Der Wert der polnischen Freundschaft

Duda sagt Treffen mit Selensky ab, Polen droht Kiew mit Ende der Unterstützung

Nachdem Kiew Polen bei der WTO verklagen will, sagte der polnische Präsident Duda kurzfristig ein geplantes Treffen mit Selensky in New York ab und ein polnischer Minister droht mit dem Ende der Unterstützung für Kiew.

Nachdem Polen zusammen mit anderen osteuropäischen Ländern das Embargo für ukrainisches Getreide gegen den Willen der EU verlängert hat, ist ein Bruch zwischen Kiew und Warschau entstanden. Noch vor wenigen Monaten hat Polen eine Reihe von Abkommen mit der Ukraine geschlossen, die Polen weitgehende Vollmachten in der Ukraine geben. Der polnische Präsident sagte noch 2022:

„Es wird keine Grenze mehr zwischen unseren Ländern, Polen und der Ukraine, geben. Dass wir gemeinsam auf diesem Land leben und unser gemeinsames Glück und eine gemeinsame Stärke aufbauen, die es uns ermöglicht, jede Gefahr und jede mögliche Bedrohung abzuwehren.“

Dass die polnische Regierung all das nicht aus Nächstenliebe zum ukrainischen Volk, sondern aus purem Eigennutz, gesagt und getan hat, wird spätestens jetzt deutlich.

Polen lässt andere für seine Interessen bezahlen

Nun wird offensichtlich, dass die polnische Regierung Solidarität nur mit einem Land kennt: Mit dem eigenen. Alle schönen Worte in Richtung Kiew waren Augenwischerei und dienten nur dazu, die polnischen Interessen in der Ukraine durchzusetzen. Auch bei den Hilfen für die Ukraine war Polen mehr als zurückhaltend. Polen hat zwar international mit am lautesten gefordert, Kiew zu unterstützen, aber zahlen sollen dafür andere.

Bei der Gesamtunterstützung für die Ukraine liegt Polen per 31. Juli hinter Ländern wie Kanada, Japan und Norwegen mit 4,267 Milliarden Dollar nur auf dem achten Platz. Über vier Milliarden Euro klingt nach viel Geld, aber der Teufel steckt im Detail, denn die Gesamtunterstützung setzt sich aus finanzieller, humanitärer und militärischer Unterstützung zusammen.

Polen hat der Ukraine nur 916 Millionen Euro an finanzieller Unterstützung gezahlt, womit es nur auf Platz neun aller Länder liegt. Bei der humanitären Unterstützung liegt Polen mit 351 Millionen Euro sogar nur auf Platz zwölf, was für ein Land, das mit den Ukrainern „gemeinsam auf diesem Land leben und unser gemeinsames Glück und eine gemeinsame Stärke aufbauen“ will, ziemlich wenig ist.

Lediglich bei der militärischen Unterstützung liegt Polen mit drei Milliarden Euro weiter oben auf der Liste und belegt Platz sechs. Das ist allerdings keine Selbstlosigkeit der polnischen Regierung, denn Polen hat der Ukraine vor allem altes sowjetisches Kriegsgerät geschickt, das Polen ohnehin nicht mehr braucht. Und für diese Waffenlieferungen wurde Polen von der EU sogar noch finanziell entschädigt.

Daran sieht man, dass Polen von dem Ukraine-Konflikt vor allem selbst profitieren will, indem es sich erstens im Tausch für alte Waffen von der EU neue Waffen bezahlen lässt, und zweitens in der Ukraine knallhart seine eigene nationalistischen Interessen durchsetzen will. Der Wunsch, den Ukrainern zu helfen, ist bei der polnischen Regierung hingegen weit weniger ausgeprägt, denn Polen hat erstens nur wenig humanitäre Hilfe geschickt, zweitens die Unterstützung für ukrainische Flüchtlinge in Polen zusammengestrichen und drittens begonnen, wehrfähige Ukrainer in die Ukraine zu deportieren. Das spart Polen Geld und liefert Kiew neues Kanonenfutter für die sinnlose Offensive.

Was Polens „Freundschaft“ wert ist

Der Zynismus der polnischen Regierung tritt nun offen zu Tage, denn ukrainisches Getreide, das Kiew gerne verkaufen will, lässt Polen nicht in sein Land, weil es seine eigenen Landwirte vor dem ukrainischen Billig-Getreide schützen will. Das ist natürlich verständlich, aber es zeigt einmal mehr, dass die polnische Regierung gegenüber der Ukraine rein gar keine Solidarität empfindet, sondern den Ukraine-Konflikt nur zur Erreichung der eigenen Ziele nutzt.

Nachdem Polen seine Grenzen für ukrainisches Getreide auf eigene Faust geschlossen hat, hat Kiew eine Klage bei der WTO angekündigt. Nachdem man der Kiewer Regierung anderthalb Jahre lang fast jede Frechheit und Unverschämtheit gegenüber ihren Geldgebern hat durchgehen lassen – in Deutschland erinnern wir uns beispielsweise noch an Botschafter Melnyk -, dürfte man in Kiew sehr überrascht sein, dass die polnische Regierung sich die Flegeleien aus Kiew nicht gefallen lässt.

Der polnische Präsident reagierte auf die Ankündigung der Klage bei der WTO umgehend mit der offenen Drohung, die Ukraine von der westlichen Hilfe anzuschneiden und erklärte:

„Es wäre gut, wenn die Ukraine sich daran erinnern würde, dass sie von uns Hilfe erhält und dass wir auch ein Transitland für die Ukraine sind“

Einen Tag später, auf der UNO-Generalversammlung in New York legte Präsident Duda nach und sagte zu dem Thema nur abfällig:

„Die Ukraine verhält sich wie ein Ertrinkender, der nach allem greift, aber wir, die wir ihr helfen, haben das Recht, uns gegen das zu verteidigen, was uns schadet. Natürlich müssen wir so handeln, dass wir vor Schaden bewahrt werden, denn einem Ertrinkenden ist nicht geholfen, wenn er ertrinkt und uns mitreißt. Wir müssen also unsere Interessen schützen und wir werden das wirksam und entschlossen tun“

Ein geplantes Treffen bei der UNO-Vollversammlung in New York mit Selensky sagte Duda danach kurzfristig ab und ließ nur erklären:

„Aber aufgrund der verspäteten Reden der Präsidenten Brasiliens und der USA hat sich der Zeitpunkt der Rede von Andrzej Duda verschoben. Aus diesem Grund war es nicht möglich, dieses bilaterale Treffen (mit Selensky) zu organisieren. Im Moment ist kein anderes Zeitfenster für das Treffen vorgesehen.“

In Polen legte der polnische Minister für EU-Angelegenheiten parallel dazu noch nach. Er sagte vor Journalisten, dass Polen in dieser Angelegenheit „unerbittlich“ sein werde. Kiew schade „der Ukraine selbst“, da es „einen gewissen Eindruck in der polnischen Öffentlichkeit“ hinterlasse, was die Unterstützung für weitere militärische und wirtschaftliche Hilfe beeinträchtige. Aber um der Ukraine weiterzuhelfen, brauche Warschau die Unterstützung der Bevölkerung. Er fügte hinzu:

„Wenn die Polen das nicht unterstützen, wird es für uns schwierig sein, der Ukraine weiterhin so zu helfen, wie wir es bisher getan haben.“

In Kiew dürfte man ein weiteres Mal bemerkt haben, dass man keine Feinde mehr braucht, wenn man solche Freunde hat.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

36 Antworten

  1. AUF DEN PUNKT GENAU ERKANNT !!

    (..) Nun wird offensichtlich, dass die polnische Regierung Solidarität nur mit einem Land kennt: Mit dem eigenen.(..)

    Zwar spät, doch noch lange nicht zu spät.

    Auch gut gemacht, wenns von der PIS kommt. Sagt ein Auch-Pole.

      1. @ Michel
        Die Geschichte läuft längst in den Medien unter Korruptionsskandal der polnischen Regierung .
        Der Stellvertreter des polnischen Aussenminister hat deswegen schon einen Selbstmordversuch hinter sich , war wohl zu blöd das durchzuziehen , deswegen Versuch .
        Dieser Schleuservorwurf fängt gerade an zu kochen und ist nicht zufällig so kurz vor der Wahl zutage gekommen .

  2. Sogar Polen fängt wohl (im Gegensatz zu Deutschland) an zu sehen, was Selenskyj wirklich ist.
    Wird aber wahrscheinlich trotzdem nicht die nötige halbe 360°-Wende vollziehen und die ursprünglich für Kiew vorgesehenen Waffen an Moskau verschenken.

    1. Hat damit wohl nichts zutun !
      Polen die Hyäne Europas…und das sagte schon Napoleon….ist immer nur wenn mal groß…durch Verrat groß geworden !
      Und momentan bemerken Sie wohl…Sylenski wird es nicht mehr lange geben….
      und die Westukraine ist ihnen fast sicher…..
      Jeh welch Meinung Putin dazu hat eben.

    2. Ne ne.So dumm wie die AMPEL-Deutschen sind die PIS-Polen dann doch nicht.
      Gerade weil sie wissen, wie der Schauspieler tickt, konnten sie ihn für ihre ganz eigene Sache
      instrumentalisieren .

      Zwischenzeitlich hat die PIS jedoch auch erkannt, dass ihre eigene Sache auch nicht so funktioniert, wie man sich das vorstellte.

      Die zwar auf dem Papier gekauften Fluzeuge und 1000 Panzer werden schon jetzt zum innenpolitischen Rohrkrepierer. Aufgrund der nahe anstehenden Wahlen, wird man sich schon in ganz naher Zukunft sich die Augen reiben, wie sich die PIS-Polen werden gegenüber den Russen wandeln .

      Wer mit dem Knüppel will zuschlagen wie der Deutsche Michel, der stecke sich erst mal selbst in den Sack. Und dann aber los. Dann trifft man tatsächlich immer den absolut Dümmsten EU-Europäer.

      1. Sie haben (nach meiner Einschätzung) sehr treffend formuliert.
        PIS sieht sich vor einer Wahl, die (falls diese überhaupt stattfindet) aus deren Sicht voll in die Hose gehen kann. Es gibt jedoch viel zu retten, was man in den 8 Jahren zusammengekratzt hat.
        Dazu kommen von der äußersten Opposition die Vorwürfe, dass die polnischen „Stasi“Akten einiger PIS-Oberen nicht ohne Grund „nicht auffindbar“ sind. Ich meine natürlich die Belege der Zusammenarbeit mit den kommunistischen Sicherheitsdiensten, die in Polen SB- Sluzba Bezpieczenstwa (Sicherheitsdienst) hieß.
        Und diese war, ähnlich wie die deutsche Stasi, von den Russen geführt. Da haben viele nur den „Dienstherren“ gewechselt.

        Und ausgerechnet die, die am lautesten gegen Russland geschrien haben (und noch schreien) – sollen involviert sein.
        Auf uns kommen sehr interessante Monate zu, nicht nur wegen der Ukraine…

  3. „Wenn die Polen das nicht unterstützen, wird es für uns schwierig sein, der Ukraine weiterhin so zu helfen, wie wir es bisher getan haben.“

    Nie ist eine Baerbock zur Hand, wenn man mal eine braucht, der wäre ihr „Souverän“ herzlich egal.

  4. Die ersten EU- Ratten suchen nach plausiblen Gründen, das sinkende Ukraine- Schiff verlassen zu können.
    Da gehts doch nicht allein um das ukrainische Getreide.
    Die haben Rand gelesen und setzen das nun um.
    Die Ukraine wird den Polen zu teuer und bringt ihnen null an Gewinn.
    Ich bin mal gespannt mit welcher Begründung das nächste EU- Land einen Rückzieher macht.
    In den Hinterzimmern einiger Regierungen wird sicherlich diesbezüglich bereits angestrengt überlegt, wie man ebenfalls möglichst ohne großen Gesichtsverlust aus dieser Misere wieder rauskommen kann.
    Mal schauen, wer dann noch so übrig bleibt von diesem ach so wertegeleiteten Verein und dem hochgepriesenen Zusammenhalt in der EU .
    Und die Amis, die werden sagen, wenn ihr euch rauszieht, obgleich es um euer Europa geht, wo Krieg herrscht und es in eurer Verantwortung steht euch um euer Europa zu kümmern, dann sind wir raus, denn wir sind Amerikaner und Europa fällt nicht in unsere Zuständigkeit.
    Dann endet eben unsere große Hilfsbereitschaft euch gegenüber.
    Ich vermute dass Europa Rand umsetzen wird, nicht die Amis.
    Aber den Amis wird es sehr gelegen kommen, auch wenn sie darüber hinwegheucheln werden und die alleinige Schuld am totalen Absaufen der Ukraine dann den Europäern zuschieben werden.
    Jedoch im Geiste ist sich das Yankee- Pack doch einig … Fuck the EU, Fuck the Ukraine, Fuck the Whole World … God bless America.

    1. Natürlich, das Gerede vom „ukrainischen Getreide“ ist doch nur ein Vorwand, eine Nebelkerze. Da werden Abermilliarden $ in die Ukraine geschmissen und dann soll keine finanzielle Lösung möglich sein, um die europäischen Bauern für das ukrainische Preis-Dumping zu entschädigen? Lächerlich!
      Entweder lässt sich Kiew nicht darauf ein, die „Zusammenarbeit“ mit Polen zu vertiefen, sich also den polnischen Gebietsansprüchen zu unterwerfen, oder aber der Geist des RAND-Dokuments nimmt Fahrt auf und man bringt sich vor dem nahenden Zusammenbruch des Faschisten-Regimes in Sicherheit.

      Vielleicht trifft auch beides zu oder etwas anderes, aber das ukrainische Getreide hat sicherlich nichts damit zu tun, was hier hinter den Kulissen gespielt wird.

    1. @LeutnantTom
      Nur Polen? Ganz Europa!
      „Selenskij warnt EU vor Reaktionen der Flüchtlinge, wenn Hilfen für die Ukraine gekürzt würden
      In einem Gespräch sagte er, die Flüchtlinge hätten sich bislang gut verhalten, aber durch eine Reduzierung der Hilfe würden sie in die Ecke gedrängt, was zu einer Gefahr für den Westen in seinem eigenen Hinterhof führen könnte.“
      https://overton-magazin.de/top-story/selenskij-warnt-die-eu-vor-den-reaktionen-der-fluechtlingen-wenn-die-hilfen-fuer-die-ukraine-gekuerzt-wuerden/
      (Gespräch Selenskij mit dem Economist 13.09.2023)

      1. Danke für den Link, ich kannte den Artikel jedoch ist es allgemein sinnvoll die Links zu Alternativmedien zu verbreiten.
        Bei TP wurden Links verboten, weiss nicht wie es hier wird.
        was interessant(ausser Antispiegel):
        Overton(ihr Link),
        Globalbridge,
        Nachdenkseiten,
        Rationalgalerie 😉,
        Infosperber,
        Apolut,
        Neulandrebellen,
        und mehr.
        Ein Verzeichnis der Alternativaltivmedien wäre sicher ganz nett.

  5. Meine Großmutter, die aus Bochum stammend den Polen nicht besonders zugeneigt war, hatte dafür einen einfachen Merksatz: Pack schlägt sich und Pack verträgt sich. Man sollte sich selbst da tunlichst raushalten.

  6. Eigene Interessen kann Polen auch mit Russland durchsetzen. Sie rücken in die Ukraine ein und bekommen später eine Grenze mit Russland, eine Option den BRICS beizutreten. EU ist schön und gut aber ohne Deutschland was in die Pleite geht, gibt es die EU auch nicht mehr.

    1. @Yorck1812 „…richtig.. …wenn Polen historisches Land wiederbekommt,“

      „Gäschännke, zudem rjaketnoi-schwärr-erkempftes Territorium“ … das macht der Imperialist P. aus St.P. sicherlich nicht unterhalb Versailles und dem Niveau tatarischer Tributzahlung. ab 2025. 2026. und so weiter…

      Jährlicher russischer Tribut, der TREU-deutsche Reparationszahlung Höhe nach nicht zu decken weiß?
      Schlimmer kann man die polnisch-litauische Schlachta nicht beleidigen!

        1. „Pferdewägelchen“ …

          Ständen als ‚fascinosum‘ allein noch der Kutscher zur Attraktion:
          Wojciech Jaruzelski? Elektriker Lech Wałęsa? Notfalls Józef Piłsudski?

          Ach, ich vergaß – den Jury-Vorsitz der Auswahl von Pudel-Show führt der Feliks,
          Feliks Dzierżyński

  7. Erstaunt es jemanden? Die Hyäne Europas – so Churchill – wird in Kürze den untoten Ukraine-Kadaver fleddern, dass heißt, die West-Ukraine in polnisches Gebiet einverleiben. Wohl bekomm’s! 🥩

  8. Polen und Ukraine…wer solche Freunde hat braucht keine Feinde mehr.
    Dabei meine ich natürlich die Regierung, nicht die Bevölkerung.

    Ich bin ja gespannt ob und wann wir hier in Deutschland erkennen das Polen unser Feind ist.
    Das krass feindseelige Verhalten ist den allermeisten ja nach wie vor einfach unbekannt.

  9. So sehr ich Ihre Meinung schätze, so falsch ist diese in diesem Artikel.
    Wieso haben Sie nicht geschrieben, dass Polen als erstes Land hunderttausende ukrainische Flüchtlinge aufgenommen hat? Die bis heute in Polen besondere Vergünstigungen genießen – z.B. schon nach einem Tag legaler Arbeit in Polen Anspruch auf die polnische Rente erwerben? DAS haben nicht mal die Polen selbst!
    Dass die Ukraine vor kurzem entschieden hat, dass die Opfer der Rzez Wolynska (Massaker in Wolhynien und Ostgalizien) nicht mehr exhumiert werden dürfen, die gefallenen deutschen Soldaten aber schon – zeigt deutlich, wie viel die von den Politikern noch vor kurzem beschworene, polnisch-ukrainische „Freundschaft“ wert ist.
    Staaten haben keine Freunde, nur Interessen.
    Sie können sicher sein – wirklich ECHTE Polen wollen in Frieden mit ALLEN Nachbarn leben, sowohl mit den Russen als auch Ukrainer und natürlich den Deutschen. Leider werden die meisten Länder in Europa von anderen manipuliert, von welchen muss ich nicht mal aufzählen. Deutschland, Polen und die Ukraine sind zurzeit so souverän wie Gaza-Streifen, und das seit 1944. Polen war es zumindest sehr kurz nach 1989. Zu kurz!
    Selbstverständlich haben Sie Anrecht auf Ihre Meinung, so wie alle anderen Kommentatoren hier.
    Ob Sie meine veröffentlichen? Das ist Ihr Blog, Sie entscheiden. Aber wenn Sie bei den anderen nicht differenzieren zwischen „Regierung“ und einfachem Volk – tun Sie vielen anständigen Menschen Unrecht.
    Schöne Grüße vun Kölle!

  10. Wie hier mit Häme über Polen bzw. die polnische Regierung hergezogen wird, ist mehr als erstaunlich.
    An einem Punkt möchte ich das näher erläutern:

    Polen sei zynisch, weil es Solidarität verkündet, das ukrainische Getreide aber blockiert.

    Es ist doch wohl jedem klar, dass Solidarität auch ihre Grenzen hat. Wie soll Polen weiterhin Unterstützung gewähren, wenn dem Land durch unkontrollierte Einfuhr ukrainischen Getreides Verluste in der Landwirtschaft entstehen.
    In früheren Kommentaren wurde die Vermutung geäußert, dass dieses Getreide von Anbauflächen stamme, die die Ukraine längst an ausländische Investoren vermacht habe. Das würde bedeuten, dass die Ukraine vom Handel mit diesem Getreide nur einen Bruchteil vereinnahmen würde, der größere Gewinn ginge an die fremden Investoren und nicht an die Ukraine. Das bedeutet, die Blockade der Getreidelieferung würde der `verkauften´ Ukraine kaum schaden.

    Darüber hinaus bedeutet Solidarität nicht Nibelungentreue. Jeder Staat hat zuvörderst eigene Interessen. Viktor Orban und Recep Tayyip Erdogan werden dafür geachtet, und bei der deutschen Regierung vermisst man diese Einstellung schmerzlich. Was ist nun so anders, wenn Polen für seine Interessen einsteht?

    Nach 33 Schmähbeiträgen kam der erste verständnisvolle Kommentar – aus Westdeutschland.

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