Die ECOWAS ist bereit, in Niger zu intervenieren, wenn die diplomatischen Bemühungen scheitern

Laut Abdel-Fatau Musah, dem Kommissar für Frieden und Sicherheit der Gemeinschaft, wird die ECOWAS die verfassungsmäßige Ordnung in der Republik mit allen verfügbaren Mitteln wiederherstellen

Die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) ist bereit, in Niger militärisch zu intervenieren, wenn die diplomatischen Bemühungen scheitern. Das erklärte der Kommissar für Frieden und Sicherheit der Gemeinschaft, Abdel-Fatau Musah, während des Treffens der Generalstabschefs der Streitkräfte der ECOWAS-Staaten, das in Ghana stattfindet.

„Das gemeinsame Kontingent der ECOWAS ist bereit, militärisch einzugreifen, wenn die diplomatischen Bemühungen scheitern“, wurde Musah von Al Jazeera TV zitiert.

Er fügte hinzu, dass die ECOWAS die verfassungsmäßige Ordnung in Niger mit allen verfügbaren Mitteln wiederherstellen werde.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

12 Antworten

  1. Wenn die diplomatischen Beziehungen scheitern? Wie sollen die denn aussehen?
    Ich fürchte dazu ist es jetzt zu spät. Erst drohen und wenn das nicht hilft einen auf Diplomatie machen?
    Mir scheint die haben null Plan, wie es jetzt weitergehen soll.

    1. Die Erklärung von ECOWAS mit der Interventionsdrohung legt den Fokus sehr auf die Person des Präsidenten Bazoum. Seine Sicherheit, seine Freiheit, und daß er wieder in sein Amt käme. Der letzte Punkt ist nicht realistisch, da Bazoum bei den Nigrern seiner Machtbasis und Legitimität faktisch verlustig ging.

      Mein Vorschlag, der eigentlich nicht meiner ist, sondern eine Synthese auf Basis afrikanischer Ideen: Auf den letzten, nicht realistischen Punkt wird verzichtet. Bazoum wird in einen Urlaub nach Frankreich geschickt, bis sich die Lage stabilisiert hat. Zur verfassungsmäßige Ordnung wird über einen Transitionsfahrplan zurückgekehrt. Über praktische Fragen, wie die Gasleitung Transsahara nach Algerien, wegen der man in Nigeria nervös ist, einigt man sich. Die ist auch im Interesse Nigers.

      Damit hätten beide Seiten fast alles, was sie wollen. Und die Entamtung Bazoums rechtfertigt ja nun keine „Intervention“, die für Niger und halb Westafrika zur Katastrophe werden könnte.

  2. Svenja Schulze übernimmt Präsidentschaft der Sahel-Allianz. Das heißt sie steht auf der Seite der ECOWAS genau so wie Frankreich. Hier werden ganz allein die Interessen des Westens (EU usw.). vertreten!
    Auch wenn unsere Medien dazu ganz anderen Schwachsinn verbreiten. Dies ist in solchen Zeiten ein Beispiel , wie Neokolonialisten Heute arbeiten! Days Dumme ist wir wissen nicht wie es ausgeht ob z.B. die Fremdenlegion eingreift udgl.. Was wir aber wissen bei solchen Kriegen, sind Flüchtlinge nichts Neues, Die Fr. Merkel sagte dann immer > ihr schafft das< oder so!
    Irgendwie scheint die Politik nicht mehr zu merken, dass die Geduld der Menschen längst am Anschlag ist . Dabei ist völlig egal ob CDU, CSU. SPD, FDP , Grüne..! Man schafft da u.U.in Afrika das nächste Chaos .. !

  3. Die Franzosen haben allemal gezeigt, daß sie Meister darin sind, aus dem Hintergrund heraus, (Bürger-) Kriege und Völkermorde anzuzetteln. Das war in Ruanda so , da haben sie zum Genozid aufgestachelt… und in der Elfenbeinküste…. es hausen heute immer noch 50 tausende cote ivorischer Kriegs-Flüchtlingen in Liberia. Homeless and fucked up! I had meet plenty of them at the Sand.

    Das Schicksal des kleinen Mannes interessiert nicht, alles unnütze Esser: Wie sagte Macron: „… und es gibt Menschen, die sind Nichts!“

    Der Westen weiß, wie er seine „demokratisch gewählten Präsidenten auf Lebenszeit“ am Zügel hält.
    Und die werden mitspielen… die Putsche in Mali, Burkina und Niger haben gezeigt, daß die Menschen die Schnauze voll haben.
    Diese „demokratisch gewählten Präsidenten auf Lebenszeit“ stehen mit dem Rücken zur Wand.

    Top oder Hopp… die wissen was ihnen blühen kann.

    Here is Africa.

    https://m.faz.net/aktuell/politik/ausland/westafrika-putsch-in-guinea-bissau-praesident-getoetet-1921265.html

  4. „Die ECOWAS ist bereit, in Niger zu intervenieren, wenn die diplomatischen Bemühungen scheitern“

    Sie sind nach den ersten gescheiterten Versuchen immer noch bereit andere Seiten aufzuziehen, sehr gut!

    Warum überspringt man diesen Teil nicht einfach?
    Tinubu (Präsident von Nigeria) hat einfach zu viele andere Probleme am Hacken. Den Rest von Eco-WAS? kann man in der Pfeife rauchen, die werden ohne Nigeria einen Teufel tun.

  5. Mal ganz langsam.

    Ein wirtschaftlicher Staatenverbund glaubt plötzlich ein militärischer zu sein und nicht mit Einfuhrzöllen sondern mit Gewehrkugeln handeln zu können?

    Das ist doch Kolonialismus 2.0 oder endlich wieder Kanonenbootdiplomatie.

    Und von afrikanischen Staaten ausgehend, die es wirklich besser wissen müßten?

    Mein Blick in die Kristallkugel verspricht an Wettervorsage nur heiße Luft, aber es könnte noch lustig werden weil schon ein paar unwahrscheinliche Gerüchte im Umlauf sind, nach denen Wagner einen Urlaub im Süden machen könnte. Das wäre doch mal ein hübscher Stellvertreterkrieg, oder bin ich zu zynisch?

    Jedenfalls würde das die Polen freuen, die ihre Ostgrenzen endlich sichern könnten. Ups, schon wieder. Ich verabschiede mich jetzt besser.

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