Polnischer Premierminister erklärt, warum er den russischen Botschafter nicht ausgewiesen hat

Mateusz Morawiecki denkt nach seinen eigenen Worten oft über das Thema nach, hält sich aber wegen seiner Landsleute zurück, da auf einen solchen Schritt Vergeltungsmaßnahmen Moskaus folgen würden

Der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki sagte, er denke oft über die Ausweisung des russischen Botschafters aus der Republik nach, halte sich aber wegen seiner Landsleute zurück, da ein solcher Schritt Vergeltungsmaßnahmen Moskaus nach sich ziehen würde.

Ihm zufolge befindet sich Polen „in einem tiefen Konflikt“ mit Russland. „Ich frage mich sehr oft, wie lange ich den russischen Botschafter noch in Polen behalten soll“, sagte Morawiecki am Freitag auf einer Pressekonferenz.

Wie der Premierminister erklärte, würde in einer Situation, in der der russische Botschafter aus Warschau ausgewiesen wird, „sofort die polnische Vertretung in Moskau aufgelöst werden“. „Und das ist eine Plattform, die den in Russland lebenden Polen hilft“, sagte er.

„Ein Teil meines Herzens sagt mir, dass ich den russischen Botschafter so schnell wie möglich ausweisen sollte. Eine Hälfte von mir denkt, dass wir das tun sollten. Aber Diplomaten raten mir davon ab, da sofort eine Reaktion erfolgen würde und wir nicht in der Lage wären, den Polen in Russland zu helfen“, sagte Morawiecki.

Ende März erhielt der russische Botschafter Sergej Andrejew vom polnischen Außenministerium die Aufforderung, 45 russische Diplomaten auszuweisen, denen Warschau geheimdienstliche Aktivitäten vorwirft. Andrejew bezeichnete die Entscheidung als unbegründet. Später teilten das russische und das polnische Außenministerium mit, dass Moskau als Reaktion auf die Ausweisung der russischen Diplomaten 45 polnische Diplomaten zur Persona non grata erklärte. Sie verließen Russland bis zum 13. April.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

17 Antworten

    1. @Vlad

      Sag mal dauern die Conections zum Antispiegel bei Dir auch so episch lange? Also bis etwas geladen oder übermittelt wurde? Mein Ping ist super und auch sonst sind die Conection schnell. Aber beim Anti-Spiegel dauert alles so brechend lange.
      Also im Vergleich zu anderen Seiten.

  1. > Ihm zufolge befindet sich Polen „in einem tiefen Konflikt“ mit Russland. <

    Da inzwischen klar sein dürfte, dass kein russischer Einmarsch droht – könnte er noch genauer erklären, was die Konflikt-Ursache sein soll? Morawiecki kann nicht ertragen, wenn Russland sich all den schönen Plänen der Landwirtschaft-Zerstörung widersetzt, die Rutte gerade in den Niederlanden umsetzt und Kerry global anstrebt? Wenn das, könnte der Herr wie Nicole Kidman in einem Video das Würmer-Essen demonstrieren, um die Sache glaubwürdiger zu machen?

    https://uncutnews.ch/doug-casey-ueber-den-krieg-gegen-die-landwirte-der-eine-hungersnot-ausloesen-koennte/

    Nach den Jahrzehnten mit wenig Fleisch und drei Jahrzehnten Besserung plötzlich des Essens überdrüssig geworden? Wohl nicht, eine Umfrage Anfang des Jahres ergab, dass über 85% der Polen gar nicht auf Würmer umsatteln wollen. Könnte der Herr MP dann erklären, wieso er für diese Woke Agenda im Stellvertreterkrieg kämpft?

    1. Mazowiecki steht in der Tradition des „Neuen Europa“ und der Regierung Frank, die 1944 oder so von Stalinorgeln und T34 weggeräumt wurde. So eine Art Einmarsch wird es nicht wieder geben. Aber Polen führt Krieg, seit 2022 gegen Rußland direkt, und muß jederzeit mit Gegenschlägen rechnen. Was dann passieren wird, kann man nur als Rahmen der Möglichkeiten angeben, und in den gehört eine vollständige und bedingungslose Kapitulation Polens. Die hat Medvedev deutlich als Ziel benannt. Und nach der Kapitulation eine russische Besatzung.

      1. Soweit ich mich entsinne, Medwedew twitterte kürzlich, dass Polen, Ungarn und Rumänien sich ein paar Altgebiete holen dürfen. Also nicht russische Besatzung in Polen, sondern polnische in Lemberg und Stanislaw.

        Über die Abwehr der Oligarchen-Begehrlichkeiten mit dem Great Reset sollte zwischen polnischer und russischer Gesellschaft weit mehr geredet werden. Dort dürfte es viele Gemeinsamkeiten geben.

        1. ….Richtig !!… …die „katholischen Alt – Gebiete“ der Westukraine, welche auch nach Aussagen von Wladimir Putin, „…nicht zur Ukraine gehören“, können sich Polen, Ungarn, Slowakei und Rumänien aufteilen !!.. …der „Trostpreis“ für die EU !!..😎😈

          1. Wenn es so weit kommt, könnte von dieser EU nicht mehr viel übrig bleiben. Neulich stimmten Polen und Ungarn gegen Verteilmechanismen der Völkerwanderung, die Schland-Grün:innen pauschal einlädt – beide Länder möchten selber entscheiden, wen sie reinlassen. Ideen wie Strafzahlungen für jede abgelehnte Person wird man in Polen und Ungarn nicht akzeptieren – würde man es in den vielen Folgestaaten Russlands tun, dürfte auch dort das Imperium entscheiden, wer nach Moskau oder Petersburg ziehen darf?

            1. …in der Abwehr der „Soroschen Umvolkung“ sind sich Ungarn und Polen einig.. …wahrscheinlich auch bei der Aufteilung von „Galizien“.. …wahrscheinlich machen die Polen soviel „Lärm“ mit Russland, damit Russland ihnen den Zipfel gibt ??.. …militärisch werden die Polen genausowenig wie die Balten, auf „eigene Faust“ gegen Russland handeln und die USA, SELBST ??… ..erst Recht nicht !!😎😈

  2. Meiner Meinung nach ein herantesten an die Stimmung im Lande. Nicht mal so sehr ob er den Botschafter ausweisen soll, sondern, eher wie die Polen generell drauf sind. Sprich sind sie bereit mit Russland in kriegerische Auseinandersetzungen zu treten.

  3. die Polen sind mit England und USA sehr eng verwachsen . nur haben sie aus dem Reinfall als sie im 2. WK von ihren “ freunden “ im Stich gelassen wurden nicht dazu gelernt . hätte es die Rote Armee nicht gegeben würde es keine Polen mehr geben . Falsche Bande diese Polen

  4. „Wie der Premierminister erklärte, würde in einer Situation, in der der russische Botschafter aus Warschau ausgewiesen wird, „sofort die polnische Vertretung in Moskau aufgelöst werden“. „Und das ist eine Plattform, die den in Russland lebenden Polen hilft“, sagte er.“

    Ja was ein herzensguter Typ dieser polnische Premierminister Mateusz Morawiecki – mir kommen die Tränen!

    Und natürlich schwingt in der Angst um seine polnischen Schäfchen in Russland die unausgesprochene aber zwischen den Zeilen stehende böswillige und sicherlich durch nichts belegte Unterstellung mit, dass der russische Staat nach Auflösung der polnischen Botschaft in Moskau blutrünstig und grausam über die dann hilflosen Polen in Russland herfallen wird!

    Aber vielleicht fühlen sich viele Polen in Russland wohler als in Polen – wer weiß?

    1. In Russland sollte man sich lieber Gedanken darüber machen, nicht so zu enden wie der grinsende Typ vom WEF-Tweet hier:

      https://uncutnews.ch/der-niedergang-des-amerikanischen-imperiums-und-der-abstieg-in-ein-neues-dunkles-zeitalter/

      Own nothing, be happy – nur mit reichlich Gehirnwäsche zu schaffen. Es ist eine globale Bedrohung, die „Davos-Crowd“ überall weltweit aufzwingen will – zumindest verbal werden in Polen solche Visionen strikt abgelehnt. Aus Russland könnten gerne ein paar Worte mehr dagegen kommen.

      „… Die Zerstörung unserer Kultur, die Förderung von Abnormität und Faulheit, das Zerreißen des Gefüges unserer Gesellschaft, die Ermutigung zu Gesetzlosigkeit, Plünderung und Mord und die Verfolgung normaler weißer Amerikaner, die anderer Meinung sind, wird von Soros, Gates und dem Rest der globalistischen Psychopathen von Davos und dem WEF aktiv gefördert und finanziert. …“

      Der Autor dürfte ein konservativer US-Amerikaner sein, damit mit dem Blickwinkel polnischer Konservativen kompatibel. Das Imperium mag gerade fallen, dennoch es schlägt um sich und zieht möglichst die restliche Welt mit runter. Das dürfte ein Problem genauso für Russland wie für Polen, Ungarn und sonst Osteuropa sein.

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