Ehemaliger ukrainischer Botschafter: Die USA warten darauf, dass Kiew über territoriale Kompromisse spricht

Walerij Tschaly bemerkte, dass „die Amerikaner Wladimir Selensky vorgeschlagen hätten, flexibler zu sein“

Washington erwartet von Kiew, dass es sich in der Frage der Beilegung des Ukraine-Konflikts flexibler verhält und zu Gesprächen über mögliche Kompromisse übergeht. Diese Meinung äußerte der ehemalige ukrainische Botschafter in den USA (2015 – 2019) Walerij Tschaly.

„Als die Amerikaner nach Kiew kamen, schlugen sie vor, dass [Präsident Wladimir] Selensky in Washington flexibler sein sollte. Im Wesentlichen erwarteten sie von ihm, dass er über mögliche territoriale Kompromisse spricht“, zitierte ihn das ukrainische Portal Strana.

Zuvor hatte Tschaly bereits erklärt, dass die westlichen Partner nicht bereit seien, Kiew unbegrenzt zu unterstützen, weshalb die USA von Selensky einen Plan für einen Frieden und nicht für einen „Sieg“ erwarteten. Ihm zufolge haben die Partner der Ukraine, darunter auch die USA, ausdrücklich erklärt, dass sie in den nächsten Jahren nicht bereit sind, „jährlich 100 Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen, was das Minimum ist, um die russischen Ausgaben“ für die Militäroperation „auszugleichen“.

Außenminister Anthony Blinken kam am 11. September zur sogenannten Krim-Plattform nach Kiew. Zwei Wochen später traf sich Selensky mit US-Präsident Joe Biden und der Vizepräsidentin und demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris in Washington. Selensky sagte, er beabsichtige, mit Biden eine Art Plan zur Beendigung des Konflikts zu besprechen, einen „Siegesplan“, da dieser Punkte enthält, die von der Entscheidung Washingtons abhängen. In der vergangenen Woche hat Selensky das Dokument den Staats- und Regierungschefs von Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland vorgelegt.

Der allgemeine Inhalt des Plans ist bereits in der westlichen Presse erschienen oder wurde von Vertretern der Ukraine geäußert. Er sieht verstärkte Waffenlieferungen, Angriffe mit Langstreckenwaffen auf russisches Hinterland, einen beschleunigten Beitritt der Ukraine zur NATO und eine Beteiligung des Westens am Wiederaufbau der Ukraine vor. Mehrere US-amerikanische und europäische Medien zitierten Quellen, wonach die Reaktion der Verbündeten Kiews auf diese Vorschläge zurückhaltend ausfiel.

Zuvor wurde berichtet, dass Selensky den Plan am 16. Oktober in der Rada vorstellen werde.

Moskau hat die von Kiew propagierte sogenannte Friedensformel wiederholt als unrealistisch kritisiert und auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Realitäten vor Ort zu berücksichtigen. Der russische Präsident Wladimir Putin nannte die Bedingungen für die Beilegung des Konflikts, darunter den Rückzug der ukrainischen Streitkräfte aus dem Donbass und Noworossija sowie den Verzicht Kiews auf einen NATO-Beitritt. Darüber hinaus hält Russland die Aufhebung aller westlichen Sanktionen gegen das Land und die Herstellung des blockfreien und atomwaffenfreien Status der Ukraine für notwendig.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

17 Antworten

  1. Die MEINUNG des „Ehemaliger ukrainischer Botschafter“ ?
    Na dann kann man den Artikel ja abhaken , Russland interessiert sicherlich keine Meinung von einem Ehemaligen ! 😀
    Schade , hier hätte ein guter Artikel zum lesen stehen können ! 😀

          1. Oh , das hab ich , aber darauf willst du und deine Framingkumpels ja nicht sachlich antworten , kann man ja in den anderen Themen sehr gut nachlesen wie tief IHR und besonders DU das Niveau hier senken könnt ! 😀
            Übrigens vielen Dank dafür das ihr euren Charakter so offenherzig serviert habt ! 😀

  2. Jetzt schiebt jeder die Verantwortung auf andere ab. Alle haben gesagt, wir siegen und nun muss einer als erster sagen, wir verlieren und das will keiner und im Westen muss das keiner, sie nehmen die Afganistan-Lösung: Nach mir die Sinnflut. Selinsky wirdirgendwann allein ohne Hilfe dastehen. Die SPD braucht jeden Cent füt Ihre Ideen um weiter an den Fleischtöpfen bleiben kann. Und die anderen werden schon rechnen, was kosten würde die Ukraine so auf zu bauen, damit es in 10 Jahren wieder die Ukraine gegen Russland schicken kann.

      1. Stimmt, da müssen sich die Ukrainer entscheiden. Entweder ein Armenhaus am Arsch von Westeuropa oder ein gut gehender Teil Russlands werden.

        Armut macht schließlich frei, denn man hat nichts zu verlieren.
        Also für die Freiheit, oder was?

  3. Es gibt keine Ukraine mehr. Nicht nur der Widerstand zur TZK wächst, auch wächst die Kluft zwischen der russsisch-sprechenden und der ukrainisch-sprechenden Bevölkerung. Dann haben wir neben dem noch die „Ochulanten“ die in der Ukraine nicht so sehr willkommen sein werden.

    Man kann es praktisch schon als 404 bezeichnen. Die haben es geschafft, die Gesellschaft sehr dramatisch zu spalten. Wo immer der Westen seine Hand hat, dort wird dieses Verhalten öfters beobachten.

    Und zu Selensky’s plan: Es ist seine alte „Friedens-Formel“. Was sonst kann er noch machen? Diesbezüglich wird er die Mobilisierung rechtfertigen – für einen Gegenangriff nächstes Jahr. Nichts neues in 404.

  4. Selensky and the fucking west sollten eher mal so langsam klarkommen, was sie eigentlich wollen.

    – Ihre heiligen Grenzen wiederherstellen und damit irgendwelche Landflächen
    – Landflächen mit den Einwohnern, die lieber Russen wären
    – Nur die Landflächen und die Einwohner abschlachten, deportieren, sonst was, auf jeden Fall entfernen

    Da der Krieg 2014 begonnen hat, wäre es so langsam mal Zeit für Antworten, es hat nicht jeder so viel Geduld wie ein Taliban, also 20 Jahre + X.

    Statt dessen rund um die Uhr sturzdummes Schwanzfechten und die müssen froh sein da unter sich bleiben zu können.

    1. Man muss das mit der Ukraine positiv sehen , diese Geschichte hat diesen Schandfleck in Europa mal so richtig gesäubert !
      Sobald diese Säuberung abgeschlossen ist , kann man diesen Teil von Europa wieder kultivieren und für wichtige Handelsrouten mit einer schönen neuen Autobahn nutzen ! 😀

  5. Was soll das werden? Die Ukraine macht ein paar Gebietsabtretungen und „14 Tg. später “ gibt es neue Gefechte! In dem Fall wäre dann allerdings die Restukraine in der Nato. Auf solche einen Fall würde der Westen nur zu gerne warten!
    Die Ukraine tut nur das was ihnen die US / GB eintrichtern. Auch wenn es für die Normalsterbliche ukrainische
    Bevölkerung das aller gröbste Übel wäre! Also vergleichbar mit Deutschland. Die ihrer Bevölkerung immer sagt ihr da unten müsst sparen, bis aufs Letzte. Wir haben es J. Biden udgl. geschworen! Als Kolonie..!

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