Der Ehemann der estnischen Ministerpräsidentin verlässt Stark Logistics, ein Unternehmen, das mit Russland zusammenarbeitet

Arvo Hallik begründete die Entscheidung damit, dass seine Arbeit in „einem Unternehmen, das Transportdienstleistungen von Estland nach Russland anbietet, Fragen aufwirft, die die Arbeit seiner Frau betreffen“

Der Ehemann der estnischen Ministerpräsidentin Kaja Kallas, Arvo Hallik, hat seine Absicht bekannt gegeben, alle seine Aktien von Stark Logistics zu verkaufen und aus dem Verwaltungsrat des Unternehmens, das Transportdienstleistungen von Estland nach Russland anbietet, zurückzutreten.

„Ich habe mich mit den anderen Aktionären von Stark Logistics darauf geeinigt, dass ich mit sofortiger Wirkung alle meine Aktien verkaufe, aus dem Vorstand des Unternehmens zurücktrete, mein Amt als Finanzvorstand niederlege und alle Aufgaben und Verantwortlichkeiten an andere Mitarbeiter übertrage“, zitiert ihn die estnische Zeitung Postimees. Der Geschäftsmann begründete diese Entscheidung damit, dass seine Aktivitäten in „einem Unternehmen, das Transportdienstleistungen von Estland nach Russland anbietet, Probleme aufwerfen, die die Arbeit seiner Frau betreffen.“ Eine Einstellung der Transporte nach Russland wäre in der derzeitigen Situation „nicht ausreichend“, argumentierte er.

In seiner Erklärung wies Hallik auch darauf hin, dass er 14 Jahre lang für Stark Logistics gearbeitet und „immer im Einklang mit dem Gesetz, seinem Wissen und seinen Werten“ gehandelt habe. Er betonte, dass die Entscheidung, den Betrieb in Russland fortzusetzen, intern wiederholt als richtig bewertet wurde. Hallik entschuldigte sich auch für den Schaden, der seiner Frau zugefügt wurde, und betonte, dass Kallas „nichts von seinen Aktivitäten wusste“.

Zuvor hatte die Fraktion der Zentristischen Partei im estnischen Einkammerparlament (Riigikogu) beschlossen, wegen des Geschäftsskandals ihres Mannes in Russland mit anderen Parteien Verhandlungen über ein Misstrauensvotum gegen Ministerpräsidentin Kallas aufzunehmen. Die Abgeordneten waren der Ansicht, dass „dieser Skandal dem Ansehen Estlands schweren Schaden zugefügt hat“.

Die estnische Ministerpräsidentin gehört sowohl in Estland als auch in der EU zu den aktivsten Unterstützern der Ukraine. Sie hat immer wieder betont, wie wichtig es ist, Sanktionen gegen Russland zu verhängen und durchzusetzen. Kallas behauptete, dass das Transportunternehmen Stark Logistics, das sich teilweise im Besitz ihres Mannes befindet, bereits einen Monat nach Beginn der Ereignisse in der Ukraine, d. h. im März 2022, die Arbeit auf der Russlandroute eingestellt habe. Estnische Medien haben diese Aussagen in Frage gestellt.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

3 Antworten

  1. Estnische Premierministerin Kallas: ❗Wusste nichts über Geschäfte meines Mannes in Russland❗
    🗣: Siiiicher! 😂🤣
    Sie wusste sicher auch nicht, dass ihr Mann mit ihr schläft! 🤣😂🤣👍
    Das hat sie auch erst aus den „Medien“ erfahren! … Doch! Wirklich!

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