Leben in Russland

Russland verschenkt Land an einfache Menschen: Was es mit dem „Fernöstlichen Hektar“ auf sich hat

In Russland gibt es ein Programm, nach dem man einen Hektar Land vom Staat geschenkt bekommen kann. Was hat es mit dem Programm auf sich, wo und wie kann man Land bekommen und wer ist dafür berechtigt?

Ich bekomme immer wieder Fragen zu dem Thema, dass der russische Staat jedem einen Hektar Land schenkt, der das beantragt. Leider gilt das Angebot nur für Russen oder für (ehemalige) Russen im Ausland, für die die russische Regierung ein eigenes Programm zur Rückkehr in die Heimat aufgelegt hat. Da ich aber trotzdem immer wieder Fragen dazu bekomme (und manche Leser vielleicht mit einer Russin oder einem Russen verheiratet sind), will ich hier die Details des Programmes aufzeigen.

Der Grund, warum ich mich entschieden habe, heute darüber zu berichten, ist, dass das Programm ursprünglich nur für den Fernen Osten galt, nun aber auch auf arktische Regionen ausgeweitet wurde. Daher übersetze ich hier einen Artikels der russischen Wirtschaftsprotals RBC, der das Programm genau erklärt und danach einen Artikel des russischen Fernsehens, der über die Ausweitung des Programms auf die nördlichen Teile Russlands berichtet.

Beginn der Übersetzung:

Der Fernöstliche Hektar: Wie man kostenlos an Land und an Geld für die Entwicklung kommt

In unserem Artikel erfahren Sie, wie viel Land Sie beantragen können, wie Sie Ihr eigenes Unternehmen gründen und wie Sie die Fördermaßnahmen in Anspruch nehmen können, sowie weitere Aspekte des Programms

Jeder kann im Rahmen des Programms des Fernöstlichen Hektars kostenlos Land im Fernen Osten erhalten und auf dem Grundstück ein Hotel oder ein Weingut eröffnen oder ein Haus bauen. Nach Angaben des föderalen Informationssystems (Internetadresse НаДальнийВосток.РФ) haben seit Beginn des Programms über 89.800 Russen Grundstücke erhalten (Stand: Ende Februar 2021). Die Gesamtfläche der Grundstücke beträgt 62.500 Hektar.

Gemeinsam mit Experten informieren wir Sie über die Merkmale des Programms, künftige Neuerungen und die Schwierigkeiten des Grundbesitzes in Fernost.

Der eigene Hektar im Fernen Osten

Das Programm des Fernöstlichen Hektars wurde 2016 ins Leben gerufen. Zu diesem Zeitpunkt wurden mehr als 140 Millionen Hektar für die Entwicklung bereitgestellt. Das Programm bietet kostenlose Grundstücke in den Regionen des russischen Fernen Ostens an. Ursprünglich nahmen die Gebiete Primorje und Chabarowsk, das Jüdische Autonome Gebiet, die Region Amur, die Republik Sacha (Jakutien), die Regionen Magadan und Sachalin sowie Kamtschatka und Tschukotka an dem Programm teil. Burjatien und Sabaikalye wurden 2020 in die Liste aufgenommen.

Grundstücke im Rahmen des Programms können nur außerhalb von Städten erworben werden. Sie müssen mindestens 10 km von Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern und 20 km von Städten mit mehr als 300.000 Einwohnern entfernt sein.

Ursprünglich konnten sich nur Bewohner des Fernen Ostens für das Programm bewerben, aber seit 2020 können alle Russen und sogar Teilnehmer des Programms der freiwilligen Umsiedlung von Landsleuten dies tun.

Wie viel Land kann man bekommen?

Im Fernen Osten kann eine Person bisher nur einmal ein kostenloses Grundstück erhalten. Die Fläche des Grundstücks darf nicht größer als ein Hektar sein, kann aber auch kleiner sein. Es gibt keine Altersvorgaben für den Empfänger – auch ein Kleinkind kann Anspruch auf das Land haben. So kann eine dreiköpfige Familie drei Hektar erhalten.

Außerdem können sich mehrere Personen zusammenschließen und gemeinsam ein größeres Stück freies Land beantragen. Es gibt jedoch eine Einschränkung: Nicht mehr als zehn Personen können einen solchen Antrag stellen. Um sich zusammenzuschließen – um ein gemeinsames Unternehmen oder eine neue Siedlung zu gründen – können Hektarbesitzer die Option „Finde einen Nachbarn“ nutzen.

Anforderungen

Die Grundvoraussetzung für den Erwerb des Eigentums an einem Hektar ist seine Erschließung. Die Grundstücke werden zunächst für fünf Jahre auf der Grundlage eines Vertrags zur unentgeltlichen Nutzung übertragen; im ersten Jahr muss der Antragsteller die beabsichtigte Nutzung des Grundstücks festlegen und nach drei Jahren erklären, dass es bebaut ist. Nach fünf Jahren unentgeltlicher Nutzung kann das Grundstück in Eigentum oder eine langfristige Pacht für 49 Jahre überführt werden (das gilt für Waldgrundstücke – sie können nicht in Eigentum übertragen werden). Wenn der Nutzer jedoch innerhalb von fünf Jahren nicht mit der Erschließung des Grundstücks beginnt, verliert er automatisch das Recht darauf.

Im Allgemeinen werden die Anforderungen für „Hektarbesitzer“ jedes Jahr vereinfacht (um mehr Menschen anzulocken). So trat 2020 ein Gesetz in Kraft, das es Russen ermöglicht, ihr Eigentum an den fernöstlichen Hektarflächen vorzeitig zu registrieren. Eine solche Gelegenheit bietet sich denjenigen, die einen Kredit aufgenommen haben, um auf dem Grundstück ein privates Haus zu bauen. Das Eigentum an dem Grundstück ermöglicht es dem Kreditnehmer wiederum, das Grundstück bei der Beantragung einer Hypothek als Sicherheit bei der Bank zu hinterlegen.

Beantragung des Fernöstlichen Hektars: Eine Anleitung

Einen schriftlichen Antrag auf einen Hektar kann man man beim Bürgeramt oder bei der örtlichen Zweigstelle des Föderalen Registrierungsdienstes stellen. Man kann das aber auch online von zu Hause aus auf der Website „НаДальнийВосток.рф“ tun.

  • Zunächst muss man sich auf dem Portal der staatlichen Dienstleistungen registrieren. (Anm. d. Übers.: Das ist ein Portal, von dem aus man in Russland viele Behördengänge direkt online erledigen kann)
  • Geben Sie auf der Website „НаДальнийВосток.рф“ den Benutzernamen und das Kennwort ein, um sich anzumelden.
  • Wählen Sie die Grenzen des künftigen Grundstücks auf der öffentlichen Katasterkarte aus. Der graue Bereich auf der Karte kennzeichnet Gebiete, die nicht unter das Programm fallen. Man muss die gebildete Parzelle automatisch auf Überschneidungen mit „grauen Zonen“ und anderen Parzellen zu überprüfen, um keine Ablehnung zu erhalten. Nachdem einem Klick auf „Antrag fortsetzen“ öffnet sich die Seite „Mein Grundstück“, auf der die Merkmale Ihres Grundstücks angezeigt werden.
  • Danach kann man den Antrag einreichen, er wird vom System generiert. Man muss lediglich die Daten überprüfen und die Übermittlung an das Bundesamt für Immobilienmanagement bestätigen. Liegen keine Ablehnungsgründe vor, wird das Grundstück eingetragen und die Überlassung zur unentgeltlichen Nutzung angeordnet. Die Vereinbarung wird online zugeschickt oder oder kann beim zuständigen Amt abgeholt werden.
  • Die Bearbeitung eines Antrags dauert durchschnittlich 33 Arbeitstage. Es ist erlaubt, mehrere Grundstücke auf einmal zu reservieren, um zu vergleichen und das beste auszuwählen. Diese Hektare sind dann vorübergehend für andere nicht verfügbar. Kann der Antrag nicht genehmigt werden, schlägt die zuständige Behörde eine Änderung der Grundstücksgrenzen vor oder bietet eine Alternative an.
  • Anschließend muss eine Vereinbarung unterzeichnet werden. Dies kann schriftlich oder per elektronischer Unterschrift geschehen. Der „Hektarbesitzer“ hat 30 Tage Zeit, um die Vereinbarung zu unterzeichnen. Anschließend wird der Vertrag bei Rosreestr zur staatlichen Registrierung eingereicht.

Was auf dem Grundstück gemacht werden darf

Die Art der Nutzung des Grundstücks kann im Laufe eines Jahres nach Erhalt des Grundstücks gewählt werden. Für die Nutzung gibt es keine Einschränkungen, solange sie nicht dem Gesetz widerspricht und der Art der zulässigen Nutzung entspricht. So dürfen beispielsweise nur bestimmte Tätigkeiten, die hauptsächlich mit der Holzverarbeitung zusammenhängen, auf Waldflächen ausgeübt werden. Aber insgesamt hängt alles von der Phantasie und dem Budget des Programmteilnehmers ab. Man kann ein Haus bauen, eine Shiitake-Pilzfarm gründen oder einen Weinbaubetrieb eröffnen. Dazu müssen jedoch die erforderlichen Genehmigungen, Lizenzen und Zertifikate eingeholt werden.

„Das Land kann man nur ein Mal erhalten, daher empfehlen wir Ihnen, bei der Auswahl des Grundstücks sorgfältig zu überlegen, das Land selbst zu besichtigen, die Infrastruktur zu studieren und Ihre Nachbarn kennen zu lernen“, so die Behörde.

Unterstützung für Eigentümer von Fernöstlichen Hektars

Zusätzlich zu den kostenlosen Grundstücken versprechen die Behörden, bei der Erschließung von Grundstücken im Fernen Osten zu helfen. Insgesamt werden 35 Unterstützungsmaßnahmen angeboten – verschiedene Zuschüsse, Mikrokredite und Darlehen. Für jedes dieser Programme gelten besondere Förderkriterien. Außerdem können „Hektarbewohner“ das Programm „Fernöstliche Hypothek“ in Anspruch nehmen. „Dazu muss die gewählte Art der zulässigen Nutzung des Grundstücks den individuellen Wohnungsbau vorsehen (für den individuellen Wohnungsbau; für persönliche Nebengrundstücke)“, stellt der Pressedienst der Behörde klar.

Außerdem werden fertige Businesspläne für die Nutzung der Hektare angeboten. Dazu gehören ein Businessplan für Kinderferienlager und ein solarbetriebenes Ganzjahres-Biovegetarium – die vorgeschlagenen Investitionen belaufen sich auf 33,5 Millionen bzw. 7,8 Millionen Rubel (ca 3,5 Mio Euro bzw. ca 85.000 Euro). Insgesamt gibt es rund 40 vorgefertigte Lösungen.

Um eine bestimmte Fördermaßnahme in Anspruch zu nehmen, sollten Sie auf der Website НаДальнийВосток.рф den Abschnitt Fördermaßnahmen besuchen und die gewünschte Region auf der interaktiven Karte auswählen. Die verfügbaren Werkzeuge werden dann in einer pdf-Datei angezeigt.

Wann werden Steuern fällig?

Sobald ein Grundstück erschlossen ist, d. h. wenn es bebaut ist, wird es in Eigentum oder Pacht übertragen, woraufhin die „Hektarbesitzer“ beginnen, Steuern oder Pachtzahlungen zu leisten. Bis dahin werden keine Steuern auf den fernöstlichen Hektar erhoben, erklärte Olga Ettler, Juristin der Anwaltskanzlei Leges Bureau.

Das Eigentum an einem Grundstück wird auf allgemeiner Basis besteuert. Wenn das Grundstück langfristig gepachtet wird, dürfen die Kosten für die Pacht nicht höher sein als die Grundsteuer. Die Pachtgebühr für ein Waldgrundstück wird durch das Forstgesetzbuch der Russischen Föderation festgelegt (Artikel 73 des Forstgesetzbuchs der Russischen Föderation). Die Steuer hängt direkt von der Art der Nutzung des Grundstücks und seinem Katasterwert ab. Die Steuersätze können auf der Website des Finanzamtes eingesehen werden.

Was die Veräußerung des Hektars anbelangt, so kann er nicht verkauft oder verpachtet werden, solange er nicht als Eigentum eingetragen ist. Aber auch nach dieser Eintragung darf man keinen Kauf-, Schenkungs-, Miet-, unentgeltlichen Nutzungsvertrag usw. abschließen, wenn die andere Vertragspartei ein ausländischer Staat, eine internationale Organisation oder ein ausländischer Bürger ist, so Olga Ettler.

Schwierigkeiten mit dem Eigentum

Die Hauptschwierigkeit für diejenigen, die ein Grundstück erwerben wollen, liegt nicht in den bürokratischen Verfahren, die der Antragsteller durchlaufen muss (dieser Prozess ist automatisiert), sondern in der Vermittlung des Grundstücks, so Dmitrij Uwarow, Mitglied der russischen Anwaltsvereinigung.

Für viele Bürger ergeben sich Schwierigkeiten aus dem Mangel an notwendiger Infrastruktur. Dies könnte auf die Abgelegenheit des „Hektars“ und seine Lage außerhalb der Grenzen besiedelter Gebiete zurückzuführen sein. Die staatlichen und lokalen Behörden sind nicht direkt verpflichtet, Straßen zu bauen, Elektrizität zu verlegen oder die Wasserversorgung in den zugewiesenen Gebieten zu gewährleisten, aber die Grundstückseigentümer haben das Recht, Anträge – auch Sammelanträge – zu stellen, damit über die Entwicklung der Infrastruktur entschieden wird.

Ende der Übersetzung

Der Sinn des Programmes ist es, entlegene Gebiete zu kultivieren und Menschen, die das Landleben mögen. neue Möglichkeiten zu eröffnen. Daher ist der Hinweis auf die fehlende Infrastruktur nicht unwichtig.

Nun kommen wir zur Ausweitung des Programmes auf den „Arktischen Hektar“ und hier ist besonders interessant, dass das Programm auch Karelien einschließt, eine wunderschöne Region, die nur wenige Autostunden von meiner Wahlheimat St. Petersburg entfernt ist. Hier finden Sie eine Reportage über Karelien. Wäre ich Russe und kein Deutscher, würde ich über das Angebot ernsthaft nachdenken. Eine andere Reportage über die russische Arktis, in der man in Zukunft kostenlos einen Hektar bekommen kann, finden Sie hier. Beide Gegenden sind auch als besondere Reiseziele sehr interessant und empfehlenswert.

Es folgt der Artikel des russischen Fernsehens über das neue Programm des Arktischen Hektars.

Beginn der Übersetzung:

Russen können noch einen kostenlosen Hektar bekommen

Ab dem 1. August können Russen, die in der Arktis leben, am Programm Arktischer Hektar teilnehmen, das den kostenlosen Erwerb von Land für geschäftliche oder private Zwecke vorsieht.

Das entsprechende Gesetz wurde vom russischen Präsidenten Wladimir Putin unterzeichnet. Mit der neuen Verordnung wurde das Programm „Fernöstlicher Hektar“ auf die Arktis ausgedehnt. Nach Angaben des Ministeriums für die Entwicklung des Fernen Ostens und der Arktis können Grundstücke im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen, der Region Murmansk, den Bezirken von Komi, Karelien und der Region Archangelsk erworben werden.

In den ersten sechs Monaten können nur Einheimische Land erhalten, ab dem 1. Februar 2022 dann alle Russen sowie die Teilnehmer am Regierungsprogramm zur freiwilligen Umsiedlung von Landsleuten im Ausland. Auf dem Portal гектарварктике.рф stehen 1,1 Millionen Hektar zur Verfügung, wobei die größte Auswahl im Gebiet Murmansk und in Karelien besteht.

Das ist eine neue Chance für aktive Menschen, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Juri Trutnev. Das Programm ist für diejenigen gedacht, die bereit sind, hart zu arbeiten und ihre Ziele zu erreichen. Ab dem 1. August können diejenigen, die den ersten Fernöstlichen Hektar erhalten haben, auch kostenlos einen zweiten erhalten.

Ende der Übersetzung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. Nix für verweichlichte Städter wie mich, aber für junge, unternehmerische Leute vielleicht eine attraktive Gelegenheit. Wobei ich mir das ganze eher paar Nummern größer vorstellen würde, im Sinne von Freihandelszonen o.ä. [ Vermutlich hat man auch China im Hinterkopf.] Lassen wir uns überraschen.

  2. Toller Artikel (!) DANKE … den ich mit „Wehmut“ gelesen habe. Leider 20 Jahre zu spät..und dann eben die falschen Papiere…
    Doch vielleicht hilft gerade dieser Artikel einem Russisch-Polnischen Ehepaar, die in Polen nicht so recht Fuß fassen, trotz Super-Voraussetzungen. Sagte ihnen gerade so vor 3 Wochen, dass es wahrscheinlich daran liegt, dass der Herr Ehemann… es dem Grunde nach, gar nicht will.

    Nu ja…

  3. wüsste man den durchschnittlichen marktwert eines solchen fernöstlichen hektars, könnte man die größe des Staatsgeschenkes bemessen?

    die mücken im fernöstliche russland wurden aber vergessen. bekannte aus russland haben mir erzählt im tiefen sibirien sei im sommer die mückenplage unerträglich.

    und natürlich ist es ein risiko, sich einen hektar geben zu lassen und dann wird das gebiet vielleicht doch nicht erschlossen… und eine zweite chance gibts nicht…

    und wenn ich denke wie oft wir zum baumarkt rennen mussten, als wir gebaut haben – da kann ich froh sein, dass der nur 5km weit war.

  4. Eine nette Geste, wer sein Glück als Selbstversorger oder mit kleinem Tourismusangebot versuchen will, bekommt dazu eine Chance.

    Als Tourismusangebot in Karelien sicherlich interessant, in der Primorje könnte auch ein Versuchsweinberg funktionieren.

    Zur Landesentwicklung natürlich zu kleinteilig, aber es gibt ja auch viele andere Programme für den fernen Osten.

    Vielleicht auch für die Dorfbevölkerung geeignet um Besitzansprüche auf Jahrzehnte genutzes Land festzuzurren.
    Nicht wie in Georgien oder jetzt der Ukraine, wo das Ackerland der Dorfbevölkerung auf Druck des IWF an ausländische Investoren verhöckert wird, und die lokale Bevölkerung gucken kann wo sie bleibt.

  5. Aber ist ein Hektar Land nicht eigentlich zu wenig? Ich schätze mal, man kann rundherum noch viele ha dazupachten oder kaufen? Und einzelne Leute in die Pampa verfrachten ist doch auch Blödsinn, wenn überhaupt, sollte man das „zusammenlegen“, so daß ein paar Dutzend oder mehr Leute so eine Art (verteiltes) Dorf oder Verbund von Weilern gründen können.

    In D lohnt sich Landwirtschaft nur noch ab ein paar 100ha aufwärts. Zugegeben, bei bestimmten Obst- und Gemüsesorten kann man wahrscheinlich auch auf einem ha genug anbauen, um davon leben zu können. Das wäre dann eher sowas wie eine Gärtnerei. Aber die landwirtschaftlichen Klassiker wie Weizen bringen auf dem Weltmarkt vergleichsweise so wenig ein, daß man niemals von solchen Kleinflächen leben könnte.

    Was ich den Russen empfehlen würde, wäre in den zu besiedelnden Gebieten jede Form von Hanfanbau komplett freizugeben, ohne das ganze juristische Geschi**, das in D darum gemacht wird. Also sowohl Anbau als auch jede Verarbeitung von Produkten bis hin zu freiem Verkauf, abgesehen von Jugendschutz bei stark THC-haltigen Produkten. Hanf hat in jeder Hinsicht, nicht nur THC und CBD, ein enormes Wachstumspotential, z.B. Verbundwerkstoffe, die Blech- und Plastikteilen weit überlegen sind.

    1. Also, da lohnt sich Ihrerseits etwas Recherche. Hier mal bisserl Info in Deutsch der Moskauer Zeitung. https://mdz-moskau.eu/der-allrounder-vom-feld/ Auch wenn der der Artikel dann doch schon bisschen älter ist, (Oder gerade deswegen) hat sich die Situation sehr positiv für die in Russland geändert die genau das tun, was Sie da vorschlagen.

      Hanf… so ein kleines Steckenpferd von mir selbst. Bis die Anlagen zur Produktion von sterilen Masken in Polen aufgestellt waren, produzierte ich selbst im letzten Jahr die sogenannten Mund-Nasen Schutzmasken aus Stoff. Hanfstoffe wohlgemerkt. Geliefert anfänglich aus China…. dann aus Rumänien und zuletzt eben aus Russland. (Weil die dann tatsächlich auch ÖKO waren… auch nicht teilgebleicht usw…

      Die Russen werden (meiner Meinung nach- was ich so nun beurteilen kann- ) die Weltmarktführer werden in der Herstellung von Hanfstoffen.

      Meiner Schwägerin, der ich die reine Lohnfertigung für Konfessionsware( für West-Ketten) in Polen Stück für Stück ausreden konnte, stattdessen sich auf eigene Entwürfe usw. mit Hanfstoffen macht jetzt schon ca. 30-40 % ihres Gesamtumsatzes eben mit Hanfklamotten.

      Und die Rohware liefert nur einer. Ein Ökofreak aus Russland…

      Toller Kommentar von Ihnen…

      1. Im übrigen@ibmhal56789 …

        Das eine „Hektarchen“ an Fläche, sehe ich nun mal genau so, wie es gedacht ist. Als Denkansatz, bei dem die Russen selbst, ja nicht aufhören zu denken. Sie kennen ja die neue Verfassung. Sie kennen ja die weitere Familienpolitik, welche aus den Putinischen Gedanken dann durch die DUMA auch in Gesetze geformt wurde… Kennen die Fördermaßnahmen zur Selbständigkeit… Und all das, ergibt ja das Gesamtpaket….

        Welches nun mal…mehr als nur weit, über das Verschenken eines Hektars Land hinausgeht..

        http://duma.gov.ru/news/52093/
        Wer kann den zweiten fernöstlichen Hektar nehmen?
        Am 1. August ist ein neues Gesetz in Kraft getreten, wir verraten euch die Details

        Also, es gibt bedeutend bessere Übersetzungsprogramme als von Google… Doch die offiziellen Texte der russischen Regierungsstellennübersetzt aucg Google sehr gut. Insofern muss man hierhin nicht alles kopieren, was da noch dranhängt… am Hektarchen 1 + 2 ….

        ….

      2. „Toller Kommentar …“ Ist ja ok, ich weiß eben zu wenig von Rußland, woher auch, hab nie russisch gelernt.

        Aber bis vor ein paar Jahren war der Hanfanbau m.W. in Rußland ziemlich schwierig, gab zumindest gewisse Stories. Ähnlich wie bei uns, wo man ständig verdächtigt wird und absurden Regularien unterliegt, was einen großen Teil der Bauern vom Hanfanbau abhält. Dabei ist Nutzhanf eine ganz andere Geschichte wie die stark THC-haltigen Sorten, die werden i.d.R. indoor angebaut, oder auf stark eingezäunten Flächen, weil die ja eben nicht bestäubt werden sollen, zwecks maximaler THC-Ausbeute, und teilweise auch wegen Sicherheitsbedenken, so daß eher indoor bevorzugt wird.

        Ich halte das ganze rechtliche Brimborium um Hanf für absoluten Blödsinn, das einzige, was sinnvoll wäre, bei stark THC-haltigen Produkten Jugendschutz bis 21 Jahre durchsetzen, weil sich das Gehirn bis zum 21. Lebensjahr weiterentwickelt, da haben die Amis mit ihrem Alkoholverbot bis 21 grundsätzlich recht und mehr verstanden wie wir.

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