Rheinmetall-Chef fordert NATO-Staaten auf, die Verteidigungsausgaben auf 3% des BIP zu erhöhen

Armin Papperger hält dies für einen möglichen bewaffneten Konflikt mit Russland für notwendig

Die NATO-Staaten sollten ihre Verteidigungsausgaben für den Fall eines bewaffneten Konflikts mit Russland nicht auf 2%, sondern auf 3% ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) erhöhen. Das sagte Armin Papperger, Chef des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall, laut CNN am Montag.

In einem Interview mit dem Sender sagte er, die NATO müsse den Zielwert der Verteidigungsausgaben auf mindestens 3% des BIP erhöhen, da Europa sonst nicht in der Lage sei, sich im Falle eines bewaffneten Konflikts mit Russland angemessen zu verteidigen. Die europäischen Mitgliedsstaaten des Bündnisses müssten mehr in die militärische Produktion investieren. Außerdem, so der Konzernchef, seien die Munitionsvorräte der europäischen Länder derzeit erschöpft und es werde mehrere Jahre dauern, sie wieder aufzufüllen.

In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass der Ukraine-Konflikt zu einem „entscheidenden Faktor“ geworden sei, der den Prozess der Vereinbarung von Projekten zur Steigerung der Produktion von militärischer Ausrüstung und Munition in Europa beschleunigt habe. Während dies früher „mehrere Jahre“ dauern konnte, sind es jetzt „nur noch ein paar Monate“.

Im Juli berichteten deutsche Medien, dass Rheinmetall vom Ukraine-Konflikt profitiert und in den kommenden Jahren ein zweistelliges Umsatzwachstum erwartet. Laut der Zeitung „Welt“ erhielt der Konzern 2022 18 Prozent mehr Aufträge als im Vorjahr. In dem niedersächsischen Werk arbeiten Tausende Menschen im Dreischichtbetrieb, „um Waffen in die Ukraine zu liefern.“ Im Juni erklärte Papperger gegenüber dem ZDF, dass sein Unternehmen bis 2023 mit Aufträgen im Rekordwert von 15-20 Milliarden Euro rechnet.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte auf einer Pressekonferenz im Anschluss an ein Treffen der Militärchefs der Mitgliedstaaten der Nordatlantikvertrags-Organisation im Juni in Brüssel, die NATO habe eine „breite Einigung“ über die Notwendigkeit einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben erzielt. Viele Länder, so Austin, seien „leidenschaftlich bemüht, über 2%“ des BIP zu kommen.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

12 Antworten

  1. Der ist aber bescheiden! Alle Achtung! Er hätte ja auch mindestens 140% vom BIP fordern können, und das würde eine kompromißlose Entscheidung für den totalen Krieg und die damit verbundene progressive Neuverschuldung bedeuten. Seine wegweisende Beschränkung auf lediglich 3% werden ihm eines Tages eine Nominierung für den Friedensnobelpreis einbringen.

    1. Wir hatten bisher so einen Militärhaushalt von ca. 46 Mrd $ . Wir sind inzwischen bei ca. 60 Mrd.$ steigend. Also wurden ca. 14 Mrd. $ mehr ausgeben, dass heißt der Militärhaushalt wurde um rund 31 % erhöht
      Wer sich ein wenig mit unserer Infrastruktur auskennt weis, da liegt extrem viel im Argen Klar wir haben Krieg oder ist das eher die Ukraine?
      Viele Schulen in Deutschland in schlechtem Zustand
      Schimmel an den Wänden, undichte Dächer, eine Decke, die herabstürzt – viele Schulen in Deutschland sind in einem sehr maroden Zustand. Fast 35 Milliarden Euro, so schätzt eine bundeseigene Bank, seien minimal notwendig, um die Gebäude einigermaßen zu sanieren.
      Es gab den Schwarzen Donnerstag Stuttgart 21 – was würde jetzt passieren wenn die Menschen auf die Strasse gehen? Würde BK Scholz die Bundeswehr im Innern einsetzen.

  2. ja Rheinmetall will seinen Umsatz bis 2025 auf 11 Mrd. € steigern. man würde gerne noch Rumpfteile für denF35 herstellen. Vor wenigen Jahren war man schon froh auf Sardinien Bomben für den Jemenkrieg herstellen zu können.
    Nun ist nicht nur Saudi Arabien klar geworden, dass nicht nur die Luftabwehr Patriot nicht ganz so viel taugt.
    Man hat die Waffenlager samt Munition regelrecht leer gemacht u. ausgekehrt. Jetzt können die Rüstungsfirmen nicht nur in Düsseldorf oder Friedrichhafen los legen.
    Ja und die Waffenlager mit etwas neueren Waffen wieder auffüllen. Nicht nur für Rheinmetall ist dies die Lizenz zum Geld drucken.
    Denn der Bedarf nicht nur der NATO Länder ist riesig! Ja u. da stellt natürlich ein Armin Papperger die Frage da geht doch noch was. Mein Einkommen ist gerade einmal 3,6 Mio. € / Jahr.

    1. @Anerstefka
      Waaas, nur 3,6 Mio € pro Jahr? Puuh, mit so einem lachhaften Einkommen wird er doch bestimmt
      Aufstockungsgeld beim Sozialamt beantragt haben.
      Warum erstickt der Psychopath nicht einfach an seiner Gier und Mordlust?

  3. Das gehört eh nur noch zur Resteshow , viele Jahre konnte man die 2% schon nicht real umsetzen und jetzt fordert dieser Spinner 3% für sein Geschäftmodell zu bereichern . 😀
    Hat Dem Niemand erklärt dass das Sondervermögen in D zb. nur ein Wunschtraum ist das nicht real ist ? 😀

  4. Es ist wie bei der lange geplanten Corona- Plandemie.-Die Giftspritzenopfer sind den Geschäftemachern und Politbanausen scheissegal,die Totgeschossenen ebenfalls,-Hauptsache,das eigene Konto füllt sich.-Widerlich !

  5. „Medienbericht: Rheinmetall eröffnet in nächsten zwölf Wochen ein Werk in der Ukraine

    Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall soll in den nächsten zwölf Wochen ein Werk in der Ukraine eröffnen, um Panzer und andere militärische Ausrüstung herzustellen. Dies berichtete CNN am Montag unter Berufung auf ein Interview mit dem Chef des Unternehmens, Armin Papperger.

    Ihm zufolge wird Rheinmetall das Werk gemeinsam mit dem ukrainischen Staatsunternehmen Ukroboronprom betreiben. Papperger sagte auch, dass das Unternehmen auch Ukrainer für die Wartung von Panzern und anderen gepanzerten Fahrzeugen ausbilden wird. Papperger sagte außerdem:

    „Die Ukrainer müssen sich selbst helfen – wenn sie immer darauf warten müssen, dass die Europäer oder Amerikaner ihnen in den nächsten 10 oder 20 Jahren helfen, ist das nicht möglich.“”

    Quelle: RT-Liveticker zum Ukrainekrieg

    Wer finanziert dem Wiederaufbau dieser Fabrik nach einer potentiellen Zerstörung?
    Rheinmetall? Versicherung?

  6. Aber klar doch! Damit Rüstungsbetriebe wie Rheinmetall ihre Gewinne nicht mehr säckeweise, sondern in Waggonladungen abrechnen können. die Erklärung dazu ist hanebüchen, wie so viele in der letzten Zeit. So etwas wie eine Politik des Interessenausgleichs, sprich: Friedenspolitik ist komplett aus den Hirnen gestrichen worden.

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