Macron gibt zu, dass es für den Westen einfacher ist, der Ukraine Geld zu geben als den armen Ländern zu helfen

Der französische Präsident sagte, es bestehe ein großes Risiko einer „globalen Spaltung wegen des Krieges in der Ukraine und der ganzen Dynamik“ um den Konflikt herum

Die westlichen Länder sind bereit, der Ukraine schnell Milliarden von Dollar zur Verfügung zu stellen, während es Jahrzehnte dauern kann, bis sie armen Ländern helfen. Das sagte der französische Präsident Emmanuel Macron in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit CNN.

Macron gab das Interview vor dem Hintergrund des Gipfels über den neuen globalen Finanzpakt, der in Paris stattfindet. Er sagte, der Gipfel sei vor allem wegen der „Geopolitik“ wichtig. Er sagte, es bestehe das große Risiko einer „globalen Spaltung wegen des Krieges in der Ukraine und der ganzen Dynamik“ um den Konflikt herum. Die Spaltung verlaufe entlang der Linie „der Westen und der Rest“, und diese Sichtweise der Situation werde „von einigen der großen Länder vorangetrieben“, fügte der Präsident hinzu.

„Nachdem ich im vergangenen Jahr vielen Staats- und Regierungschefs zugehört habe, war ich sehr frustriert über diese Darstellung der Doppelmoral. Führende Politiker in vielen Ländern der Welt sagen uns: Ihr habt viele Milliarden für die Ukraine, aber wenn es darum geht, die Armut, den Klimawandel und die Anfälligkeit unseres Landes für den Klimawandel zu bekämpfen, dauert es Jahre oder Jahrzehnte, ein paar Millionen aufzutreiben. Da haben sie durchaus recht“, sagte er.

Der französische Staatschef erklärte, der Westen habe „recht“, der Ukraine zu helfen, da er auf diese Weise das Völkerrecht und seine „Freiheit und Prinzipien“ verteidige. Außerdem, so Macron weiter, haben sich die Industrieländer „gegenüber dem Süden und den vielen Ländern, die gleichzeitig mit Armut und Klimawandel zu kämpfen haben, nicht effektiv genug verhalten“.

„Wir müssen uns also mit diesem Narrativ der Doppelmoral auseinandersetzen. Andernfalls werden einige von uns es verwenden, um eine alternative multipolare Welt zu schaffen – neue Finanzinstitutionen, eine neue globale Ordnung. Und sie werden sagen: ‚Die Weltbank, der IWF und sogar die UNO sind nicht in der Lage, unsere großen Probleme zu lösen. Lasst uns etwas anderes schaffen'“, sagte Macron.

Der Gipfel über den neuen globalen Finanzpakt endete am 23. Juni in Paris. Ziel des Treffens war es, sich auf Positionen zur Reform des globalen Finanzsystems zu einigen und zukunftsweisende Vorschläge für die Diskussion in anderen Foren zu entwickeln. Delegierte aus 130 Ländern nahmen an der Diskussion teil. Vertreter Russlands waren nicht zu dem Gipfel eingeladen.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

4 Antworten

  1. > Ihr habt viele Milliarden für die Ukraine, aber wenn es darum geht, die Armut, den Klimawandel und die Anfälligkeit unseres Landes für den Klimawandel zu bekämpfen, dauert es Jahre oder Jahrzehnte, ein paar Millionen aufzutreiben. Da haben sie durchaus recht“, sagte er. <

    Übersetzt: Hat der Typ Sorgen, dass seine Rothschilds mit Klimagedöns kassieren könnten, was derzeit den Ukro-Oligarchen in den Rachen geschoben wird? Würde der sich Sorgen um Steuerzahler daheim machen, gäbe es keine Gelbwesten-Bewegung in Frankreich.

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