde nun von Dioncounda Traoré, dem ehemaligen Präsidenten des Übergangs von 2012, unterstützt.

    Laut dem ehemaligen Staatschef leisten einige Länder, die behaupten, Mali zu unterstützen, unbewußt oder wissentlich wichtige Unterstützung für terroristische Gruppen. Die Frage, die sich einige stellen, ist, warum der ehemalige Präsident so lange zu diesem Drama geschwiegen hat.
    […]
    Was Choguel betrifft, so war er stets konsequent in seinen Anschuldigungen gegen Frankreich, das eindeutig bewaffnete Gruppen unterstützte, die 2012 die Feindseligkeiten eröffneten. Die Ex-Rebellen wurden aus französischen Quellen finanziert. Man erinnert sich an die Auftritte von Vertretern bewaffneter Gruppen in französischen Fernsehsendern. Französische Akademiker, NGOs und Diplomaten unterstützten diese Rebellen, die ein Bündnis mit Terrorgruppen im Norden des Landes ankündigten.

    Choguel und seine Regierung brachten die Angelegenheit vor den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Das Treffen, um das Mali seit mehreren Monaten bittet, um der Welt die Beweise für die Beteiligung Frankreichs an den Terrorgruppen vor Augen zu führen, findet trotz des Drängens der Behörden immer noch nicht statt.

    Ein Teil der Beweise des malischen Staates wurde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es gibt zum Beispiel Einflüge französischer Flugzeuge und insbesondere den Abwurf von Paketen zugunsten der Terroristen, ohne den Transport von verletzten Terroristenführern in der Nacht zwischen Mali und dem benachbarten Niger zu vergessen.

    Choguels Position zur Beteiligung ausländischer Länder an der Finanzierung des Terrorismus ist konstant. In seinem 2018 erschienenen Buch über die Krise in Mali wies er auf den französischen Plan hin, Mali zu spalten. Seitdem ist Choguel zum Feindbild der ehemaligen Kolonialmacht geworden, deren diplomatischer Vertreter seine Ernennung zum Premierminister im Jahr 2021 nicht wollte.

    Par Bamada.net 13/03/2023 – Soumaïla Diarra – Source : LE PAYS
    https://bamada.net/financement-du-terrorisme-dioncounda-traore-donne-raison-a-choguel

  2. Was heißt eigentlich billig? Wäre Uran, wenn es in malinesischer Regie abgebaut würde, teurer? Wer würde den extra Profit dann einsacken?
    Ich verstehe das Argument so: Wenn das Uran in Mali von einer unabhängigen malinesischen Firma abgebaut würde , würde der Profit – zumindest im ersten Schritt – im Land bleiben. Es würden eventuell eigene Fachkräfte ausgebildet, der Profit würde eventuell in Mali investiert und nicht in Frankreich.
    Da Uran ein knappes Gut ist, könnte es einen Extraprofit geben, der möglicherweise nicht unbedeutend wäre (ein Glas Wasser kostet in der Wüste eventuell ein Vermögen, obwohl es gleich viel wert ist, wie in Kanada).
    Billig würde demnach vor allem bedeuten: ohne den Extraprofit in Mali abzuliefern.
    Hinzu kommt noch, dass der Uranabbau billiger wird, wenn viele Umweltauflagen nicht beachtet werden, es liegt auf der Hand, dass etwa umfangreiche Filtrationsanlagen und auch Arbeitsschutzmaßnahmen die Herstellung verteuern. Ob aber eine malinesische Firma diese Auflagen erfüllen würde? Zumindest wäre die Kontrolle einfacher. Teurer würde die Herstellung dann trotzdem.
    Das kolonialistische Prinzip reduziert sich mesitens auf diesen Punkt: Billige Herstellung, minimale Kosten = maximale Unterdrückung der arbeitenden Bevölkerung mit Mitteln, die man im eigenen Land so nicht anwenden könnte.

    1. „Billig“ war, daß die EU über die Franzosen in Niger alles praktisch ohne Bezahlung abfahren konnten. Niger hat die EU beleuchtet, mit seiner reichen Landwirtschaft gefüttert und gekleidet (Baumwolle), und 80% hatten keinen Strom, 15% haben gehungert, und gekleidet hat es sich aus der Lumpensammlung der EU. Die „Bezahlung“ durch die Neokolonialisten reichte nicht einmal für die Eigenkosten, weshalb Schuldendienst dazu kam.

      Nach letzten Angaben ist Nigers Handel mit der EU (infolge EU-Sanktionen) auf 1/40 zurückgegangen (-97,5%), und das Wirtschaftswachstum Nigers auf 11,1% gestiegen.

      Beim Uran geht es um Kostensteigerungen für die EU im Bereich von Tausenden Prozent. Außerdem soll es in Zukunft nur noch aufbereitet verkauft werden, es gibt Kontakte zum Iran, der Anlagen dafür hat.

      Um Garten hie und Dschungel da erhalten zu können, hat Frankreich 22 afrikanischen Präsidenten umgebracht seit 1963, weitere gestürzt, und viele Länder durch Destabilisierung und Terrorismus niedergehalten.

      France Has Assassinated 22 African Presidents Since 1963
      By Edward Morgan -July 19, 2019 / By Takudzwa Hillary Chiwanza,
      https://prepareforchange.net/2019/07/19/france-has-assassinated-22-african-presidents-since-1963/

      Let’s save Africa against France, the most evil country in Europe.
      Let’s save Africa from neo-colonialism, crime and theft.
      STOP FRANCE! STOP FRANCE!
      • Ousmane Sonko, Premierminister des Sénégal

    2. Sie waren schon immer arm, zerrüttet und rückständig.

      Der große Erfolg, den sie vor 400/500 Jahren bekamen, war das Ergebnis von Sklaverei, Kolonialismus und Neokolonialismus.

      Sie wurden reich, indem sie Menschen raubten und Menschen bestahlen.

      Mit dem Ende des Neokolonialismus und dem Rauswurf des Vereinigten Königreichs und seiner Verbrecherkollegen (wie Frankreich) aus Afrika werden sie langsam wieder zu dem Shithole, das sie eigentlich sind.

      Das gleiche Shithole der Zerrüttung und Bedeutungslosigkeit, in das ihre anderen Komplizen und ehemaligen Supermächte wie Spanien und Portugal geworfen wurden, als sie ihre Sklaven und Kolonien verloren.

      — Nairaland, Nigeria, 2024-04-11
      https://www.nairaland.com/7481160/russia-ukraine-war-world-news-weapons/1581#129375455

      1. Es ist einfach Unsinn zu behaupten, dass Frankreich das billige nigrische Uran verloren hat. Da ist bisher eigentlich nicht viel passiert, nur für eine bedeutende Mine, deren Erschließung aber seit Jahren still lag, wurde der der Vertrag gekündigt. Damit fällt ein Großteil der Argumentation des Artikels leider zusammen….
        Frankreich betreibt nach wie vor seine Uranminen im Niger
        Die betreffende Mine, deren Vertrag gekündigt wurde, kann jetzt durch Dritte erschlossen wrden, so ein Vertrag mit der derzeitigen nigrischen Regierung zu Stande kommt
        Im Zweifel gibt es dann in einigen Jahren mehr Uran auf dem Markt, derzeit aber definitiv nicht

        1. Interessant ist allerdings, dass der Anti Spiegel nicht den Artikel im Beitrag verlinkt hat, in dem es vor einiger Zeit schon um Frankreich – Niger – und Uran ging. Darunter hatte ich damals sehr detailliert beschrieben, was nun genau gekündigt wurde und was nicht. Schlußfolgerung: Röper liest docjh so ab und an in den Kommentaren ^^

          1. Haben Sie denn Informationen, daß die Uranlieferungen wieder aufgenommen wurden? Ich kann mich nur erinnern, daß es ein Angebot der CNSP-Regierung zu vielfach höherem Preis gab, das die EU zurückgewiesen hatte.

            „Nach den Daten für August 2023 lieferte Niger Rohstoffe und Waren im Wert von 222.400 Euro an die Länder der Europäischen Union, gegenüber 8,9 Millionen Euro im Juli. Damit haben sich die Einfuhren um den Faktor 40 verringert.

            Der größte Importeur aus Niger ist Frankreich, das im Juli Waren im Wert von 8,45 Millionen Euro kaufte. 8,3 Millionen wurden für Lieferungen von Uran und seinen Verbindungen und Legierungen bezahlt. Zwischen August 2022 und Juli 2023 war Niger Frankreichs zweitgrößter Uranlieferant … Niger wiederum importierte im August europäische Waren im Wert von nur 6,8 Millionen Euro, verglichen mit 28,1 Millionen Euro im Juli.
            […]
            Europäische Sanktionen
            Am 23. Oktober verabschiedeten die EU-27, die ihre Budgethilfe für Niger bereits ausgesetzt hatten, einen Rechtsrahmen, der es ihnen ermöglicht, Sanktionen gegen die neuen nigrischen Behörden zu verhängen.“

            Mali Web -26 Oct 2023 – En août, l’UE a importé depuis le Niger 40 fois moins qu’en juillet
            https://www.maliweb.net/international/en-aout-lue-a-importe-depuis-le-niger-40-fois-moins-quen-juillet-3040881.html

        2. Die Uran- und Goldexporte nach Frankreich wurden vor gut einem Jahr eingestellt. Für Niger ist das kein Schaden, da die Schätze bis dato faktisch ohne Bezahlung abgefahren wurden.

          Das war Folge von Sanktionen und Gegenmaßnahmen, die EU hat sich faktisch selber schachmatt gesetzt. Da die nigrische Regierung streng rechtsstaatlich vorgeht, ist die Sache juristisch kompliziert, aber die Exporte sind beendet. Auch die fertigen Lagerbestände an Yellow Cake (Uran) kommen nicht heraus. Die betr. Minen sind außer Betrieb.

          Es geht um eine ganze Reihe von Minen, es ist nicht leicht, da den Überblick zu behalten. Die Filiale Imouraren SA von Orano, ehem. Areva, in Imouraren, nördlich von Agadez, hat ihre Konzession verloren. Wegen gesunkenen Bedarfs „nach Fukushima“ galt die Erschließung als unrentabel. Eine Fristverlängerung für den Beginn der Erschließung war noch unter der alten Regierung Bazoum verstrichen.

          Einer kanadischen Mine soll auch die Konzession entzogen werden.

          Die Uranmine in Arlit hat Orano bereits 2021, noch unter Bazoum, geschlossen. Da der Abbau nach europäischen Standarts katastrophale Folgen hat, wird man sich in Zukunft an andere Länder halten. China National Nuclear Corps (CNNC) und Iran werden genannt, oder Gründung eigener Minenbetriebe.

          From thefreeonline on 5th Oct 2023 by By Linda Pentz Gunter, at AlJazeera, and beyondnuclearinternational:

          France abandons Niger mines, leaving workers with no electricity, toxic water, and 20 million tons of wind blown radioactive waste

          Note: In late July [2023], a military coup ousted Niger’s president, Mohamed Bazoum. Since then, those who have declared themselves in charge have announced a halt to uranium exports to France.
          […]
          The grey mountain looms, mirage-like, on the horizon of the uranium mining town of Arlit in Niger.

          Except, this is the Sahel, and it’s not a real mountain. It’s a pile of radioactive uranium mine tailings, blowing around in the desert winds and dispersing into the air, soil, waterways and people’s bodies.

          The “mountain” is part of a legacy of an estimated 20 million tonnes of radioactive waste left behind by the French mine owner, Areva, now known as Orano, which closed its Arlit uranium mines in March 2021.
          […]
          https://lyumon1834.wordpress.com/2023/10/05/france-abandons-niger-mines-leaving-workers-with-no-electricity-toxic-water-and-20-million-tons-of-wind-blown-radioactive-waste/

          1. @паровоз

            „Die Uran- und Goldexporte nach Frankreich wurden vor gut einem Jahr eingestellt. Für Niger ist das kein Schaden, da die Schätze bis dato faktisch ohne Bezahlung abgefahren wurden“.
            Orano hat in Niger eine riesige Bergbaufirma aufgebaut, deren Abgaben, also Steuern, minimal sind (12% niedriger als in Kanada). So lohnt sich der Abbau sehr, obwohl es weite Transportstrecken (2000km) gibt. Den späteren Präsidenten hatte Orano als Direktor bei sich angestellt, so und mit Bestechung stellt es die Firma sicher, dass ihre Abgaben niedrig und die Auflagen minimal bleiben. Die Abraumhalden sind radioaktiv verseucht, sie müssen vergraben werden und abgedeckt, was wohl 10 Jahre dauern wird. Orano hat sich nach Protesten angeblich dazu verpflichtet.
            Da Niger das Land mit den niedrigsten Löhnen weltweit ist, sind die Herstellkosten gering, wie es mit Kinderarbeit steht, Arbeitsunfällen, habe ich nicht herausgefunden.
            Durch den Putsch bestünde die Möglichkeit, die Bedingungen neu auszuhandeln…
            Ökonomisch führt die Auslagerung von Produktionsstätten in andere Länder (in Europa z.b. nach Polen, Rumänien..) im Normalfall (also ohne Kolonialstatus) dazu, dass sich die Löhne langsam angleichen, in dem einen Land gehen sie herunter, im anderen, vorherigen Niedriglohnland, gehen sie hoch. Wenn sich die Machtverhältnisse nicht ändern, entstehen riesige Extraprofite, die sich wenige, sehr wenige, in die Taschen stecken….

            1. Viele Dinge geschehen im Hintergrund, aber es ist ein Muster erkennbar: Die nigrische Justiz geht penibel allen Gesetzesverstößen, Nichteinhaltung von Konzessionsbedingungen und Entschädigungspflichtigkeiten nach, was für Orano vermutlich in einem Totalverlust der Minen enden wird. Denn „la mafia de la Françafrique. Cette forme de crime organisé“ (Marc Eichinger) dachte, sie stehe in Afrika über dem Recht, es reiche, die Chefs der staatlichen Aufsicht einzukaufen, und Regierungen, die es zu genau nehmen, nötigenfalls unter Druck zu setzen oder zu stürzen.

              Und die Föderation der AES (Mali, Faso, Niger) legt ihre Ressourcen zusammen und will echte Gegenleistungen für ihre Schätze haben. Für die Abfuhr des Öls Anteil an der Förderung und eine eigene Raffinerie (wie bei den Chinesen, schon unter Bazoum), für die Gasleitung Transsahara eigene Gasifizierung, Staudamm und Bewässerung, Burkina Faso will Kernkraftwerke (kleine modulare von Rosatom).

              Und richtige Eisenbahnen statt so was. Lesen Sie das einmal durch, es ist eine Schande für Frankreichs und die EU:

              Au Niger et au Bénin, le train fantôme de Bolloré – Série – Rémi Carayol
              https://afriquexxi.info/Au-Niger-et-au-Benin-le-train-fantome-de-Bollore

              Andere Eisenbahnen wurden zwangsprivatisiert, IWF-Bedingungen. Bei der nach Burkina Faso ist Bolloré unter einem Zug die Brücke eingestürzt, und die Eisenbahn Sénégal-Mali ist kaum noch befahrbar. In Kamerun hatte Bolloré eine Zugkatastrophe, da zu viele Waggons mit defekten Bremsen angehängt wurden.

              Für Orano, „la mafia de la Françafrique“ und die EU insgesamt sieht es nicht nach neu ausgehandelten Bedingungen aus, sondern nach Schlußstrich. Wenn die wieder ins Geschäft kommen wollen, müssen sie bessere Bedingungen bieten als Chinesen, Türken, Iraner, Russen.

        3. „Uranminen in Niger unter intensiver Satellitenüberwachung“

          „Die Uranminen von Arlit im Norden Nigers werden seit jeher von den Franzosen von Orano, ehemals Areva, betrieben. Der Staatsstreich im Juli 2023 führte jedoch zur Einstellung des Betriebs, offiziell aufgrund des Mangels an Inputs nach der Grenzblockade. Der Bestand an exportfertigem Yellow Cake blieb vor Ort.

          Der Westen befürchtet, daß Niger seine neuen Verbündeten, insbesondere den Iran, mit Uran versorgen könnte. Eine falsche Anschuldigung in diesem Sinne hatte den USA Anfang der 2000er Jahre als Vorwand für ihren Krieg gegen den Irak gedient.

          Afrique Intelligence weist jedoch darauf hin, daß neben der westlichen Überwachung auch die chinesische Überwachung durch die hochauflösenden Satelliten der Changguang Satellite Technology stattfindet. Denn laut demselben Medium wurde „China National Nuclear Corps (CNNC) von den Machthabern in Niamey angeboten, den Betrieb der Imouraren-Mine, die nur einen Steinwurf von Arlit entfernt ist, wieder aufzunehmen.“

          Der Standort Imouraren, der sich unweit der beiden alten französisch-nigrischen Minen befindet, die am Ende ihrer Lebensdauer angelangt sind, war als das ehrgeizigste Bergbauprojekt des Kontinents angepriesen worden. Doch obwohl Orano es nie offiziell aufgegeben hat, wurde es 2014 eingemottet und das Gerät weiterverkauft.“

          Par La rédaction de Mondafrique -21 mai 2024
          https://mondafrique.com/economie/les-mines-duranium-du-niger-sous-intense-surveillance-satellitaire/

          Anmerkung: Imouraren ist die Mine, wo Orano die Konzession verloren hat. In Arlit gibt es offenbar mehrere Minen von Orano, darunter die von Linda Pentz Gunter beschriebene stillgelegte.

          1. Das stimmt so. Der Entzug der Konzession betraf den Standort Imouraren, eine Mione mit den wohl weltweit größten Uranreserven, die von Orano für spätere Gewinne erst einmal eingemottet wurde.

            https://www.world-nuclear-news.org/Articles/Niger-revokes-mining-permit-for-Imouraren-project

            Die kanadische Gesellschaft wäre im niger Global Atomic, diese bestreitet aber, dass ihre Arbeit im Niger behindert wird. Es gibt wegen der geschlossenen Grenze zu Benin Probleme, die will man aber in den griff bekommen (Stand juni 24).

            Die derzeit überprüften Lizenzen betreffen vor allem den Goldabbau, Anfang Januar 2024 wurden auf dem Flughafen von Addis Abeba in Äthiopien fast 1400 kg Goldbarren mit einem geschätzten Wert von mehr als CFA-Francs 60 Mrd. (CHF 85,5 Mio.) beschlagnahmt. Sie waren ohne offizielle Papiere von Niger in die Vereinigten Arabischen Emirate unterwegs.
            Die nigrische Regierung hat daraufhin die Vergabe neuer Konzessionen ausgesetzt und kürzlich vergebene Konzessionen storniert und will schauen, wie Niger selbst besser von den Vorkommen profitieren kann. Der Uranbergbau ist erst einmal davon aber nicht betroffen.

  3. Sorry Herr Röper,

    aber in letzter Zeit finde ich ihre Berichterstattung etwas „schnarchig“.

    Der wievielte Artikel zum Thema „Frankreich in Afrika“ ist das jetzt und vor allem, was ist daran jetzt neu?

    Ich weiß, dass Sie ungern über das aktuelle Geschehen an der Front berichten aber, seit gestern gibt es ja nun viele, teils sehr unterschiedliche Meldungen darüber, dass die Banderatruppen versuchen, in der Region Kursk versuchen, auf russisches Territorium vorzurücken.
    Da wäre es doch mal wünschenswert zu erfahren, was darüber in Russland berichtet wird.

    1. Die Banderisten sind kein Faktor mehr. Die wichtigste Front, für Rußland wie für die EU, ist Afrika, und Rußland hat einen seiner allerbesten Generäle dort. Mit dem von ihm gewohnten Erfolg.

      „Surowikins Aufgaben werden nun im Tschad, in Libyen und Tunesien, in der Sahara, im Grenzgebiet Malis in der Region Azawad, im Atlasgebirge usw. erfüllt. Überall dort, wo es um die Verteidigung der Interessen Rußlands geht. Und wenn man sich das dumpfe Geheul der USA und der EU anschaut, läuft alles so, wie es soll.“

      БРАТ за БРАТА May 10, 2024
      https://t.me/brozabrata/58091

      1. *„Surowikins Aufgaben werden nun im Tschad, in Libyen und Tunesien, in der Sahara, im Grenzgebiet Malis in der Region Azawad, im Atlasgebirge usw. erfüllt. Überall dort, wo es um die Verteidigung der Interessen Rußlands geht*

        Ach ist das so? Interessant. Russland darf seine Interessen also mit Söldnern und dem Stützen von demokratisch nicht legitimierten Militär Juntas vertreten. Das ist natürlich was gaaaanz anderes als beim bösen Westen, denn der ist der kriegstreibende linksgrünversiffte Werteverfallssatan. Mal wieder Doppelmoral?

          1. So schnell wird aus *Verteidigung der Interessen Rußlands* eine selbstlose Friedensmission zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus. Da gibts bestimmt demnächst ne Dankespostkarte der UN mit ner Entschuldigung nicht proaktiv ein Friedensmissionsmandat ausgestellt zu haben.

            1. Die Regierungen der Bruderländer Mali, Faso, Niger haben mit Rußland militärische Kooperationen. Glauben Sie, Neger dürften so etwas nicht ohne Erlaubnis der UNO?

              Wegen des Terrorismus Frankreichs, wie auch des Terroranschlages der Ukraine und al Qaidas auf die FAMa (malische Armee) hat Mali bekanntlich den UNO-Sicherheitsrat angerufen.

              Rußland hat ein eigenes Interesse, die EU aus dem Sahel zu vertreiben. Die AES-Länder haben ein Interesse, die Neokolonialisten und ihre Terroristen-Proxies loszuwerden. General Surowikin und Junus-bek Jewkurow (stellvertretender Verteidigungsminister der RF) leisten Hilfe, aus der AES ein schlagkräftiges Militärbündnis zu machen, das übrigens bereits beachtliche Erfolge hat.

              1. Da lacht das Propagandistenherz ja nie einen Schritt zurückweichen immer noch einen drauf setzen. Als ob die politische Lage in diesen Ländern einheitlich wäre, oder diese Militärregierungen nicht allesamt mit Gewalt die Macht ergriffen hätten und für das ganze Land sprächen.

                Für den Angriff auf die malische Armee und die schmerzlichen Verluste russischer Söldner waren soweit man lesen konnte weder ukrainischen Special Forces noch islamistische Gotteskrieger verantwortlich, sondern einheimische Turaeg, welche schon länger große Teile des Landes kontrollieren und denen es gar nicht gefällt, dass die neue Junta die mit der Vorhgängerregierung ausgehandelte Autonomie mit Füßen tritt.

                Es ist am Ende genau wie sie zunächst geschrieben haben. Russland verfolgt aktiv seine Interessen in Afrika, indem es ihm genehme Militärregime und Gruppierungen politisch und mit Waffen unterstützt und im Zweifel sogar mit eigenen Söldnern stabilisiert von denen es noch vor drei Jahren behauptet hat dass es diese gar nicht gebe. Ihr nachträgliches eher peinliches prorussisches jubelframing dazu können Sie gern behalten.

                1. Wo haben Sie das eigentlich her? Es hat keinerlei Ähnlichkeit mit der Situation im Sahel überhaupt und keinerlei Ähnlichkeit mit den aktuellen Ereignissen.

                  „Terrorpropaganda: Sénégal beruft den ukrainischen Botschafter ein.“

                  „Die Kontroverse geht auf ein Propagandavideo zurück, das auf der Facebook-Seite der ukrainischen Botschaft geteilt wurde. In dem Video behauptet der Sprecher des ukrainischen Geheimdienstes, die Ukraine habe die Tuareg-Rebellen der CSP bei ihren Kämpfen gegen die malischen Streitkräfte und die russischen Wagner-Ausbilder mit Informationen versorgt. Das Video wurde von einem Kommentar des ukrainischen Botschafters begleitet, den die senegalesischen Behörden für unangemessen hielten.

                  Das senegalesische Ministerium beschuldigte den ukrainischen Botschafter, ‚eine eindeutige und unmißverständliche Unterstützung für den terroristischen Angriff auszudrücken, der zwischen dem 25. und 27. Juli 2024 in Nordmali von Tuareg-Rebellen und Mitgliedern der JNIM gegen die malischen Streitkräfte verübt wurde‘.“

                  Par Thierno Gueye, Publié le 03/08/2024
                  Propagande terroriste : Le Sénégal convoque l’ambassadeur ukrainien
                  https://www.senenews.com/actualites/propagande-terroriste-le-senegal-convoque-lambassadeur-ukrainien_502819.html

                  GSIM oder JNIM, Groupe de soutien à l’islam et aux musulmans, ist mit AQIM, Al-Qaida im islamischen Maghreb, liiert. Nicht nur die ukr. Botschaft im Sénégal, sondern auch der ukr. Geheimdienst hat offen mit der Beteiligung auf Seiten der al Qaida-Terroristen herumgeprahlt.

                  Sénégal gehört übrigens nicht zur Allianz der Sahel-Staaten AES, sondern ist eins der bedeutenden Länder der ECOWAS. ECOWAS hat ebenfalls gegen die „ausländische Beteiligung“ an dem Angriff protestiert.

    2. Für mich ist das genauso Voyeurismus, wie das Fotografieren von Unfällen auf Autobahnen. Entschuldige, aber alle Meldungen aus der Ukraine, wer wieviel Tote zu beklagen hat, wer wieviel Gebietsgewinne oder -verluste hatte, ist mir sowas von egal. Dieser Krieg gehört so schnell wie möglich beendet, weil – je länger er dauert – um so tiefer sind seine Wunden, die weit in das nächste Jahrhundert noch Nachwirkungen haben werden. Und ob irgendwer in diesem Krieg „gewinnt“ ist unerheblich, es ist eh ein Phyrrussieg. Wenn Russland sich behauptet, wird es seine Hunderttausend Tote zu beklagen haben, die Wiederaufbaukosten in den neuen Gebieten zu stemmen haben, sich weiter vom Westen abnabeln müssen. Es mag sein, dass das nicht negativ für Russland ist, aber es bedeutet einen Rückschritt. Denn Russland wird seine Grenzen stärker verteidigen müssen. Also mehr rüsten müssen. Einmal schon hat Russland diesen Schritt nicht gestemmt. Die Folge war der Zerfall der Sowjetunion. Und die Ukraine, die kaum gewinnen kann, wird noch mehr militarisiert und gegen Russland aufgewiegelt. Wenn man das überhaupt noch steigern kann. Russenhass ist und wird noch stärker Staatsräson. Und die Bevölkerung, die durch Handel zu beiden Seiten nur gewinnen könnte, wird verlieren. Deshalb Phyrrussieg für beide Seiten. Lachender Dritter sind – wie immer – die USA, die billige Rohstoffe bekommen, die Macht in der Restukraine übernehmen und ihren Einflussbereich ausweiten werden. Selbst wenn die Ukraine nicht in die NATO überführt wird, werden US-Raketen dort stationiert werden, weil Moskau sehr nahe ist. Das destabilisiert die ganze Region: Russland, Weißrussland und die Ukraine. Geopolitik ist oft dermaßen menschenverachtend, dass man gewillt ist, die verantwortlichen Akteure allesammt ohne Sauerstoff auf den Mond zu schießen. Wenn das überhaupt ginge.

      1. „Dieser Krieg gehört so schnell wie möglich beendet weil, ….“
        Mit dem Voyeur, der Unfälle auf der Autobahn fotografiert … trifft auf viele hier zu.
        Vielen geht es darum „wer den längsten hat“. Was zählen da eine Millionen Verkrüppelter, Toter oder sonst Traumatisierter … ?

        1. „Mit dem Voyeur, der Unfälle auf der Autobahn fotografiert … trifft auf viele hier zu.
          Vielen geht es darum „wer den längsten hat“…“

          Sagte der Voyeur“, dem ist nicht brutal genug sein kann & der den Sofageneral mit dem „größten“ spielen will…..

          Herr, wird Hirn vom Himmel….

  4. Frankreichs Verhalten ist „verständlich“, so als ehem. Kolonialmacht. ABER, wenn es schiefgeht, ist alles aus. Die Regierungen und Bevölkerungen der betroffenen Länder werden wohl stark negative Gefühle gegenüber Frankreich entwickeln. Und eventuell wollen sie dann erst recht nicht mehr irgendwelche Geschäfte mit ihnen machen. Sie sollten mal lieber ordentlich bezahlen und ansonsten die Füße stillhalten .

  5. Der Atomreaktor Flammville geht Richtung 20 Milliarden Euro. Eigentlich kann man fuer 1 Milliarde genug Uran kaufen, auch in Russland. Lagern kann man das Zeug als Natururan. auch bis ultimo. Das hat eher politische Gründe, man moechte seinen Einfluss wahren. Ist aber wie beim Lithium. Da wird ueber die Ukraine als unverzichtbar gefaselt, und die Chinesen produzieren schon Natrium Batterien.

  6. Was mich nervt ist das Sie immer noch so tun als wäre Afrika nur wegen dem bösen Ausbeuter-Wesetn das Shithole, das es ist.
    Dabei wäre dort ohne Kolonialisierung gar nichts passiert. Ohne die Infrastruktur der Kolonialisten hätten die heute noch Hütten aus Kuhmist, siehe Länder in Afrika die nie kolonialisiert oder vom Westen bevormundet wurden.

    1. Was mich nervt, sind deutsche dummschwatzenden Herrenmenschentypen, die der Meinung sind in Wohnklos ihr Herrenleben auszuleben & das für DEN „Wohlstand“ zu halten….

      Schon mal auf die Idee gekommen, dass die „Kuhmisthütten“ nicht nur umweltverträglicher sind sondern auch der Natur entsprechen könnten?

      Sich einzubilden wenn man nur auf Kosten andere lebt & seinen Parasitenstatus behalten will wäre es gut für die Wirte , hat schon was… sind Deutsche wirklich derart degeneriert?

      1. Mich würde interessieren, wie Sie einem DE Staatsbürger, der in einem Wohnklo lebt, erklären wollen, weshalb er „nur auf Kosten anderer“ lebt?
        Das ist nicht provokativ, sondern wirklich ernst gemeint.

        1. ach – lieber @routard,

          würden Sie doch den Kommentar auf den sich die Antwort bezieht doch auch mal lesen…..
          Manchmal ergibt sich ein Zusammenhang daraus….

          Dass der Westen grundsätzlich gerne auf Kosten anderer Völker lebt, ist bekannt – ob es solche Kolonialherren wie die Franzosen sind oder wie z.B. die EU mit ihren Verträgen Afrika erpresst oder wie wir in der Ukraine sehen konnten ( Assoziierungsabkommen nur mit Erpressung -ansonsten gibt es einen Regimechange) ist doch Grundwissen!

          Und dann kommt so ein dämlicher dt. Foristi daher & meint, jeder , der nicht wie er in einem deutschen Wohnklo lebt, müsse für die Ausbeutung & Kolonisation gefälligst dankbar sein?

          Dieses ständige “ Wir Westler sind allen überlegen“ kotzt mich wirklich an…. & ja, es ist die gleiche Gesinnung wie die von 33-45….

          1. @GMT
            Ich kann Sie ja nicht zwingen, das Thema zu diskutieren, aber ich hatte meine Frage wirklich ernst gemeint. Gehen wir also nicht von dem 20m2 Wohnklobewohner aus (evtl ein Rentner?), sondern von den 50% in DE, die laut GINI Index kein Eigentum haben. Wie sehen Sie diese Leute? Oder den Handwerker…, den kleinen selbständigen Mittelstand?
            Wer ist der, den Sie mit „der Westler, der auf Kosten anderer lebt“ meinen?

            1. @eoutard

              Sie sollten doch wissen, dass ich keiner Diskussion aus dem Weg gehe oder gar Angst davor hätte….

              Leider habe ich vor heute Abend keine Zeit mehr dazu….

              Muss aber gesetehn, dass ich ihre Fragen in dem Zusammenhang nicht wirklich verstehe.
              Was meinen Sie genau damit:
              „Gehen wir also nicht von dem 20m2 Wohnklobewohner aus (evtl ein Rentner?), sondern von den 50% in DE, die laut GINI Index kein Eigentum haben. Wie sehen Sie diese Leute? Oder den Handwerker…, den kleinen selbständigen Mittelstand?“

              Das „Wohnklo“ bezog sich jetzt auf die „Feststellung“ des @jsm36, dass Afrikaner in Kuhmisthäusern lebten bevor die Kolonialherren kamen & diejenigen, die keine Herren hatten, tun das heute noch….
              Ist das dt. Wohnklo besser oder ist evt. eine Hütte aus Kuhmist eine umweltfreundliche Variante & evt. auch einfach der Natur geschuldet? Ein ganz normaler Baustoff?
              Warum meint der Foristi, dass er inclusive seiner Zeitgenossen deshalb die besser Menschenvariante sind?

              „Wer ist der, den Sie mit „der Westler, der auf Kosten anderer lebt“ meinen?“

              „WIR, Westler“ leben alle auf Kosten der Länder, die durch Kolonisation ausgebutet werden!
              Ob wir es merken & gut finden oder nicht!
              Schauen Sie einfach nur, wie die EU-ler die Meere um Afrika herum leerfischen – denen die Grundlage nehmen ihren eigenen Unterhalt zu verdienen, die dann mit Krediten abhängig machen & letztendlich wird hier rumgeheult wenn die dann auch noch nach DE/EU kommen – aber die machen hier ja dann die hochqualifizierten Jobs, für die sich der DE zu schade ist…

              Und von der „tödlichen Entwicklungshilfe“, die der Westen seit Jahrzehnten leistet – will ich gar nicht anfangen…..

              Es wäre also ein sehr langes Thema….

  7. > Eine Schwächung Frankreichs ist im Interesse von Brüssel und Washington

    Wenn eine Schwächung Frankreichs auch im Interesse Brüssels ist und Deutschland gegen Kernkraft – warum hatte Deutschland dann Truppen in Mai?

  8. Nachdem Frankreich in Afrika sein Totalversagen als Postkolianialmacht aufzeigte, kann es ja Kasachstan erobern und ausbeuten. Da gibt es Uran, und eine Bevölkerung die darauf brennt ungeschützt für Hungerlohn sich ausbeuten zu lassen. Also los Macron, zeig die wertewestliche Überlegenheit.😈

  9. „Vor nicht allzu langer Zeit hatte Frankreich in Niger fast ein Monopol im Uranabbau und setzte den Einkaufspreis für das Rohprodukt weit unter den internationalen Marktpreisen fest. Mit dem Amtsantritt der neuen Regierung in Niamey im Jahr 2023 wurde der Vertrag mit Frankreich gekündigt, und nun hat Niger beschlossen, sich für den direkten Export seines Urans an Russland und den Iran zu wenden. Ich möchte daran erinnern, dass 2022 ein Viertel der Uranlieferungen an europäische Kernkraftwerke aus Niger kamen und ausschließlich über französische Unternehmen geliefert wurde. Damit hat Frankreich seine wichtigste Versorgungsquelle für Uran verloren, das für den Betrieb dieser Kernkraftwerke und die Stromerzeugung benötigt wird. Ganz zu schweigen davon, dass die Kündigung des Vertrags für Frankreich, seine Unternehmen und Partner Verluste in Höhe von mehreren hundert Milliarden Euro bedeutet“.

    Zu diesem Zitat aus dem Artikel habe ich folgende Anmerkung:
    Es gibt wohl in Niger einen Herstellpreis für das Uran (Produktionskosten + Abgaben + Steuern). In DE zahlt man z.B Steuern auf den Gewinn, so auch in FR. Je höher der Marktpreis (bei steigender Nachfrage und gleich niedrigen Herstellkosten), um so höher der Gewinn. Orano, die sich mehrheitlich in frz. Staatsbesitz befindende Firma, baut das Uran im Niger ab und hat ein großes Interesse daran, den Gewinn in Frankreich entstehen zu lassen.
    Verluste entstehen beim Wegfall des nigrischen Urans nicht unbedingt, man kann in Kasachstan einkaufen, die Preise erhöhen. Der Gewinn wird geringer, sicher…

  10. Immerhin hält sich Frankreich im Vergleich zu seinen Freunden auf der anderen Atlantikseite noch etwas zurück – dort würde es längst heissen „Niger hat Massenvernichtungswaffen, die jede Sekunde in Amerika und allen grösseren europäischen Städten landen könnten.“

    1. Mit den USA haben die AES-Länder keine Probleme.

      „Under Secretary for Political Affairs Victoria Nuland led an interagency delegation to Mauritania, Mali, Niger, and Burkina Faso from October 16-20, 2022.“
      By U.S. EMBASSY IN NIGER, OCTOBER 27, 2022
      [https://ne.usembassy.gov/visit-of-under-secretary-for-political-affairs-victoria-nuland-to-niger-on-october-19-2022/]

      S.E. Mme l’Ambassadeur Victoria Nuland konnte mit den panafrikanischen Regierungen Traoré und Goïta sehr gut; in Niger war noch Bazoum. Nach dessen Sturz ist „Fuck the EU“ nach Niamey gereist, und die Anerkennung der CNSP-Regierung durch die USA hat die von der EU gewünschte „Intervention“ in Niger endgültig unmöglich gemacht. Den französischen Truppen blieb nichts als Abzug.

      Hier ihr Besuch in Mali:

      „Die US-Vizeaußenministerin für politische Angelegenheiten kündigte an, daß ihr Land und Mali die gleichen Ziele verfolgen. ‚Wir wollen ein souveränes, wohlhabendes, sicheres und demokratisches Mali‘, sagte sie. Die Diplomatin begrüßte die Verabschiedung des Wahlgesetzes und meinte, die Vereinigten Staaten von Amerika seien stolz darauf, ein großer Partner Malis zu sein“

      Hamadou Ouedraogo 19/10/2022 – Source : CCRP/Primature Mali
      Coopération Mali/États-Unis : La Sous-Secrétaire d’Etat aux Affaires Politiques américaine reçue par le Chef du Gouvernement par intérim
      https://burkina24.com/2022/10/19/cooperation-mali-etats-unis-la-sous-secretaire-detat-aux-affaires-politiques-americaine-recue-par-le-chef-du-gouvernement-par-interim/

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