Norwegen

Die Legende von der westlichen Solidarität am Beispiel der Gaskrise

Im Westen werden immer Einheit und Solidarität beschworen, die die Staaten des Westens angeblich auszeichnet. Die Gaskrise zeigt einmal mehr, dass das nur schöne, aber leere, Worte sind.

Dass die vielgelobte Solidarität im Westen nur leere Worte sind, konnte man immer wieder sehen. Man erinnere sich nur daran, wie die westlichen Staaten (auch innerhalb der EU) zu Beginn der Pandemie alles getan haben, um sich gegenseitig Masken oder andere angeblich unbedingt notwendige Mittel zum Kampf gegen die Pandemie vor der Nase wegzukaufen. Oder man denke an die Frage der Verteilung von Flüchtlingen. Die Liste der Beispiele ist sehr lang.

Die wahren „westlichen Werte“

Aktuell erleben wir das wieder, denn bei der Gasversorgung Europas wird besonders deutlich, was die vielbeschworenen „westlichen Werte“ in Wahrheit sind. Sie lassen sich nämlich in Geld beziffern. Die USA verkaufen den Europäern Gas zu einem Preis, der die Preise innerhalb der USA um ein Vielfaches übersteigt. Die USA haben sogar ein Gesetz erlassen, das vorgeblich die Inflation bekämpfen soll, aber in Wahrheit Subventionen für Energie beinhaltet, mit denen europäische Konzerne, die aufgrund der hohen Energiepreise in Europa nicht mehr kostendeckend produzieren können, in die USA gelockt werden sollen.

Der hohe Gaspreis, den die USA von den Europäern fordern – ohne dabei an die vielgepriesene Einheit und Solidarität unter den westlichen Staaten zu denken -, helfen den USA, ihre Wirtschaft auf Kosten der europäischen Wirtschaft zu stabilisieren. Genau das war in dem Papier der in den USA sehr einflussreichen RAND-Corporation zu lesen, in dem geschrieben steht, dass es im Interesse der USA ist, die deutsche Wirtschaft zu schwächen, um die US-Wirtschaft durch die Abwanderung von Kapital und Produktionskapazitäten aus Deutschland in die USA zu stärken. Die RAND-Corporation setzt in ihrem Papier namentlich auf die freundliche Unterstützung der Grünenpolitiker Habeck und Baerbock, die in dem Papier allerdings nicht allzu schmeichelhaft erwähnt werden. Die Übersetzung des Papiers finden Sie hier, das Original finden Sie hier. Ob das Papier authentisch ist, ist nicht garantiert, aber Fakt ist, dass alles, was darin geschrieben wurde, gerade eintritt.

Und eines findet man in den heutigen Ereignissen nicht: Solidarität und Einheit der westlichen Staaten. Man findet nur Egoismus und den Wunsch, Geld auf Kosten der „Verbündeten“ zu verdienen.

Gleiches gilt auch für Norwegen, das sich an den Gaslieferungen in die EU gerade eine goldene Nase verdient. Die Einnahmen Norwegens sind so hoch, wie nie zuvor in der Geschichte, aber davon, den „Verbündeten“ beim Preis entgegenzukommen, ist in Norwegen nicht die Rede. Gründe dafür hat Norwegen genug, denn einerseits hat Norwegen auch eigene Probleme und andererseits waren die „Verbündeten“ in der Vergangenheit nicht bereit, Norwegen zu helfen, wenn es um Hilfe gebeten hat.

Über die Rolle Norwegens in der Gaskrise hat die russische Nachrichtenagentur TASS eine interessante Analyse veröffentlicht, die ich übersetzt habe.

Beginn der Übersetzung:

Eine Billion Kronen: Europa ist über Norwegens Gasgewinne empört

Die Länder der Alten Welt schwanken zwischen Geiz und Angst

Auf 109 Milliarden Dollar (1.100 Milliarden Norwegische Kronen), viermal mehr als vor einem Jahr, belaufen sich die Gaseinnahmen in Norwegen, was vielen in Europa Sorgen macht. Frankreich fordert die nordischen Nachbarn auf, die Preise zu senken, Polen nennt die Erlöse „exorbitant“ und die EU-Kommission diskutiert die Einführung einer Preisobergrenze für Gas – in diesem Jahr vor allem für norwegisches. Auch von außerhalb der EU – aus Großbritannien – wurde Kritik laut, doch Oslo ließ sich davon nicht beeinflussen: Die Skandinavier bestehen auf einer marktbasierten Preisbildung. Den Westeuropäern bieten die Norweger langfristige Verträge zu einem Preis an, der die derzeit hohen Gaspreise berücksichtigt, was für Verstimmung sorgt. Einerseits befürchtet die EU Ausfälle, andererseits hofft sie, dass die Preise eines Tages sinken werden.

Norwegisches Gambit

Seit der Verhängung der anti-russischen Sanktionen wurde Norwegen zum wichtigsten Gaslieferanten der EU. In den acht Monaten seit Februar 2022 ist sein Anteil an den Gesamtimporten um die Hälfte gestiegen und die Einnahmen haben sich vervierfacht, und zwar von 27 auf 109 Milliarden Dollar. Das nordische Königreich war schon vorher ein Schwergewicht der europäischen Energiewirtschaft, doch im Jahr 2022 spielen alle Umstände dem Königreich in die Hände. Es wird einige Zeit dauern, bis Frackinggas aus den USA den Markt erobert – die Produktion hochzufahren und die Infrastruktur aufzubauen braucht Zeit. Bis diese Herausforderungen gelöst sind – voraussichtlich bis 2025 – wird die europäische Energieversorgung norwegisch geprägt sein.

„Nie zuvor hatten wir in Norwegen so beeindruckende Einnahmen aus Rohstoffen wie jetzt“, sagt Lars-Henrik Michelsen, der Leiter des norwegischen Klimaschutzfonds. Der norwegische Staatsfonds, der die Erlöse erhält, meldet Rekorderträge. Seine Mitarbeiter haben Vergleiche. Im Jahr 2008, als die Ölpreise am höchsten waren, stiegen die Gaseinnahmen bereits auf 550 Milliarden Kronen. Aber selbst das ist nur die Hälfte des derzeitigen Überflusses.

Norwegen ist die einzige Volkswirtschaft der Alten Welt, die über so große Gasreserven verfügt, und sie könnte nur davon leben. Im Jahr 2022 nahm das Königreich 40.000 Euro pro Kopf aus dem Verkauf des blauen Brennstoffs ein, so viel wie das Jahreseinkommen eines durchschnittlichen EU-Bürgers. Doch unangenehme Erinnerungen werden wach: Manchmal sinken die Rohstoffpreise, wie es dem norwegischen Gas im Jahr 2014 passiert ist. Die EU kam Oslo damals nicht zu Hilfe. Daran erinnern die Nordländer heute, wenn sie mit den West- und Osteuropäern über Marktpreise sprechen.

Eiskaltes Misstrauen

Die mangelnde Bereitschaft Oslos, die Gasfrage im Geiste der Solidarität zu lösen, verdeutlicht die Fehler der europäischen Staats- und Regierungschefs bei der Planung der Energiepolitik. Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde der Preis für den blauen Brennstoff an das Erdöl gekoppelt und damit dem größeren Markt unterworfen. Es bestanden langfristige Verträge zwischen den Verbrauchern und den Hauptlieferanten, damals auch mit Russland. Zusammengenommen haben diese Maßnahmen Preisschwankungen verringert und für Stabilität gesorgt, auch wenn die Kunden in einigen Jahren weniger und in anderen Jahren mehr für Gas bezahlt haben, als sie gemusst hätten.

Die Frackinggasrevolution in den USA Anfang der 2010er Jahre hat die weltweiten Energiepreise vorübergehend gesenkt und den Europäern den Eindruck vermittelt, dass sie systematisch zu viel bezahlen. Die langfristigen Verträge wurden aufgegeben. Das Abkommen mit Norwegen hatte eine Laufzeit bis 2020 und lief gerade aus, als die Europäer es am dringendsten benötigten. Es wurde durch Spotlieferungen ersetzt, also durch einzelne Verträge, bei denen nur der aktuelle Börsenpreis berücksichtigt wird. Die europäischen Wirtschaftsexperten prognostizierten, dass das besser wäre. Die Realität hat ihre Erwartungen jedoch Lügen gestraft.

Im Nachhinein wird der globale Klimawandel für das Scheitern der europäischen Energiepolitik verantwortlich gemacht. In dem Bestreben, Öl und Gas loszuwerden, haben die führenden Politiker der Alten Welt die erneuerbaren Energien überschätzt und wurden durch Hitzewellen ausgebremst. In 2021 und 2022 führte die Hitzewelle dazu, dass die Einspeisung von Strom aus Wasserkraft zurückging und die Luftströmungen schwächer wurden. Die Hoffnungen auf Windkraftanlagen, die überall in Europa aufgestellt waren, haben sich als völlig überschätzt erwiesen.

Doch das war nicht der einzige Grund. In der Hoffnung, kurzfristig eine saubere Abkehr von Öl und Gas zu erreichen, begannen die EU und ihre Mitgliedstaaten mit der Erhebung von Steuern und Verboten für Unternehmen, deren Produktionsketten (z. B. Glas- und Zementherstellung) zu stark von fossilen Energieträgern abhängig sind. Infolge der Beschränkungen sind die Investitionen in die Öl- und Gasindustrie zurückgegangen, was zu langfristigen Problemen in der Branche geführt hat. Angesichts dieser Entwicklung war eine Treibstoffkrise unausweichlich und sie trat bereits im Herbst 2021 ein, als der Gaspreis in der EU dreimal so hoch war wie in den USA. Dieser Unterschied hält – nach einer kurzen Spitze im Sommer – auch heute noch an.

Weinen auch die Reichen?

In Norwegen, wo steigende Preise eine Lawine von Einnahmen bringen, blickt nicht jeder optimistisch in die Zukunft. Das Königreich ist für die Rolle des Superlieferanten für Europa nicht bereit. Die Anlagen (bis zu einem Drittel) sind überholungsbedürftig, was das künftige Angebot beeinträchtigen könnte. Auch die inländischen Strompreise sind gestiegen, was zum Teil auf das Abflachen der Flüsse – Quellen der Wasserkraft – und eine Dürre zurückzuführen ist, die in diesem Jahr bis nach Skandinavien gekommen ist. Am schlimmsten sind jedoch die finanziellen Verluste. Nach Angaben von Oslo entsprechen sie in etwa den Gewinnen aus der Preiserhöhung. Jahrelang hat der Nationale Wohlstandsfonds in Aktien investiert, die um katastrophale 174 Milliarden Dollar gefallen sind. Angesichts dieses Zusammenbruchs erscheint es den Norwegern nicht fair, ihren Nachbarn einen Rabatt zu gewähren.

Deshalb bietet Oslo der EU und Großbritannien an, zum Alten zurückzukehren und ein neues langfristiges Abkommen zu schließen, das über Jahrzehnte hinweg gilt – bis zu dem Punkt, an dem sie endgültig auf Öl und Gas verzichten. Die Kosten für die Versorgung der Europäer würden dann sinken. Dennoch wäre es ein Rabatt, der die aktuellen Preise berücksichtigt. London und Brüssel haben ihre Zweifel. Die Europäer und die Briten geben die Hoffnung nicht auf, dass der Preis noch einmal eine Wende machen und fallen wird. Wenn das passiert, würden sie heute leiden, aber übermorgen weniger für Gas bezahlen.

Die Befürworter dieses Ansatzes dominierten bis vor kurzem die britische Regierung. Der Finanzminister der Regierung Liz Truss, Kwasi Kwarteng, bezeichnete den norwegischen Vorschlag für langfristige Gaslieferungen als den Interessen der Steuerzahler zuwiderlaufend. Der Wechsel des Regierungschefs hat sich auf die Verhandlungsposition Londons ausgewirkt. Der neue Premierminister Rishi Sunak hält ein Abkommen mit Oslo für notwendig. Andernfalls – und das ist das Szenario, das in der britischen Presse diskutiert wird – könnte es bereits in diesem Winter zu Stromausfällen kommen, wenn es kalt wird, und die Vorhersage für den nächsten Winter sieht sogar noch riskanter aus.

Die Klimakonferenz im November in Ägypten, die unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen steht, dient als Druckmittel zwischen den Norwegern und ihren Kunden. Von den Treffen werden Entscheidungen über eine grundlegende Verringerung des Verbrauchs fossiler Energieträger erwartet – und gleichzeitig neue Gasverträge, die Klarheit über die Energiezukunft der EU bringen sollen. Das verärgert die Klimaaktivisten, die an den Ufern des Nils angekommen sind, um zu protestieren, sehr. Die Anhänger von Greta Thunberg sind davon überzeugt, dass es für den Planeten an der Zeit ist, auf Öl und Gas zu verzichten. Gelingt das?

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

48 Antworten

  1. Australische Forscher decken massive antirussische „Bot-Armee“ auf – 09. November 2022
    von Peter Cronau

    Es wurden Millionen von Tweets von gefälschten „Bot“-Accounts gefunden, die zu Beginn des Kriegs Desinformationen über den Ukraine-Krieg verbreiten.

    Ein Forscherteam der Universität Adelaide hat herausgefunden, dass bis zu 80 Prozent der Tweets über die russisch-ukrainische Invasion von 2022 in den ersten Wochen Teil einer verdeckten Propagandakampagne waren, die von automatisierten gefälschten Bot-Konten ausging.

    Eine Anti-Russland-Propagandakampagne, die von einer „Bot-Armee“ gefälschter automatisierter Twitter-Konten ausging, überschwemmte das Internet zu Beginn des Krieges.

    Die Untersuchung zeigt, dass von den mehr als 5 Millionen untersuchten Tweets 90,2 Prozent aller Tweets (sowohl von Bot- als auch von Nicht-Bot-Konten) von Konten stammten,

    die pro-ukrainisch waren, während weniger als 7 Prozent der Konten als pro-russisch eingestuft wurden.

    Die Universitätsforscher fanden außerdem heraus, dass diese automatisierten Tweets absichtlich eingesetzt wurden,

    um bei den Zielpersonen Angst zu schüren, wodurch ein hohes Maß an statistisch messbarer „Angst“ im Online-Diskurs erzeugt wurde………….

    Die Größe der untersuchten Stichprobe von über 5 Millionen Tweets stellt andere aktuelle Studien über verdeckte Propaganda in sozialen Medien im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg in den Schatten………………

    Durch die Kombination der „Angst“-Nachrichten mit Nachrichten über „Bewegung“ und geografische Orte fanden die Forscher heraus,

    dass „die Bot-Konten mehr Diskussionen über Umzug/Flucht/Gehen oder Bleiben beeinflussen“.

    Die Forscher glauben, dass dieser Effekt möglicherweise dazu führte, dass die Ukrainer auch abseits der Konfliktgebiete dazu beeinflusst wurden, aus ihren Häusern zu fliehen………………

    Mehr…
    https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/australische-forscher-decken-massive-antirussische-bot-armee-auf/#comment-15385

    1. Die Panikmache befeuert im Westen die Narration, Putin könne bis Berlin oder gar Lissabon durchmarschieren – was in Polen oder Deutschland überhaupt zum Kriegseifer motiviert. Leider macht der Osten wenig, in dieser Hinsicht zu beruhigen.

      Wir müssen uns vom Hegemon befreien, der uns verheizen will:

      https://www.xing.com/communities/posts/ukraine-verhaftet-russia-today-blogger-der-der-verbreitung-von-desinformationen-beschuldigt-wird-1025009098

      1. #Hanni……, vielleicht sollten SIE erst mal in der Geschichte nachschlagen. Nein, nicht die Ganze, das würde sie bestimmt überfordern, sondern ‚Deutschland‘ ab 1945 (Kapitulation)!
        Ein Kriegsende ist erst mit Abschluss eines Friedensvertrages angekommen. Von dem sind wir noch weit entfernt, denn mit der Installation der Treuhand federal republic OF Germany haben die Sieger uns zu ewigen Sklaven gemacht!
        Hinzu kommt die Feindstaatenliste der UN, auf der Deutschland, unter anderen, verewigt ist.
        Die Treuhand Bundesrepublik von Deutschland – ist nicht Deutschland!

        ‚Jetzt‘ kommen SIE, und andere hier, und befürworten eine Revolution?! Haben sie nicht gesagt: Revolution, aber ‚beseitigen des Hegemon‘ kommt auf das Gleiche heraus.
        Wenn sie ‚WIR‘ schreiben, meinen sie die Insassen der Treuhand BRvonD!?
        Was glauben sie wohl, was Passiert, wenn die Insassen revoltieren? Die werden am Ende ZUSAMMENGESCHOSSEN! Immerhin sind wir von den Siegern BESETZT. WIR haben nichts, GARNICHTS, zu melden – siehe den Überleitungsvertrag/ Verordnung von 1952/54.

        Nicht das ich Angst hätte, meine Zeit läuft eh bald ab, aber ich sehe nicht ein, etwas sinnfreies verantwortungslos zu forcieren.
        Wichtiger ist, dem Michel unseren Status nahezubringen. Wenn die ‚Masse‘ sich erhebt, soll sie wissen ….. – warum/ wofür sie stirbt.

      2. Was wäre daran schlecht? Also im Prinzip. Gäbe uns eine gute Gelegenheit mit den ganzen EU / NATO-Verbrechern und Linksgrünen Spinnern aufzuräumen. Also vor unabhängige Gerichte zu stellen.

        Ist natürlich Quatsch. Wird nie passieren. Sollte auch nicht. Die vielen Menschen die dabei sterben würden. Entsetzlich.

        Aber nur mal so als Phantasie. Hätte schon was!

    2. Wenn wir schon statt über Gaspreise und Solidarität hier über Propaganda und Twitter-Bots schreiben, dann will ich die Gelegenheit nutzen, um mir mal wieder ein Thema zu wünschen, zu dem Thomas Röper bitteschön etwas schreiben könnte:

      In den deutschen Medien ist letztens ein Bericht über den russischen Unternehmer Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin erschienen, der anscheinend als Gastronom u.a. irgendwann auch Catering für den russische Regierungsstellen geliefert hat und deswegen prompt in westlichen Medien als „Putins Koch“ bezeichnet wird. Er scheint aber in der Tat nicht nur als Gastronom tätig zu sein, sondern ist auch politisch aktiv. Insoweit wäre es interessant, wenn seine Tätigkeit und sein Profil einmal in deutscher Sprache, aber ohne den üblichen Schaum vor dem Mund beschrieben werden würde.

      Angeblich soll er nicht nur die Militägruppe „Wagner“ gegründet haben (deren Funktion und Notwendigkeit mir nicht so wirklich klar ist), sondern auch zugegeben haben, dass sich von ihm beschäftigte Mitarbeiter tatsächlich in die US-Amerikanischen Wahlen „eingemischt“ haben sollen. Allerdings widerstrebt es mir, der Übersetzung und Interpretation einer im Internet geführten Diskussion, an der er sich beteiligt haben soll, durch die Nachrichtenagentur „Reuters“ (die alle deutschen Medien im Grunde abgeschrieben haben) bedingungslos Glauben zu schenken, und hätte deshalb zu diesem Interview und zur Schilderung von Person und Aktivitäten gerne eine zweite Meinung.

      Ich würde mich freuen, wenn Thomas Röper diese zweite Meinung liefern könnte.

      Es gibt einen deutschsprachigen Wikipedia-Artikel über ihn, der wohl mit Vorsicht zu genießen ist, aber eventuell als Ansatzpunkt für eine eigene Recherche in russischen Medien geeignet sein könnte.

      1. Eine Meinung zu „Putins Koch“ und Wagner kann ich beisteuern: Mir scheint Wagner nichts anderes zu sein als eine russische Variante von Blackwater, einer Söldnertruppe, an die das Pentagon einen guten Teil der Kämpfhandlungen im Irak delegiert hatte. Der Vorteil für Pentagon und US-Regierung war zum einen, dass die Söldnertruppe völlig frei von Gesetzen und parlamentarischer Kontrolle agieren konnte. Und dass man zum anderen nicht erst langwierig Soldaten ausbilden und diese nach Ende des Einsatzes versorgen musste – das hat Blackwater übernommen. Ein dritter Vorteil ist, dass Söldner überall in der Welt eingesetzt werden können, ohne das man einen Krieg erklärt oder befürchten muss, zur Rechenschaft gezogen zu werden. Zu Blackwater und „GW’s Koch“ Erik Prince gibt es ebenfalls eine Wikipedia – Seite.

        Zur Einmischung in die US-Wahlen gab es vor einigen Tagen einen Kommentar beim Moon of Alabama. Dem zufolge hatte sich auf Telegramm ein gefakter Beitrag von Herrn Prigoschin wilde Diskussionen ausgelöst. In einem echten Interview darauf angesprochen, hat Herr Prigoschin wohl mit den Augen gerollt und mehr oder weniger direkt gesagt, klar, der US-Kongress werde in seinem Hinterzimmer ausgewählt und über Facebook bekanntgegeben. Oder so ähnlich. Die Ironie ist wohl in der Übersetzung verlorengegangen und fehlende Details haben auch niemanden gestört, weil die westlichen Medien genau das Zitat hatten, auf das sie jahrelang gewartet hatten.

  2. „Russische Propagandakrieger“ –
    Ein Film des ZDF sucht nach Desinformation, ziemlich vergebens – 10. Nov. 2022 / von Dagmar Henn

    Immer, wenn man denkt, die deutschen Staatssender haben einen absoluten Tiefpunkt erreicht, geht es noch ein Stückchen weiter abwärts.

    Die neueste Variante der Erzählung von den „russischen Propagandakriegern“ des ZDF hat widerliche Untertöne………………

    Es gibt nichts Neues unter der Sonne, möchte man sagen, wenn wieder einmal ein neues Filmchen zur „russischen Propaganda“ durch einen deutschen Sender gejagt wird.

    Und weitestgehend stimmt das auch für das aktuellste Exemplar, den vom ZDF ausgestrahlten Film „Russlands deutsche Propaganda-Krieger“………………

    Die drei erwählten Gegner Alina Lipp, Sergei Filbert und Thomas Röper kommen nur mit ein paar Sätzen vor.

    Abgesehen von der Beweisführung einer Desinformation, die nicht stattfindet (wenn Alina Lipp sagt, die Russen würden in der Ukraine Nazis entwaffnen,

    müsste man ja zur Frage Nazis in der Ukraine Stellung nehmen), dienen sie vor allem als lebende Bilder, die die unterstellte russische Steuerung belegen sollen.

    Lipp und Röper wollten mit dem ZDF nicht sprechen; das ist überaus nachvollziehbar…………….

    Hier der vollständige Artikel von Frau D. Henn
    https://de.rt.com/meinung/153999-russische-propagandakrieger-film-zdf-sucht/

  3. Ich wünschte, die anderen EU-Länder würden die Politik Orbans übernehmen:

    „Viktor Orban bei Konferenz der Turk-Staaten: „Nur Frieden beendet Nahrungsmittel- und Energiekrise““

    https://www.xing.com/communities/posts/viktor-orban-bei-konferenz-der-turk-staaten-nur-frieden-beendet-nahrungsmittel-und-energiekrise-1025012557

    „… Während deutsche Politik in desaströser Selbstaufgabe alles den Interessen eines fremden Imperiums hinter dem Atlantik unterordnet, Orban denkt an die Interessen des EIGENEN Landes und beklagt das ständige Hineinziehen immer tiefer in den schmutzigen Krieg …“

  4. Fichte46 sagt: Die Forscher glauben, dass dieser Effekt möglicherweise dazu führte, dass die Ukrainer auch abseits der Konfliktgebiete dazu beeinflusst wurden, aus ihren Häusern zu fliehen……………

    Nein

    Ich glaube eher das die Geldgeschenke von Deutschland verbunden mit den preiswerten Flixbus-Tarifen, zumal jetzt noch die Visapflicht aufgehoben ist, die Ursache ist, das wir von den Abenteurern überschwemmt werden.

    1. Ich kenne privat einige Leute aus der Ukraine. Schon von vor der Zeit. Die und ihre Familienangehörigen wollten schon vor 2020 unbedingt von dort weg. Korrupt, wirtschaftlich am Ende und fremdenfeindlich bis zum geht nicht mehr.

      Deutschland soll ja mit Fremden geflutet werden. Great Reset-Agenda. Auch der Krieg in der Ukraine ist dazu höchst willkommen. Woher ist doch egal. Hauptsache viele. Und die Linksgrünen Gutmenschen sind das Einfallstor, das dafür ausersehen wurde.

  5. Es gibt ja doch noch sowas, wie Hoffnung für uns alle. Ich kann es immer noch nicht glauben, das so etwas im ZDF ausgestrahlt wird: Mal sehen, wie lange die beiden noch auf Sendung sind.

    https://youtu.be/m77RYzk1amk

    Trotzdem, aus meiner Sicht bemerkenswert ehrlich und sehenswert. Hirn im Öffentlich Rechtlichen – so paradox es aus klingt.

    1. Da schwelgen Sie aber in längst vergangenen Zeiten. Diese Anstalt-Folge ist von 2014. Bereits im April 2020 haben Uthoff und Wagner ihre Fähnchen ganz brav in den Wind gehängt und sind seitdem voll auf Regierungskurs. Erbärmlich wie zwei einst so brillante Kabarettisten sich zum Werkzeug der ÖR haben machen lassen. Früher habe ich die zwei bewundert, mittlerweile wird mir schlecht wenn ich deren Fressen sehe.

      1. @otto

        Ohne ihre Jobs werden sie sich wahrscheinlich ihr -zunehmend teurer werdendes – Leben nicht mehr leisten können. Ich gucke seit längerem gar keine der Sendungen mehr, die früher mal treffende Satire waren, heute aber nur noch die Fortführung von Regierungs-Propaganda mit anderen Mitteln ist.

        Mit dem Tod der Anstalt als ECHTE Satire-Sendung ist die politische Satire im Fernsehen restlos gestorben, die Privaten konnten das sowieso noch nie, weil das den Durchschnitts-IQ ihrer Zuseher zu stark überfordert hat.

  6. Tja, genau so war’s – ich würde sagen:
    „Wie bestellt – so geliefert“ … wenn man „Zivilisation“ als „ewigen Wirtschaftskrieg“ versteht, verpackt in eine Voodoo-Ökonomik „Wettbewerb“ zum allseligmachenden Glaubensgrundsatz erhebt …
    Und die Leute von einer Religion zu heilen, hat in der Vergangenheit im Grunde nie funktioniert … na gut, im römischen Imperium vielleicht – das gab’s dann aber auch nicht mehr lange … die Reiche der Azteken oder Inkas gibt’s ja a ne mehr …

    1. Und zum x-ten male, wie es der Teufel will – das

      „Harte Tage vor uns oder warum Zeloten dem Untergang geweiht sind“
      [https://thesaker.is/rough-days-ahead-or-why-zealots-are-doomed/]

      ist alles, was man dazu noch sagen kann …

  7. Die NachDenkSeiten zitieren zum Thema Sahra Wagenknecht:

    „Make America Great Again – wie US-Handelskriege & Sanktionen uns ruinieren“

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=90287

    „… Der Westen dürfe sich nicht spalten lassen – so das Mantra der Ampel und der Union, die nicht erst seit dem russischen Überfall auf die Ukraine die gemeinsame “Wertegemeinschaft” beschwören. Dumm nur, dass es der US-amerikanischen Führung nicht um irgendwelche “Werte” oder eine Partnerschaft auf Augenhöhe geht, sondern um die knallharte Durchsetzung eigener Interessen. …“

  8. Solange die Neid-und-Gier-Kultur in „europa“ die Oberhand hat…. – gerade bei den korrupten „politikern“ (nicht korrupte gibbet et bei denen in europa nit…) … braucht ihr nicht zu jammern – ihr kennt die Lösungen für die aktuelle Situation – sowie den Weg dazu… 😝😝

  9. Wen wunderts?

    Anstand, Beistand, Ausgleich, Gerechtigkeit, Freundschaft, Großzügigkeit sind nunmal keine Bestandteile des sogenannten freien Wettbewerbs und der entsprechenden Marktwirtschaft.

    Menschheit wohin gehst Du.

    1. Das ist das Prinzip EU. Ein in vielfacher Hinsicht abgeschottetes System, in dem der Wettbewerb innerhalb eines manipulierten Marktes durch ausgewählte Teilnehmer eines Oligopols stattfindet. In diesem Falle ist Europa von billigem Gas ohne Ende umgeben. Rußland und Iran wurden abgedreht, Westafrika wird ferngehalten – die bauen Gasleitungen Nigeria-Marokko / Algerien mit Anschluß des Sahel statt Europas, weil die EU das Gas blockiert.

      Russisches Flüssiggas kommt, aber auf dubiosen Wegen rund um die Welt und über Zwischenhändler. So kommt Gas auf den Markt, das wegen seines Preises unter normalen Bedingungen völlig unverkäuflich wäre. Der teuerste Anbieter macht den Preis für alle, wer billigeres Gas hat (wie Norwegen), verdient sich dumm und dusselig.

      Das große Geld macht der Finanzsektor. Die Industrie ist egal. Die lästige Produktion bringt niemals die gleichen Profitraten und kann weg. Mit Ausnahme eigentlich nicht konkurrenzfähiger Produkte, die viel Geld bringen, da sie stark gefördert werden.

      1. @John Magufuli

        „Das große Geld macht der Finanzsektor. Die Industrie ist egal. Die lästige Produktion bringt niemals die gleichen Profitraten und kann weg. Mit Ausnahme eigentlich nicht konkurrenzfähiger Produkte, die viel Geld bringen, da sie stark gefördert werden.“

        Mit anderen Worten, die Weitsicht fehlt im System der sogenannten freien Marktwirtschaft auch noch.

        1. Marktmechanismen sind nützlich, um Produktion und Verteilung zu regulieren. Wenn man es aber Konzernen und Milliardären überläßt, den Markt nach ihren Vorstellungen zu regeln, werden sie immer reicher bis zu dem Punkt, daß den anderen nichts mehr bleibt und das System zerstört sich selber.

          Die Kleptokratie will immer mehr, obwohl immer weniger zu holen ist und belastet deshalb Produktion und Konsumenten mit immer höheren Kosten, wodurch dann noch weniger zu holen ist, und so weiter. Bis dann alles zum Erliegen kommt und kollabiert. Da steuern wir drauf zu.

          1. „Genau das war in dem Papier der in den USA sehr einflussreichen RAND-Corporation zu lesen, in dem geschrieben steht, dass es im Interesse der USA ist, die deutsche Wirtschaft zu schwächen, um die US-Wirtschaft durch die Abwanderung von Kapital und Produktionskapazitäten aus Deutschland in die USA zu stärken.“
            Aha, so funktioniert Journalismus und unterschwellige Manipulation. Ein Papier, dass zeitgleich mehreren alternativen Medien untergeschoben wurde, wird plötzlich zu einem bestätigten echten Papier. Schade, aber manchmal unterscheidet sich Herr Röper nicht all zu sehr von denen, die er kritisiert …

  10. Beim Geld hört die Freundschaft auf. Habt ihr schon geerbt oder habt ihr noch Familie? Fg. In der EU ist sich jeder selbst der nächste, wer sticht am schnellsten zu und holt das Filet aus dem Suppentopf.

    Das grundsätzliche Problem wird nur sein, dass 1. Verfluessigung kostet 2. Transport übern Atlantik kostet 3. Warten vor Reede kostet, da Gas verdampft „boil off lng“.

    Die Verwerfungen durch die ganzen Spekulanten, die mit lng Tanker auf Preisanstieg hoffen, werden auch noch lustig.

    Im München kWh Strom nun bei 0.75 bis 0.80 Euro. Mal sehen, wer da alles den Bach runter geht. Frieren und im Dunkel oder mit Schulden obdachlos. Es lebe der Sozialstaat, oder was die Sozen und Christsozialen da fuer halten, für ihre Bonzen das fette Leben, der Pöbel interessiert nicht.

  11. Ist der Gaspreis bei uns nicht einfach teuer weil die Logistik eingepreist wird? Die Verflüssigung und der Seetransport sind deutlich aufwendiger als wenn man direkt an der Quelle verkauft.

    1. Der Gaspreis ist so teuer, weil alle billigen Anbieter vom Markt ausgeschlossen oder ferngehalten werden. Billig ist Leitungsgas aus der Umgebung. Libyen, Irak, Syrien: kaputt. Algerien: wenig Kapazität mangels Investitionen, da nicht gewünscht. Kaspischer Raum: keine ausreichenden Leitungen und Iran sanktioniert. Nigeria, Niger, Ghana, Sénégal, Mauretanien: Gas ohne Ende, aber von der EU nicht gewünscht.

      Drei Stränge Nord Stream selber gesprengt, der vierte gesperrt. Jamal/Polen und zwei Leitungen Ukraine im Stotterbetrieb. Türk-Balkan-Stream wurde von der EU jahrelang behindert, ist aber fertig. Würde man alle, die noch da sind, auf Vollast schalten, wäre Gas genug da.

      Rußland hat „seit Z“ die gleichen Umsätze mit der EU wie vorher, aber für weniger Ware. Gleichzeitig hat es die Lieferungen, besonders nach China, Indien, Türkiye, derart erhöht, daß das einen völligen Wegfall der Lieferungen in die EU kompensieren könnte. Daß die Russen dank der Energiesanktionen sehr gut verdienen, ist seit einem halben Jahr sicher bekannt.

      Reichlich billiges Gas würde aber die Wuchergeschäfte zum Einsturz bringen.

        1. na, den „anderen“ Verkäufern, den vielen Gashändlern, Gaszwischenhändlern, Stadtwerken und v.a. Spekulanten am sog. „Spotmarkt“.

          Erdgasimporte BRD (Quelle: bafa.de):

          „Wert der Erdgaszugänge…Januar bis August 2022 betrug 49,5 Milliarden Euro, im Vergleich zu 17,1 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum….Der durchschnittliche Grenzübergangspreis ist im betrachteten Zeitraum im Vergleich zur Referenzperiode um 291,8 % von 4.946,93 Euro auf 19.382,76 Euro pro Terajoule Erdgas gestiegen.“

          D.h., es wurden von Akteuren Jan.-Aug. allein bis zur deutschen Grenze 32 Mrd. Euro mehr „verdient“.

          Dazu kommt noch Weiterverkauf zu höheren Preisen. 2021 wurden in BRD z.B. 1.673 TJ Gas importiert und davon wieder 709 TJ exportiert („Transit“).

          Gäbe es keine Händler, Steuern und sonstige Profiteure, könnte man mit dem Geld der „Gaspreisbremse“ das reine Gas (s.o. 49,5 Mrd. Euro für Jan.-Aug. 22) kostenlos an Bürger, Gewerbe und Industrie bereitstellen.

          1. … stimmt nur bedingt, denn an der Gasbörse konnte man damit kein Geld verdienen. Bereits 4 -6 Stunden nach dem Beginn der Spezialoperation im Februar haben sich die gehandelten Kontrakte wieder halbiert und dabei ist es größtenteils geblieben.
            Ausserdem: Die Gaspreise haben schon 2021 stark angestiegen, sodass es nicht nur an dieser Sprengung lag, sondern die Gründe viel eher noch an der Börse selbst zu suchen sind. Stichpunkt Co-2 Kontrakte und die Gasverstromung richtet sich durch den Strommarkt an den teuersten Anbieter. Das sich alles Konstrukte, die zum Ziel haben, dass bei uns alles teuer bleibt, egal wie die Nachfrage zur Zeit sein mag. Ich habe zum Themenkomplex der Energieabhängigkeit auch schonmal was geschrieben gehabt und unter anderem auch durch eigene Recherchen von einem Energiegiganten hier in D die Aussage mitgehört, dass es genug Energie hier in D gäbe. Woher kommt also nun dieser Energiesurge? Qui Bono?

    2. @Kritischer Nachfrager

      Gas ist aus genau 2 Gründen so teuer bei uns:

      1) Logistik – das ist richtig!- muss nun eingepreist werden. Eine Logistik allerdings die unnötig wäre, bei einer Direktanlieferung durch Pipelines, die nun ausgeschlossen wurde vom „Verbündeten USA“.

      2)Gas wurde – völlig ohne Not! – zum Spekulationsobjekt an den Börsen gemacht, damit Spekulanten wie ein Georg Soros z.B. sich auf Kosten der Verbraucher die Taschen vollmachen können. Mit dem wirklichen Gaspreis, hat der nach oben spekulierte Preis fast nichts mehr zu tun. Wir hätten selbst ohne Pipelines bis heute noch einigermaßen erträgliche Preise, ohne die Abgabe an die großen Spekulanten.

      1. Wenn die Preise hier so absurd hoch wären dann würde die halbe Welt alle Hebel in Bewegung setzen um ihr Gas zu uns zu verschiffen und eine hohe Marge einstreichen. So funktioniert Marktwirtschaft, hohe Preise fördern das Angebot. In einer Planwirtschaft mit festgelegten Preisen könnten wir vielleicht billiges Gas kaufen, aber nur sehr knapp, weil die Produzenten natürlich dahin verkaufen würden wo sie am meisten bekommen.

        1. Die Preise für Energie sind hier absurd hoch. Der Strom ist in Deutschland – seit er ebenfalls zum Spekulation-Objekt gemacht wurde 4 mal so hoch wie sonst in der Welt. Der Gaspreis ist das Selbe.

          Deutschland kann nur nicht so viel abnehmen, da es keine LNG-Terminals und auch keine LNG-Flotte hat und weil die Preise (auch durch diese Spekulanten) ständigen starken Schwankungen unterworfen sind. Die LNG-Tanker warten buchstäblich auf hoher See und liefern dann dahin, wo die Spekulanten sie am höchsten getrieben haben.

          Es ist Fakt, das wir mit unseren Gas-und Strompreisrechnungen eine kleine Gruppe Spekulanten finanzieren, die sich momentan am Mittelstand eine „goldene Nase“ verdienen. Ein bischen „Insider-Wissen könnte ihnen nicht schaden, deshalb dieser Link, in dem Dirk Müller (selbst Börsenmakler und Finanzfachmann) den genauen Mechanismus schildert, wie die Preise zustande kommen.

          https://www.youtube.com/watch?v=B8W-vJ0Pgn4

          1. PS:
            das ist auch keine „Marktwirtschaft“ weil die sich an REALEN Angebots-Nachfrage Mechanismen orientiert.Die großen Spekulanten schaffen beispielsweise künstlich einen „Mangel“ indem sie große Mengen aufkaufen, was den Preis steigen läßt und dann zum hohen Preis verkaufen – so was nannte man früher „Wirtschaftskriminalität“, weil das REALE Angebot für diese Preise viel zu hoch gewesen wäre.

            1. Das ist so ein Märchen was sich gut anhört und gerne rumerzählt wird wenn es ins eigene Bild passt. Aber wenn man genug Kapital besitzt um die Marktpreise zu erhöhen, dann zahlt man auch selber erhöhte Preise. Beim Verkauf ist es umgekehrt, da drückt man durch ein Überangebot die Preise. Was man machen kann ist bei Überangebot einzukaufen, einzulagern und dann bei Knappheit wieder zu verkaufen. Damit stabilisiert man sogar die Preise und die Versorgung.
              Anders ist es wenn man die Produktion weitgehend in der Hand hat oder zumindest kontrolliert, wie die OPEC oder China bei den seltenen Erden.

        2. In einer Marktwirtschaft würden alle Leitungen aus Rußland, die noch heil sind, mit Vollast laufen, weil dort das billigte Gas zu haben ist.

          Und die Investoren hätten sich längst auf das iranische und afrikanische Gas gestürzt, um Leitungen zu bauen, damit die Lieferländer in einen Unterbietungswettbewerb treten, um ihr vieles Gas loszuwerden. Das blockiert die EU.

          In einer idealen Marktwirtschaft hätten die großen Firmen direkte langfristige Lieferverträge ohne Zwischenhändler und Börsen, weil sie so ihren Kunden viel billiger Gas anbieten könnten. Genau das hat die EU durch ihre „Liberalisierung“ aber untersagt.

          Das meiste Flüssiggas geht natürlich – oft recht billig – nach Asien, da es Lieferverträge gibt. Die sind einzuhalten. Für die EU gibt es nur das, was übrig bleibt. Die Kapazitäten sind begrenzt. Und werden noch begrenzter, da die Tanker das Gas auf seltsamen Wegen um die Welt schippern und dann auf Preisspitzen warten, während ein Teil des Gases verdunstet.

          Dieser künstliche Mangel wird hier nach Regeln der Mafia, nicht des Marktes, für Wucherpreise genutzt. Den Preis macht der teuerste notwendige Lieferant, alle anderen – wie Norwegen – können das Gleiche verlangen.

          1. @John

            zum letzten Satz: In einer idealen Marktwirtschaft hätte es auch nicht eine „Deregulierung“ des Finanzmarktes gegeben, denn diese diente nur der Abschaffung von dem was früher völlig zu Recht „Wirtschaftskriminaliltät“ hieß.

            Die Lenkung von Preisen durch künstlich geschaffenen Mangel mittels Aufkauf riesiger Mengen, ist groß angelegter Betrug auf Kosten der gesamten Volkswirtschaft, denn davon hat nur der Spekulant was, der weder Steuern zahlt, noch Arbeitsplätze schafft.

            Die Vampire im realen Leben sind die Spekulanten, die ohne jede Gegenleistung alles an sich reißen.

            1. Ich nehme an, mit Abschaffung der Wirtschaftskriminalität meinen Sie, daß das, was früher kriminell war, als neues legales Geschäftsmodell etabliert wurde? Das kann man jedenfalls so sagen. Die „Liberalisierung des Finanzmarktes“ ist wohl eine der Hauptursachen der jetzigen Misere und der Selbstzerstörung des Systems.

  12. Ich würde mir generell in allen Medien wünschen, dass vor jedem aktuellen Artikel zu Gas/Öl kurz zusammengefasst wird, dass Deutschland seinen Gas-/Ölbedarf 2020 mit russischen Lieferungen voll decken konnte und dies zum Preis von unter 30 Milliarden, ganz Europa von ca. 100 Milliarden und dann summiert wird, was uns das eigenverantwortliche Abschalten von russischem Gas/Öl bislang gekostet hat, Verstaatlichung bzw. Kauf von Energiekonzernen, Doppel-Wums 200 Milliarden, Wiederaufnahme Kohle, Bau von LNG-Terminals, Firmenpleiten, Zukauf von Erdöl-Produkten aus Indien usw. und was uns zu diesen immensen Kosten obendrauf noch der Bezug von LNG aus USA jetzt kostet und zukünftig kosten wird. Vielleicht kapiert dann auch der Dümmste aller Dummen, was hier eigentlich läuft.

    Und seien wir doch froh, dass die Norweger noch rechnen können und das Prinzip von Marktwirtschaft nicht nur verstehen, sondern durchsetzen. Lässt es unsere Traumtänzer doch endlich in der Realität ankommen. Nur was unsere Ideologen den Amis protestlos durchgehen lassen, sollen anscheinend die Norweger jetzt ausgleichen. Warum? Und die Polen werden auch langsam verstehen, dass eine Pipeline allein noch keine bezahlbare Energie bringt.

    Und man kann schon erstaunt sein, dass die Norweger auch so dreist sind, langfristige Verträge zu verlangen, auf die sie dann einen gewissen Rabatt geben würden. Wer gab uns bislang durch langfristige Verträge abgesicherte günstige Rohstoffe? Nein, nicht die USA, die jederzeit selbst vertraglich zugesagte Lieferungen absagen, sollten sie irgendwo anders auf der Welt noch höhere Preise als in Europa erzielen können.

    Weiter so EU, läuft!!!

  13. Natürlich kann es in Obrigkeitsstaaten, die sich als „Demokratien“ tarnen keine wirkliche Solidarität geben. Die sogg. „Solidarität“ wird selbst zum Machtinstrument der Obrigkeit. „Solidarität“ ist in solch einem Obrigkeitsstaat Erziehung zur Unterwürfigkeit (der Staat ist allwissend und handelt immer richtig).

    Solidarität – da wo sie den Herrschenden nützt – wird energisch medial eingefordert und zum höchsten „Volksgut“ erhoben (siehe Corona-Zwangsregime)! Unfreiheit wird zur „Solidarität“ verklärt (anderenfalls wird man durch die von der Obrigkeit gelenkten Medien zum Volksschädling erklärt!).

    Solidarität, da wo sie den Herrschenden nicht nützt, ist dann „Delegitimierung des Staates“ (so als ob es ein Natur-Gesetz darauf gäbe, das Menschen von Staatlichen Lenkern beherrscht werden müssten!).

  14. Solidarität im politischen Kontext ist ein sehr abgenutztes Wort im „freien Westen“. Es steht heute, wie Thomas Röper auch schreibt für grenzenlosen Egoismus. Es steht für Übervorteilung und Zwang der „Partner“. Wer das Wort ernst nimmt, wird in der globalen Welt des Westens sehr schnell zur ärmsten und ausgebeutetsten Baracke der westlichen „Wertegesellschaft“. Dieses Deutschland ist gerade dabei von aussen und innen in kürzester Zeit komplett ausgelutscht zu werden.

    1. Es gibt Überlegungen, ob die US-Dems von den Geldern für die Ukraine profitiert haben, die sie ständig begehren?

      „Finanzierung des Wahlkampfs der US-Dems durch Kickback aus der Ukraine via FTX?“

      https://www.xing.com/communities/posts/finanzierung-des-wahlkampfs-der-us-dems-durch-kickback-aus-der-ukraine-via-ftx-1025014495

      Demnach wäre „Solidarität“ – Rufen nach Geld, von dem man irgendwie selber profitiert? Das bezeichnete man früher anders…

  15. So läuft es bei uns:
    Wer sich was erarbeitet oder gute Geschäfte macht, der muss fast alles abgeben und wir mit Neid und Verachtung angegangen.

    Irgendwie merken die Leute immer noch nicht das keiner mehr was leisten wird wenn es sich nicht lohnt.
    Das neue „Bürgergeld“ wird die Situation noch weiter verschlimmern und als ich heute den Anteil Deutschlands an der EU-Finanzierung gesehen habe war mir klar das es nicht mehr lange so weiter geht.

    Wir schuften uns ab, für fremde Länder und fremde Menschen, die uns ALLE verachten während sie unsere „Hilfe“ mit beiden Händen ausgeben.

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