Eilmeldung: Orbán ist vermutlich zu einem Besuch nach China abgereist

Nach Angaben des Portals 444.hu hat das Regierungsflugzeug Dassault Falcon 7X Budapest bereits verlassen und ist auf dem Weg nach Peking

BUDAPEST, 7. Juli. /TASS/: Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban ist vermutlich zu einem Besuch in China aufgebrochen, seine Ankunft in Peking wird am Montag erwartet, berichtet das ungarische Portal 444.hu.

Zuvor hatte Orban die Ukraine, Russland und Aserbaidschan besucht, wo am 6. Juli ein informelles Gipfeltreffen der Organisation der Turkstaaten stattfand. Nach Angaben des Portals reist Orban nun nach Peking, wo er „am Montag im Morgengrauen“ eintreffen wird (der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt minus sechs Stunden). Die ungarische Regierung hat diese Information gegenüber dem Portal noch nicht bestätigt. Nach ihren Angaben hat der Regierungsflug Dassault Falcon 7X Budapest bereits verlassen und ist auf dem Weg nach Peking. Vermutlich ist Orban an Bord.

Am 6. Juli kündigte der ungarische Ministerpräsident für die kommende Woche, den 8. Juli, eine Überraschung an, ohne Details zu verraten.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

21 Antworten

  1. Was könnte das sein was Orban plant?
    Einen echten Friedensgipfel? – Auf dem alle westlichen Regierungschefs antanzen müssen und dabei sehr schlecht aussehen werden.
    Ungans Austritt aus EU und Nato? – Falls Orban diesen Schritt plant, braucht er die Unterstützung Russlands und Chinas damit Ungarn wirtschaftlich eine Chance hat.

    1. Soweit so logisch, aber ich denke, das ist momentan nicht der Plan.
      Es wurde ja im Zuge der Ungarischen Ratspräsidentschaft der Slogen
      „Make Europe great again“ ausgerufen.
      Wobei es evtl. auch eine Blendgranate gewesen sein könnte.
      Spätestens morgen wissen wir mehr.

      1. Orbán meint Europa, das wirkliche, die europäischen Nationalstaaten, inklusive Serbien, Rußland und der Türkei, und nicht „Europa“, die EU. Und die angebliche Aktivierung des Beitrittsprozesses der Westbalkanländer in die EU durch die ungarische Ratspräsidentschaft scheinen mit eher ein Etikettenschwindel zu sein. Orbán kann ja schlecht sagen, daß er deshalb bei denen so aktiv ist, um einen ganzen Block zu formieren, der sich weg von der EU und nach Eurasien orientiert.

    2. Eine Vermutung: Anfang dieses Jahres hatten Xi und Orban ein Wirtschaftsabkommen geschlossen. Ein Punkt ist: mit einer Endmontage in Ungarn kann China die Strafzölle der EU umgehen.

      Das funktioniert am besten, wenn China eine Eisenbahnlinie nach Ungarn baut. Die kürzeste Strecke führt über Dorezk.

      Austritt aus der EU – ganz im Gegenteil. Ungarn wird das wirtschaftliche Zentrum der EU. Die Handel EU China läuft über die Ukraine.

      1. Sie werden es nicht glauben: Ich bin schon zweimal mit der Eisenbahn von China nach Ungarn gefahren. In Tschop (Чоп, Ukraine) gibt es große Anlagen für die Umspurung der Waggons. Die Strecke Moskau-Kiew-Budapest war sehr gut ausgebaut. Nach dem €-Maidan ist sie leider unterbrochen worden, aber das ließe sich leicht wieder in Betrieb nehmen.

    3. Orbán hat engen Kontakt mit den USA (besonders Trump), zu China und normale Beziehungen mit Rußland. Xi war drei Tage bei Orbán und Orbán war bei Putin.

      Orbán setzt ganz offenbar auf einen Wahlsieg Trumps und eine baldige Kapitulation des Kiewer Regimes. Und Ungarn sieht er als Mittelmacht der Länder des Karpartenbeckens und potentiell sogar Mitteleuropas.

      Nun ist Orbán ein hochklassiger Staatsmann und kein Wolkenkuckucksheimer. Das bitte ich bei dem, was nun kommt, zu beachten. Eine postfaschistische Ukraine würde die Möglichkeit einer Achse Beograd -Budapest-Kiew-Moskau-Beijing eröffnen, mit Anschluß der Slowakei und des Westbalkan, vielleicht weiterer Länder.

      Serbien hat von Xi (nach Berichten, Xi war gerade in Beograd) bereits ein Angebot für einen Eintritt nach BRICS bekommen. Orbán sammelt also die Karparten-Balkan-Länder, um im Falle der Verfügbarkeit einer ukrainischen Landbrücke nach Rußland-China weg von der EU nach Eurasien umzuschwenken. Das ist bis jetzt nur eine Option, aber eine wahrscheinliche, und wenn sie sich realisiert, will Orbán vorbereitet sein, sie umgehend ergreifen zu können.

      Desgleichen ein Wahlsieg Trumps, der schon überall „Vorbeben“ erregt. Orban ist, neben der eigenen Agenda, in Diensten Trumps, Xis und damit auch Putins unterwegs, um den Ukrainekrieg vorsichtig herunterzufahren, und zwar an der EU vorbei, gegen Berlin und Brüssel und ohne deren Beteiligung.

      Und ja, es geht nicht um einen „Friedensgipfel“, sondern um das Herunterfahren des Krieges und um einen geregelten Kollaps des Kiewer Regimes. Die Friedenskonferenz RU-UA + Neutrale, ohne Beteiligung der EU, soll erst danach stattfinden.

      Sollte das alles so kommen, käme Ungarn in eine einzigartige Lage: Drehkreuz der Seidenstraßen, aber auch Scharnier der Achse Beijing-Moskau-Beograd mit den USA und „freundlichen“ europäischen Ländern. Ungarn würde zu einer bedeutenden europäischen Macht, da die Großmächte es brauchen.

      „Make America Great Again! Make Europe Great Again! Vorwärts Donald Trump!“

      — Viktor Orbán, 25.04.2024
      https://youtu.be/F8fBXMF_P5U

      1. Ein interessanter Kommentar unseres Mannes in Afrika. Ich bin mir nur nicht sicher, inwieweit alte Trianon-bedingte Aversionen die ungarische Einigungskraft auf dem Balkan beeinflussen. Es bleibt spannend.

        1. Nun ja, Reisen mit der Maus nach Afrika. Ungarn gibt es in Serbien, der Slowakei, der Ukraine und Rumänien. Orbán hat allen Gebietsansprüchen eine Absage erteilt. Er sieht die Ungarn im Nahen Ausland eher als Aktivposten Ungarns in den Nachbarländern an. Man ist wegen des ungarischen Faktors dort mehr miteinander verbunden, als man es sonst wäre.

          Was nun Transkarpartien, Ukraine, angeht: Dort haben die Ungarn tatsächlich Probleme, die aber in dieser Form mit dem Kollaps des Kiewer Regimes verschwinden werden. Sollte sich eine Lage ergeben, daß Transkarpartien aus der Ukraine austreten kann und eine Vereinigung mit Ungarn wünscht, würde Ungarn das sicherlich nicht ablehnen. Aber das sind ungelegte Eier. Orbán zeigt keinerlei Ambitionen, von sich aus in dieser Sache Initiative zu entwickeln.

  2. Hab ich geahnt das China das nächste Ziel ist….
    Danach geht’s entweder ins Königreich oder aber in die USA, weil von China aus schneller zu erreichen 😜😜😜
    Endlich zwingt jemand den Westen richtig Farbe zu bekennen….

    1. Gott sei Dank übernehmen jetzt endlich erwachsene Menschen mit gesundem Menschenverstand und gut ausgebildeten Diplomaten das Ruder. Wenn das ganze vorbei ist, dürfen die anderen gerne weiter in ihrem Sandkasten bzw. mittlerweile Dschungel spielen, sich die Förmchen an den Kopf werfen und NWO spielen.

  3. So toll das alles klingt, ich denke eher das ist alles innerhalb der EU/USA abgesprochen. Politiker sind alles gekaufte Menschen, auch ein Herr Orban. Meine Theorie ist, der Westen schickt Orban vor, da der Westen keine Mögkichkeit mehr hat! Sollte Orban etwas erreichen springen sie alle auf den Zug auf. Für mich ist der Westen am Ende und Orban der Einzige der eventuell noch etwas retten kann.
    Aber was will er denn in China? Soll China Russland sagen das die Spezialoperation jetzt zu beenden ist? Einen gerechten Frieden gibt es erst wenn die UA Demilitarisiert und Denazifiziert ist. Russland Odessa und die Schwarzmeerküste hat, die die UA derzeit noch inne hat. Die UA Blockfrei wird und wenn überhaupt als Staat fortbesteht, Russlandfreundlich regiert wird!

    1. Fragen Sie doch besser, was Xi Jinping in Ungarn wollte. Der war drei Tage lang dort, was für einen Xi in einem so kleinen Land sehr ungewöhnlich ist. Sie hatten also sehr umfangreichen Bedarf, Pläne zu besprechen.

      WE SUPPORT THE CHINESE PEACE INITIATIVE
      In a joint press statement made on Thursday with Chinese head of state Xi Jinping, Prime Minister Viktor Orbán reassured the Chinese peace initiative – seeking to bring the conflict in Ukraine to a conclusion – of his support.
      09/05/2024, SOURCE: MTI
      https://miniszterelnok.hu/en/we-support-the-chinese-peace-initiative/

      Ansonsten gehen Sie von falschen Voraussetzungen aus. Sollte Trump gewählt werden, ist ein offener Bruch Berlins und Brüssels mit den USA zu erwarten.

      Orbán, RN (Le Pen) und einige weitere werden dann mit Trump auf der einen Seite stehen, und Berlin und Brüssel und einige weitere zusammen mit ihren Globalistenfreunden in Washington gegen Trump auf der anderen Seite. Innerhalb des westlichen Blocks werden die längst bestehenden Widersprüche sich dann in heftigen Machtkämpfen entladen.

      Platt gesagt wird in Deutschland neben der Alternativblase auch die Hauptblase krass antiamerikanisch werden, Kiesewetter hat Trump bereits als „Möchtegern-Diktator“, „Instrument Putins“ und „Verbrecher“ bezeichnet. Und wenn Trump sich ausreichend durchsetzen kann, steht eine Verbündung Rußlands mit den USA gegen Deutschland und die EU im Raume.

  4. Ich bin vielleicht zu einfach gestrickt.
    Dachte bei der Kombination Kiew-Moskau zuerst „auch“ an nationale Interessen Ungarns, zum Beispiel Pipelines.

    Mit China kommt da jedenfalls noch eine ganz andere Partei ins Boot.
    Frieden und Pipelines bedeuten für Ungarn wahrscheinlich das Gleiche und gesetzte Duftmarken zahlen sich evtl. auch irgendwann aus.

    Orban wird sich dabei jedenfalls etwas denken und der weiß, den Frieden stiftet er beim besten Willen nicht alleine. Da kann der das noch so oft propagieren.

    1. ⚡China offers to back Hungary in security matters.

      China offered to support long-time strategic partner Hungary on public security issues, going beyond trade and investment relations … China hopes to deepen law enforcement and security ties with Hungary as the two mark their 75th year of diplomatic relations, Public Security Minister Wang Xiaohong told Orban last week.

      Russia-Ukraine War … by WriiterNg: 10:44am On Feb 19, 2024
      https://www.nairaland.com/7481160/russia-ukraine-war-world-news-weapons/1378#128531746

      Es sind sogar schon chinesische Polizisten in Ungarn tätig, in gemeinsamen Polizeistreifen. Und da muß mehr sein, nur deshalb wäre Wang Xiaohong, Chinas Polizeiminister, wohl nicht zu Orbán gereist. Die engen und umfassenden Beziehungen Ungarns und Serbiens mit der VR China verringern deren Abhängigkeiten von der EU, und helfen, bei passender Gelegenheit für einen Huxit vorbereitet zu sein.

      Orbán hat schon länger einen guten Draht zu Xi (der im Mai in Budapest war). Mit Putin hat er sich jedes Jahr einmal privat getroffen. Und er ist ein guter Freund von Trump. Bei seinem letzten Besuch in den USA hat sich Orbán mit Trump, nicht mit Biden, getroffen.

      Trump: „We’re in a much weaker position because he’s (Putin) winning. I asked Orban: Who’s winning? He said they are. They’re warring nation. They fought Napoleon, Hitler.“

      Clash Report@clashreport · 4. Juni 2024
      [https://x.com/clashreport/status/1797917624225153282]

      Nun sieht es eher so aus, als würden die drei Großen Orbán und die besondere Situation der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft nutzen, um in Europa in den Einzelländern und an Berlin und der offiziellen EU vorbei etwas zu bewegen.

  5. Orban versteht es auf jeden Fall, diplomatisch und für eine Friedenslösung tätig zu werden, wozu die meisten unserer EU-Vollpfosten/Bellizisten nicht fähig sind.

    Möge er gesund bleiben und noch lange aktiv sein, um den EU-Kriegspropagandisten noch möglichst lange in ihre russophobe Suppe spucken zu können.

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