Guterres verurteilte die Angriffe der Hamas, mahnte aber, daran zu denken, dass sie nicht grundlos sind

Der UN-Generalsekretär stellte fest, dass nichts das Töten, Verwunden und Entführen von Zivilisten rechtfertigen kann

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat den Angriff auf Israel am 7. Oktober durch Militante der radikalen palästinensischen Bewegung Hamas eindeutig verurteilt, aber daran erinnert, dass er nicht ohne Grund geschehen ist.

„Ich habe die schrecklichen und beispiellosen Terrorakte, die die Hamas am 7. Oktober in Israel verübt hat, eindeutig verurteilt. Nichts kann das Töten, Verwunden und Entführen von Zivilisten sowie das Abfeuern von Raketen auf zivile Ziele rechtfertigen. <…> Es ist auch wichtig zu erkennen, dass die Angriffe der Hamas nicht ohne Grund geschehen sind. Das palästinensische Volk hat 56 Jahre lang unter einer erdrückenden Besatzung gelebt“, sagte er in einer offenen Debatte im Sicherheitsrat der Weltorganisation über die Lage im Nahen Osten.

„Aber die Empörung des palästinensischen Volkes kann die schrecklichen Angriffe der Hamas nicht rechtfertigen. Und diese schrecklichen Angriffe rechtfertigen nicht die kollektive Bestrafung Palästinas. Auch der Krieg hat Regeln“, betonte der Generalsekretär.

Er drückte sein Beileid über den Tod von mindestens 35 Mitarbeitern des UN-Hilfswerks für Palästina Flüchtlinge im Nahen Osten bei der Bombardierung von Gaza aus.

Guterres sagte auch, dass die offensichtlichen Verstöße gegen das Völkerrecht im Gazastreifen ihn sehr beunruhigen. „Ich bin ernsthaft besorgt über die offensichtlichen Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht, die wir im Gazastreifen beobachten. Lassen Sie es mich ganz offen sagen: Keine Partei eines bewaffneten Konflikts steht über dem humanitären Völkerrecht“, sagte er bei einer offenen Debatte im Sicherheitsrat der Weltorganisation über die Lage im Nahen Osten.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. Auch Señor Guterres ist stets bemüht, die Klippen der Wahrheit zu „umschiffen“.
    Mittlerweile sind es jedoch ziemlich große Eisberge geworden.
    Auf kurz oder lang, wird auch das nichts mehr nützen.

    Die Würfel sind bereits am 24.02.2022 gefallen. 🙂

  2. Was für ein schönes Bild, Guterres erinnert sich an irgendeine „Vorgeschichte“. Ein lupenreiner Tabubruch in der westlichen Politik, wo man doch nur von 12 bis Mittag denkt. In Deutschland wird man ohnehin heutzutage wegen Volksverhetzung angeklagt, wenn man anfängt so weit zu denken.

    Prompt soll er auch schon gehen, ruft das mächtige Israel. Israel Katz dagegen ruft nach wochenlangem Selbstmitleid wegen geköpfter Babys und wie schlecht die Welt doch ist, den 3.Weltkrieg gegen den Islamismus aus. Gern auch in Europa, wo Annalena-Ich-will-Deutschland-brennen-sehen, Deutschland schon vorab als Schlachtfeld ausgelobt hat.

    Danach springt Annalena durchs humanitäre Fenster (leider im Erdgeschoss), um eine humanitäre Knopperspause im Grass einzulegen. In New York wirft Antony Blinken (ein bekannter US-Komiker) ein: „Es gibt keine Hierarchie, wenn es um den Schutz von zivilem Leben geht. Ein Zivilist ist ein Zivilist ist ein Zivilist, unabhängig von seiner Nationalität, ethnischen Zugehörigkeit, Alter, Geschlecht oder Glaube.“. Und räumt damit sauber sämtliche US-Kriegsverbrechen sauber ab. Blöd nur, es hört grade niemand zu.

    Das alles ist selbst den Iranern zu wirr, oder sie haben doch Mitleid und wollen diesen unzurechnungsfähigen Hühnerhaufen nicht noch mehr aufscheuchen. Wolle nix Krieg, Kollega.

    Also ist also alles klar, doch wo wird Guterres seinen Ruhesitz beziehen? Wir bleiben dran!

  3. Guterres könnte von seinem Hausrecht Gebrauch machen und den unverschämten israelischen Botschafter bei der UN nach dessen verbalen Ausfällen, unter Berücksichtigung der Verhöhnung der UN durch den israelischen Gesandten Gilad Erdan am 29. Oktober 2021, in Anbetracht der getöteten UN-Mitarbeiter und nicht zuletzt wegen jahrzehntelanger Missachtung des Völkerrechts das Rederecht entziehen, ihn als unerwünschte Person des Hauses zu verweisen und Israel eine einwöchige Frist setzen, das kriminelle Treiben der fundamentalistischen Siedler zu unterbinden und die völkerrechtlich illegal geraubten Gebiet rückwirkend zurückzugeben.

    Eine Rücktrittsforderung an die israelische Regierung als Retourkutsche wäre auch mehr als angebracht.

    Nach Ablauf der Frist erfolgt die Anerkennung Palästinas als unabhängiger Staat bei der UN und der Ausschluss Israels, bis das Thema für beide Seiten zufriedenstellend geklärt ist und Israel gewillt ist, sich künftig an das Völkerrecht zu halten.

  4. Guterres ist mittlerweile 74 und damit im besten Rentenalter, er hat es finanziell sicher nicht nötig, sich bei Israel, den USA oder GB in irgendeiner Weise beliebt zu machen. In seinem Alter wird er sich nach dem ganzen Hackmäck wohl nicht mehr eine dritte Amtszeit (5 Jahre) antun wollen. Aber er kann sich Respekt verschaffen.

  5. Wie ich gerade erfahren habe, will Gilad Erdan UN-Mitarbeitern die Einreise nach Israel verweigern.

    „Due to his remarks we will refuse to issue visas to UN represenatives.“

    Dann hat auch Israel als gestezloser Staat in der UN solange nichts mehr zu suchen, bis es gewillt ist, die Extremisten in den eigenen Reihen (Siedler) zu disziplinieren und sich an das Völkerrecht zu halten.

  6. @mechter
    „Wie ich gerade erfahren habe, will Gilad Erdan UN-Mitarbeitern die Einreise nach Israel verweigern.“

    Ja, das tun sie wohl. Fein. Die ganze Welt schaut zu und nun müsste auch der Letzte begreifen, welche narzisstische und selbstgerechte Nation das ist.

    Die Siedler haben in Palästina überhaupt nichts zu suchen. Das ist das Land der Palästinenser, welches sie hier besetzt halten.

  7. „842 Mitarbeiter der EU werfen Ursula von der Leyen vor, Israel bei der “Beschleunigung und Legitimierung eines Kriegsverbrechens” in Gaza zu unterstützen.

    Zunächst wird der Terrorangriff der Hamas verurteilt. Weiter meinen die Beschäftigten an ihre Chefin aber: “Ebenso scharf verurteilen wir die unverhältnismäßige Reaktion der israelischen Regierung gegen 2,3 Millionen palästinensische Zivilisten, die im Gazastreifen eingeschlossen sind. Wir erkennen in der scheinbaren Gleichgültigkeit, die unsere Institution in den letzten Tagen gegenüber dem anhaltenden Massaker an Zivilisten im Gazastreifen an den Tag gelegt hat, kaum die Werte der EU.“

    Nicht nur beschädige man die internationalen Beziehungen, sondern die Kommission gefährde auch „die Sicherheit der EU-Mitarbeiter“:

    “Wir sind traurig über die offensichtliche Doppelmoral, mit der die von Russland gegen die ukrainische Bevölkerung verhängte Blockade (Wasser und Treibstoff) als Terrorakt betrachtet wird, während der gleiche Akt Israels gegen die Bevölkerung des Gazastreifens völlig ignoriert wird.“

    “Wir können nicht stille Beobachter bleiben, wenn die Institution, die Sie als Präsident repräsentieren, nicht nur nicht in der Lage war, die palästinensische Tragödie zu stoppen, die sich seit Jahrzehnten ungestraft entfaltet, sondern durch ihre jüngsten unglücklichen Handlungen oder Positionen der Beschleunigung und Legitimierung eines Kriegsverbrechens im Gaza-Streifen freie Hand zu geben scheint.“

    Der Brief wurde von EU-Beschäftigten aus vielen Ländern unterzeichnet. Rund 32.000 Mitarbeiter zählt die EU. Rund 850 haben den Brief unterzeichnet – und sich damit deutlich exponiert.“

    https://tkp.at/2023/10/25/eu-personal-probt-aufstand-gegen-leyen/

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