Lukaschenko verbietet Weißrussen nicht, der Wagner-Gruppe beizutreten

Der weißrussische Präsident fügte hinzu, dass die Bürger von Weißrussland das tödliche Risiko dieser Arbeit verstehen sollten.

Weißrussische Bürger können Verträge mit der Gruppe Wagner unterzeichnen, müssen sich aber des tödlichen Risikos dieser Arbeit bewusst sein. Das erklärte der Präsident der Republik, Alexander Lukaschenko.

„Es gibt dort übrigens einen. Dima. Er [Gründer der Gruppe Wagner Jewgenij Prigoschin] hat ihn mir genannt. Einer der Führungskräfte von Wagner. Unser, weißrussischer, ehemaliger Soldat. Er sagt, er dient gut. Wir können ihn nicht ins Gefängnis stecken. Wir können niemanden festhalten. Will man dort gutes Geld verdienen? Gut, aber man muss verstehen, dass man jeden Tag mit dem Tod in seinen Armen ins Bett geht. Und mit einer Maschinenpistole unter seinem Kopf“, zitiert die Agentur BelTA Lukaschenko.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

11 Antworten

    1. Entweder das hier stimmt:
      „Wagner-Putsch – Präsident Lukaschenko im Wortlaut über seine Verhandlungen mit Prigoschin“
      Dann hat Prigoshin völlig den Verstand verloren, und man sollte seinem verrückten Anhang die Waffen wegnehmen.

      Oder Onkel Alexander hat uns ein Märchen erzählt, wie man sie Kindern erzählt, die noch zu klein sind, als daß sie gewisse Dinge wissen sollten. Dann hat „Wagner“ in Belarus einen typischen Einsatz ähnlich wie in Afrika: Banden und Terroristen nebst hybriden Kriegern, die von der EU geschaffen wurden, um ein Land zu destabilisieren, mit dem Ziel Umsturz oder wenigstens Chaos. Eine „weißrussische Opposition“ dieser Art wurde in Polen, nebst Litauen und Lettland, aufgestellt.

      Nun installiert sich „Wagner also in Belarus und wirbt Weißrussen an, für gefährliche Einsätze, mit Zustimmung des Präsidenten. Das ist schon etwas anderes, als „Meuterern“ freien Abzug und Asyl in einem Nachbarland zu gewähren.

      1. Zugestimmt.

        Allerdings dürfte das Ziel lediglich ukrainisch sprechen, die anderen sollen quarken wie ihnen zumute ist, wissen aber nun, wer auch noch auf sie wartet, sollte jemand erpischt sein, dem Weißen Russen ins Glas zu pissen.

        Wagner steht für Abschreckung und zugleich beherzter Angriff auf den Feind, der zu dämlich ist, sich auch abschrecken zu lassen. Man sollte nicht die Hände nach so Rußland ausstrecken, um zu nehmen und nicht auch zu geben, was das Land und Leute dort begehren.

      2. ….dies ist ein „Theater – Akt“ mit vielen „Geheimnissen“ !!.. …im Tschad sagte ein Berater der Präsidenten (weil Wagner im Tschad sind..).. ..“Wenn Moskau beschließt, sie zurückzurufen und uns Beethovens oder Mozarts und keine Wagnerianer zu schicken, werden wir sie haben“, sagte Faustin-Archange Touadéra, ein Berater des Präsidenten des Landes…
        …also, sie sehn, „Geheimnisse, falsche Fährten, Verwirrung des CIA, MI6, BND, Staatssicherheit usw…“… ….die EINZIGEN, welche es wissen könnten, sind die Chinesischen Partner, Lukaschenko natürlich auch !!..😎😈

  1. Also, wenn Wagner Soeldnerauftraege in Afrika durchfuehrt, bezahlen ja wohl die Afrikaner. An der Ukrainefront dagegen die RF. Wenn nun Prigoschin nicht unterschreiben will, dass er sich dem RF-Generalstab unter-/einordnet, wie will er da zu seinem Geld kommen? So war das schon im 30jaehrigen Krieg. Nun dachte wohl der Koch, er kann sich mit den großen Jungs anlegen. Alles eine Sache der fehlenden Verzragstreue. Bin mal gespannt, wie P. seine Leute in Weißrussland finanzieren will…

    1. Die afrikanischen Regierungen haben Verträge mit der Russischen Föderation, keinesfalls mit einer „Firma Wagner“, die es dort gar nicht gibt. Im Rahmen dieser Verträge stellt die RF Berater und Ausbilder der Russischen Armee sowie Militär, das nicht zur Russischen Armee gehört und inoffiziell „Wagner“ genannt wird.

      Die Aufträge und die Bezahlung bekommen die „Wagner“ also einzig von der RF. Laut Putin wird „Wagner“ zu 100% vom russischen Staat finanziert. Prigoshin ist lediglich Subunternehmer, der einen privatrechtlichen „Mantel“ bietet und den Chef vom Dienst, Repräsentanten und Organisatoren macht. Auch die Waffen für „Wagner“ liefert einzig der Staat, und sie kommen nur mit Genehmigung des Staates durch den Zoll.

      Lukaschenko braucht für seine „Wagner“ also einen Vertrag mit der Regierung der RF, und da sind für „Wagner“ zuständig Schoigu (Verteidigungsminister) und Gerassimov (Generalstab, dem der militärische Auslandsgeheimdienst GRU untersteht). Und Putin, da es Chefsache ist. Der Vertrag Belarus-RF ist nicht bekannt. Provisorisch kann man davon ausgehen, daß „Wagner“ wie üblich von der RF bezahlt wird und daß beide Staaten das als Teil ihrer gegenseitigen Dienste im Rahmen der Sonderoperation abrechnen.

  2. Ich glaube, ich lag mit meinem letzten Post zum Thema Wagner-Truppe und Lukaschenko richtig: es sieht tatsächlich so aus, als würde Lukaschenko sich mit den Wagner-Söldnern gegen eine Farbrevolution schützen. Das macht Sinn. Die invasiven transatlantischen „state builder“ (gemeint ist Zerstörung der alten Ordnung zugunsten der Geldsilos der US-Oligarchen) werden sich hüten, im Nachbarland Polens und der baltischen Staaten eine Situation zu schaffen, die eine Lage wie in Syrien schafft, sodass ein Bürgerkrieg schnell in die EU-Staaten überschwappen könnte.
    Prigoschin und seine Truppen sind der Joker in der geopolitischen Auseinandersetzung der allmachtstollen USA gegen das Einflußgebiet der russischen Großmacht.

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