Kiew: die Ukraine ist zu einem guten Testgebiet für westliche Waffen geworden

Laut dem ukrainischen Verteidigungsminister Aleksej Resnikow können die Verbündeten Kiews „sehen, ob ihre Waffen funktionieren, wie effektiv sie sind und ob sie modernisiert werden müssen“

Die Kampfhandlungen in der Ukraine haben den westlichen Partnern die Möglichkeit gegeben, ihre Waffen in der direkten Konfrontation mit russischen Waffen zu testen. Das sagte der ukrainische Verteidigungsminister Aleksej Resnikov der Zeitung Financial Times.

Er sagte, Kiews westliche Verbündete „sehen, ob ihre Waffen funktionieren, wie effektiv sie sind und ob sie modernisiert werden müssen“. „Man kann sich kein besseres Testgebiet für die globale Militärindustrie vorstellen“, wird Resnikov in der Zeitung zitiert. Er behauptet, dass alle interessierten Parteien, einschließlich Indien und China, und „die Länder, die Waffen von Russland kaufen“, den Prozess genau beobachten.

Die Zeitung zitiert den ukrainischen Militärexperten Peter Pjatakow, der sagte, dass der aktive Kampfeinsatz der Artilleriesysteme, die in den NATO-Ländern eingesetzt werden, bereits eine Reihe von Nachteilen offenbart habe. Ihm zufolge brauchen sie im Gegensatz zu den sowjetischen Waffen nach zwei oder drei Minuten Dauerfeuer bei maximalem Tempo eine Pause.

Westliche Waffen in der Ukraine

Der russische Präsident Wladimir Putin verkündete am 24. Februar letzten Jahres inmitten einer ernsthaften Eskalation der Lage im Donbass – die Regierungen der DNR und der LNR berichteten über den stärksten Beschuss durch ukrainische Streitkräfte in jüngster Zeit – eine Militäroperation in der Ukraine an und reagierte damit auf das Hilfeersuchen der Regierungen der Donbass-Republiken. Der Westen verhängte daraufhin Sanktionen gegen Russland und stockte die Lieferungen von Waffen und militärischer Ausrüstung an Kiew, die zu diesem Zeitpunkt Milliarden Dollar betrugen, auf. Gleichzeitig bestand die ukrainische Regierung immer wieder darauf, noch mehr Waffen sowie modernere Modelle, Langstreckenraketen und Flugzeuge an Kiew zu liefern.

Dmitrij Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, betonte, dass Moskau die Waffenlieferungen an die ukrainischen Streitkräfte durch westliche Länder als deren zunehmende Einmischung in den Konflikt in der Ukraine auffasse.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. Wobei es wie es aktuell aussieht kein Land außerhalb der westlichen Hemisphäre westliche Waffen mehr kaufen will, weil die alle sehen wie die westlichen Waffen gegen einen Gegner mit einer ernstzunehmenden Armee wie die von Russland auf dem Schlachtfeld brennen.
    Dass Vasallen der USA wie z.B. Deutschland US-Waffen auf Pump bestellen und der freiwillige Vasall Polen wiederum deutsche und US-amerikanische Waffen ist nicht verwunderlich.

    1. Polen will jetzt viele Waffen aus Südkorea kaufen: Kampfjets, Panzer, Haubitzen. Sicherlich weniger U.S.-orientiert als Schland, wo die Hälfte der 100 Milliarden in die USA geht:

      https://de.rt.com/inland/174448-loewenanteil-fuer-usa-berlin-wird/

      „Rüstungsindustrie: 50 Mrd. des Sonderfonds der Bundeswehr gehen an US-Unternehmen“

      Wie behämmert, korrupt oder beides muss man sein, um eigenes Land als Waffen-Testgelände anzubieten? Sollen doch die Amis den Abrams-Nutzen für Straßenkämpfe in Manhattan austesten.

  2. Nun, das Testgelände namens Ukraine ist ja keine Einbahnstraße zugunsten der NATO. Die Nachfahren der Roten Armee sammeln ebenfalls Daten, nicht nur in Bezug auf die Tauglichkeit der eigenen Waffen und jener der NATO. Auch hinsichtlich der Taktiken und Strategien kommen beide Seiten im 21. Jahrhundert an. Wobei die Ideologische Verbohrtheit im Westen (es kann doch nicht sein, was nicht sein darf!) den Erkenntnisgewinn in seiner Nutzbarkeit einzuschränken scheint.

    1. Nachtrag zur „ideologischen Verbohrtheit“:
      https://pressefreiheit.rtde.live/international/174336-nato-admiral-ukraine-bekommt-keine/
      „Darüber hinaus betonte [der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses Admiral Rob] Bauer, dass das ukrainische Militär westliche Maschinen [F-16] nicht dringend benötige, weil es ohnehin wesentliche Vorteile gegenüber russischen Truppen habe. Die Ukraine verfüge bereits über eine Menge westlicher Ausrüstung, und ukrainische Soldaten seien im Westen ausgebildet worden. Am wichtigsten sei jedoch, dass ukrainische Truppen mehr Kampfgeist und Motivation hätten als die Soldaten der russischen Armee, meinte Bauer. „Es ist ein existenzieller Kampf. Die Ukrainer verstehen, wofür sie kämpfen, die Russen haben keine Ahnung, wofür sie kämpfen.“

  3. Mir ist die Ukraine eigentlich nur als internationaler Schrottplatz für westliches Militärgerät bekannt , nach der Geschichte wird der Westen sich die Lager wieder mit der neusten Generation an Waffen und Gerät auffüllen .

    1. @Nobbi62: So die Theorie. Mittlerweile stellt sich jedoch zunehmend die Frage: „Von welchem Geld?“ Na gut, die Frage läßt sich einfach beantworten: „Kredite“. Doch dann wird die nächste Frage umso gemeiner: „Aufgrund welcher Wirtschaftsdaten und Investitionsprognosen lassen sich Kredite in dieser Größenordnung rechtfertigen?“ Na gut, die Antwort auf diese Frage kann die Ampel verzögern und nach der Abwahl an die nächste Regierung weiterreichen. Wenn es hier nicht vorher schon zu „französischen Verhältnissen“ kommt…

  4. @KrassNoJarsk
    Ja , so die Theorie . 😀
    Ich bin da schon einen Schritt weiter und frage mich mit welcher Währung wird bezahlt ? 😀
    In Deutschland wird es keine französischen Verhältnisse geben , wage zu bezweifeln das die Verbrecher hier auch so eine Randale anzetteln können .
    Die frage nach der nächsten Regierung dürfte spannend werden , ich tippe mal auf eine militärische Übergangsregierung , ansonsten macht das ganze aktuelle Theater keinen Sinn .

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