Russland informiert Finnland über seinen Rückzug aus dem Abkommen über militärische Inspektionen

Helsinki erhielt die entsprechenden Informationen aus Moskau am 23. Mai

Russland hat Finnland mitgeteilt, dass es das Abkommen über zusätzliche militärische Inspektionen gekündigt hat. Das teilte das finnische Außenministerium am Dienstag mit.

„Finnland hat heute von Russland die Information erhalten, dass es das bilaterale Abkommen über zusätzliche militärische [Inspektions-]Besuche ab dem 1. Juni aufkündigen wird“, teilte das finnische Außenministerium in einer Erklärung mit.

Dieses Abkommen war seit 2000 in Kraft und sah zwei Inspektionen pro Jahr vor: durch finnische Soldaten im westlichen Militärbezirk Russlands und durch russische Militärexperten auf finnischem Gebiet. Das letzte Mal wurden solche Veranstaltungen in bilateralem Format vor der Pandemie abgehalten, so das finnische Außenministerium.

Das Abkommen ergänzte das Wiener Dokument, das 2011 von den Teilnehmern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa angenommen wurde. Es sieht insbesondere einen umfassenden Informationsaustausch über Streitkräfte, Verteidigungsplanung und Militärhaushalte, Inspektionen sowie die gegenseitige Benachrichtigung über bestimmte militärische Aktivitäten der Unterzeichnerstaaten gegenseitig vor.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

5 Antworten

  1. Spätestens jetzt sollte erkennbar werden, dass aus dem endlos langen Schal ein dicker Winterpullover werden soll:
    heißt –> zieht euch warm an.

    Ich kenne zwar die Vertrags/- bzw. Abkommensparameter nicht, aber a b dem 1. Juni scheint kurzfristig, als auch konsequent zu sein.

  2. Der Rückzug aus dem Abkommen bedeutet nichts weiter, als dass der gegnerischen Partei keinerlei Kontrollen mehr zugelassen werden. Dabei war die bisher bestehende Offenheit (von Gorbatschow als Glasnost bezeichnet) die größte Sicherheit für ein friedliches Nebeneinander der Staaten. Hätten wir nicht diese schäbigen Vertreter/Verräter oben, dann gäbe es diese kranke Entwicklung nicht, denn sie diente vor allem Europa.

  3. Aus Sicht Russlands nur konsequent und folgerichtig.
    Allerdings wird man diese Reaktion im Westen wieder dazu ausschlachten, um Russland resp. Putin als noch diabolischer darzustellen und dann entsprechend reagieren.
    Und im Bundestag und weiten Teilen der Bevölkerung wird man wieder lachend klatschen, während die Welt weiter an den Abgrund aka 3. Weltkrieg herantritt.

  4. Ich ordne das ähnlich ein wie Openskys.
    Dadurch bekommt die NATO keine Informationen über den Partner Finnland mehr.
    Als Die USA sich aus Openskys zurück zog, bekamen sie ja trotzdem die Infos über die Europäer und die beschwerten sich dann lautstark über den Rückzug Russlands.
    Oder beim Iran-Atom-Abkommen.
    Die USA kündikten und als der Iran nach Einem! Jahr das gleiche machte, beschwerten sich wieder die Europäer, der Iran müsse doch seine Verpflichtungen einhalten.

    Es sind immer wieder die gleichen Muster im Verhalten des „Werte-Westens“ erkennbar.

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