Ukraine

Kiew bettelt bei der EU und fürchtet Kürzungen der US-Hilfe: Die Ereignisse des 24. Oktober

Hier übersetze ich die Zusammenfassung der Ereignisse in und um die Ukraine des 24. Oktober, wie sie in der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht wurde.

Die russische Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht fast jeden Abend eine Zusammenfassung der Ereignisse des Tages in und um die Ukraine. Ich versuche, möglichst jede Zusammenfassung zu übersetzen, auch wenn ich nicht garantieren kann, dass ich das jeden Tag leisten kann, zumal die Zusammenfassung mal am frühen Abend, mal spät in der Nacht erscheint.

Hier übersetze ich die Zusammenfassung des 24. Oktober.

Beginn der Übersetzung:

Kiew bettelt bei der EU und fürchtet Kürzungen der US-Hilfe: Die Ereignisse rund um die Ukraine

Der ukrainische Präsident Wladimir Selensky forderte bei einem Treffen mit der EU-Kommission eine politische Entscheidung darüber, ob das Land noch in diesem Jahr EU-Beitrittsgespräche aufnehmen soll.

„Die politischen Erschütterungen in den USA“ bereiten Kiew wegen möglicher Kürzungen der Hilfen „große Sorgen“, gab der ukrainische Ministerpräsident Denis Schmygal zu.

Die TASS hat die wichtigsten Entwicklungen rumd um die Ukraine zusammengestellt.

Verlauf der Operation

  • Russische Truppen haben elf Angriffe der ukrainischen Streitkräfte bei Krasnolimansk und acht Angriffe bei Kupjansk abgewehrt, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.
  • Die Verluste des Gegners beliefen sich auf etwa 660 Soldaten. Aufgrund der hohen Verluste sabotieren Angehörige der ukrainischen Marineinfanterie die Landung am linken Dnjepr-Ufer.
  • Etwa zehn gepanzerte Fahrzeuge, darunter ein Panzer und zwei Schützenpanzer, sowie verschiedene Artilleriewaffen der Ukraine, darunter drei US-amerikanische M777-Systeme und drei polnische Krab-Selbstfahrlafetten, wurden zerstört. Zwei ukrainische MiG-29 wurden in der DNR und im Gebiet Kirowograd abgeschossen, und ein L-39-Kampftrainingsflugzeug wurde im Gebiet Dnjeprpetrowsk abgeschossen.
  • Die Schwarzmeerflotte feuerte auf ein Gebiet im nördlichen Schwarzen Meer, wo sie drei ukrainische Marinedrohnen entdeckte.

Söldner in den ukrainischen Streitkräften

  • Etwa 10.000 Söldner haben seit Beginn der russischen Militäroperation in den ukrainischen Streitkräften gekämpft, bis zu 3.000 wurden bereits vernichtet, sagte eine Quelle in den Sicherheitsdiensten gegenüber der TASS. Etwa 5.000 Söldner haben die Ukraine während der Zeit der Militäroperation verlassen.
  • Mit dem beginn der Eskalation im Nahen Osten wird eine Abwanderung von Söldnern registriert: Das Einkommensniveau im arabisch-israelischen Konflikts ist höher, außerdem „unterscheidet sich der ukrainische Schauplatz militärischer Operationen durch seine große Schwierigkeit aus“.

Die Ukraine und die EU

  • Der ukrainische Präsident Wladimir Selensky bat bei einer Sitzung der EU-Kommission per Videoschaltung um eine politische Entscheidung zur Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit der EU für sein Land. „Die Ukraine zeigt das nötige Tempo“, meint er.
  • Die Teilnehmer des Treffens sicherten der Ukraine „unerschütterliche Unterstützung“ zu, so der stellvertretende Leiter der EU-Kommission Maroš Šefčovič.
  • Der tschechische Außenminister Jan Lipavsky erklärte, er bemühe sich um die Aufnahme von Verhandlungen mit der EU in diesem Herbst. Das Schlüsseldokument für den Beginn dieses Prozesses dürfte der Bericht der EU-Kommission für den 8. November sein.

Geld für Kiew

  • Die EU-Kommission hat Kiew eine weitere monatliche Tranche von 1,5 Milliarden Euro überwiesen: „Unsere Gesamthilfe beläuft sich jetzt auf 83 Milliarden Euro“, so die EU-Kommission in einer Erklärung.
  • Seit Februar 2023 beläuft sich die direkte Hilfe Brüssels (in all ihren Formen) auf 65,6 Milliarden Euro. Weitere 18 Milliarden Euro wurden den EU-Ländern für die Aufnahme von Flüchtlingen zugewiesen.
  • Die Teilnehmer des EU-Gipfels am 26. und 27. Oktober werden die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine bestätigen, versprach Bundeskanzler Olaf Scholz. Ihm zufolge hat Deutschland seit Beginn der Militäroperation bereits 24 Milliarden Euro für Kiew bereitgestellt.
  • Berlin beabsichtigt, „einen EU-Fonds für die Ukraine einzurichten, der Subventionen und Darlehen kombiniert und private und öffentliche Investitionen koordiniert“. Die Auszahlung der Mittel soll an Fortschritte bei den Reformen geknüpft werden.
  • „Die politischen Erschütterungen in den USA“ und der daraus resultierende Rückgang der Unterstützung für Kiew „sind sehr besorgniserregend“, sagte der ukrainische Premierminister der Financial Times.

Joint Venture mit Deutschland

  • Ukroboronprom und der deutsche Konzern Rheinmetall haben ein Joint Venture gegründet, das sich mit der Wartung und Reparatur der nach Kiew gelieferten deutschen Ausrüstung befassen wird. Geplant ist auch eine lokale Produktion von Mustern der Rheinmetall AG.
  • Der ukrainische Ministerpräsident Denis Schmygal bekundete sein Interesse an einer Zusammenarbeit bei der Herstellung von Munition, deren Mangel „nicht nur in der Ukraine, sondern in der ganzen Welt“ spürbar ist.
  • Selensky erklärte auch, er arbeite an Vereinbarungen mit westlichen Ländern über die Produktion von Flugabwehrsystemen.
  • Unterdessen hat der Rheinmetall-Konzern den Preis für 155-Millimeter-Munition, die sowohl nach Deutschland als auch in die Ukraine geliefert wird, um das Eineinhalbfache von 2.000 Euro auf rund 3.600 Euro pro Stück erhöht, berichtet die Welt am Sonntag unter Berufung auf ein Dokument des deutschen Finanzministeriums.

Register für korrupte Beamte

  • Der Leiter der Nationalen Agentur für Korruptionsbekämpfung (NAPK) der Ukraine, Aleksander Novikow, hat erklärt, dass bis zu drei Viertel der im ukrainischen Register korrupter Beamten aufgeführten Personen aus diesem Register gestrichen werden und an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen können, wenn der Präsident das von der Werchowna Rada verabschiedete Gesetz unterzeichnet.
  • Derzeit sind 45.000 Personen in dem Register aufgeführt. Darunter befinden sich 12.000 Personen, die wegen Korruptionsdelikten verurteilt wurden, 25.000 Personen, die wegen Verwaltungsdelikten im Zusammenhang mit Korruption strafrechtlich verfolgt wurden, und 2.000 Personen, die Disziplinarstrafen erhalten haben.
  • Wenn das Gesetz über das „Recht auf Vergessenwerden“ in Kraft tritt, werden etwa 10.000 Personen in dem Register verbleiben.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

6 Antworten

  1. USA bestimmen was in der Ukraine geschieht.

    Zitat aus https://www.pravda.com.ua/eng/news/2023/10/23/7425342/ :

    Das Material besagt, dass die Möglichkeiten der SSU dank der Hilfe der CIA, die seit 2015 Dutzende Millionen Dollar ausgegeben hat, um die ukrainischen Sicherheitsdienste im sowjetischen Stil in mächtige Verbündete im Kampf gegen Moskau zu verwandeln, erhöht haben. …

    …“Wir haben ihnen gesagt, dass sie es nicht tun sollen. Wir dachten: „Hey, das ist zu viel“, enthüllte ein amerikanischer Spitzenbeamter, wie von der New York Times zitiert. Aber die ukrainischen Streitkräfte erhielten die Nachricht zu spät. Sie informierten die Amerikaner, dass sie den Angriff auf die Positionen des Generals begonnen hatten. Dutzende russische Soldaten starben bei dem Angriff, berichteten die Beamten.

  2. @Deutscher Michel
    Selenskyj ist ein selbstverliebter Selbstdarsteller, der mit seinem Schwanz vor Publikum unter Beifall Klavier klimpert, ein klassischer Narzisst. Gut, das ist eigentlich eher üblich in dieser Szene, ähnlich bei Politikern.
    Gibt man so jemandem dann noch eine Bühne, stets vor auserwähltem Publikum, mit sicherem Beifall, Standing Ovations überall, Einladungen der Mächtigsten, Besuche von Hollywood, höchstdotierte Preise, Lobhudelei und und und … ja wie soll da jemand nicht größenwahnsinnig werden ….

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