Das russische Fernsehen über die aktuellen Entwicklungen in Venezuela

Die Situation in Venezuela war wieder Thema in der russischen Sendung „Nachrichten der Woche“ am Sonntagabend. Während die deutschen Medien Guaido hochjubeln, verschweigen sie, dass Maduro die Opposition seit Monaten zum „nationalen Dialog“ aufruft und auch die Nachbarstaaten dazu aufruft, dabei zu helfen. Aber Guaido will nicht verhandeln, seine Sponsoren in Washington wollen einen Umsturz in Venezuela um jeden Preis.

Ich habe den Bericht des russischen Fernsehens übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Ein libysches Szenario für Venezuela haben sich die USA vielleicht gewünscht, aber bisher haben sie noch keinen vernünftigen Vorwand, dort einzurücken. Und Russland ist auch nicht mehr das Gleiche wie früher, es hat Erfahrung gesammelt.

Die USA suchen trotzdem nach einem Vorwand. Das könnte die Festnahme des Möchtegern-Präsidenten Guaido sein, der sich im Januar zum Präsidenten erklärte und versuchte, einen Putsch im Land zu arrangieren. Als der scheiterte, begann Venezuela zu überlegen, was mit ihm geschehen soll. Amerika warnt: Guaido anzufassen wäre der letzte Fehler von Maduro.

Und Maduro hat es nicht eilig. Das Strafverfahren gegen Guaido läuft bereits. Es steht unter Kontrolle der Generalstaatsanwaltschaft des Landes und des Obersten Gerichts. Die Nationale Verfassungsgebende Versammlung entzog Guaido der Immunität. Mal sehen, wie sich die Ereignisse weiterentwickeln werden.

Auf jeden Fall befindet sich beispielsweise Europa, das den USA übereilt gefolgt ist und Guaido als legitimen Präsidenten anerkannt hat, offen gesagt in einer dummen Situation. Stellen Sie sich zum Beispiel Madrid vor, da arbeitet die venezolanische Botschaft ist immer noch. Die spanische Regierung kommuniziert mit ihr über Routinefragen. Doch die Botschaft vertritt das Venezuela von Präsident Maduro, aber offiziell betrachtet Spanien Guaido als Präsidenten von Venezuela. Na, ist das nicht etwas schizophren?

Genau wie der Rest der Europäischen Union hat Spanien sich verrechnet. In Venezuela reagieren die Menschen sehr empfindlich auf Versuche einer Einmischung von außen. Und sehr patriotisch. Wenn man das Gefühl hat, dass jemand von außen an die Macht gebracht werden soll, dann wird der scheinbar aufstrebende Führer sofort zu einem Fremden und das Volk und die Armee vereinen sich, um das Land zu schützen. So ist es gekommen.

Aus Venezuela berichtet unser Korrespondent

Juan Guaido nannte diese Demonstration ein Warm-Up vor dem Beginn der Operation „Freiheit“. Das Ziel ist es, Zellen in ganz Venezuela zu schaffen, die ihm helfen werden, die Macht zu übernehmen. Sie versammelten sich übrigens auf dem Washington-Platz. Dort wurde auch der neue Plan verbreitet. Die Operation hat noch gar nicht begonnen, aber es gibt bereits die ersten Opfer. Das lange Stehen in der prallen Sonne hielten nicht alle durch. Die Freiwilligen mussten die aus der Menge holen, die mit Sonnenstich ohnmächtig wurden.

In der Gemeinde Sucre, wo Guaido ein Kundgebung abhielt, war der Putschist nicht willkommen. Der Aufbau der Bühne wurfe nicht genehmigt. Er musste einen LKW besteigen. Er nutzte die mobile Tribüne für Vorwürfe gegen die Regierung. Eine sichere Sache. Zuerst Sabotage im ganzen Land organisieren, dann alles der Regierung in die Schuhe schieben, und dann auf die Unzufriedenheit derjenigen zu setzen, die von den Schwierigkeiten betroffen waren.

„Wir kommen aus der Stadt Hunquito. Wir haben fünf Tage lang keinen Strom und seit einem Jahr gibt es kein Wasser. Darum sind wir hier. Wir wollen Maduro nicht mehr. Er muss gehen“ sagte ein Guaido Unterstützer.

Der Berg Avila, der sich von Norden über Caracas erhebt. Während der Stromausfälle und der Unterbrechung der Wasserversorgung, wegen der Schwankungen im Netz versagten die Wasserpumpen, sind die Quellen hier die Rettung.

Auf der Tafel steht eine Prioritätenliste für Versorgungseinrichtungen geschrieben. Dort ist auch das Universitätsklinikum von Caracas aufgeführt. Zur Zeit des Blackout rettete die Patienten ein leistungsfähigen Generator. 14.000 Kilowatt reichten für Intensivmedizin. Auch Dialysemaschinen funktionierten. Wegen der Stromausfälle gab es keinen einzigen Todesfall, worauf der Chefarzt sehr stolz ist. Oberst Jesús Siso Garcia war persönlicher Augenarzt von Hugo Chavez.

Chavez nannte seine Bewegung die bolivarische Revolution. Der Comandante baute auf die Ideen von Simon Bolivar, der von einem vereinten Lateinamerika träumte.

„Das ist der Anführer, der General. Es war offensichtlich Stolz auf die Unabhängigkeit, die er erreicht hat und die ihn so teuer zu stehen gekommen ist. Und heute folgen wir Chavez, den Ideen des Bolivarischen“ sagte Jesús Siso Garcia.

Die Kolonnen derer, die diese Ansichten teilen, zogen zum Präsidentenpalast von Miraflores. Mit roten Fahnen, unter dem Rhythmus der Trommeln, gingen die Menschen Salsa tanzend zu dem Auftritt von Nicholas Maduro. Und solche Kundgebungen gab es in Caracas viele.

Vor der Bühne stehen viele Menschen in Uniform mit dem Abzeichen der bolivarischen Miliz. Unter den Freiwilligen, die dem Aufruf der Regierung nach den amerikanischen Drohungen gefolgt sind, gibt es auch ältere Menschen. Zusammen mit den Männern haben sich auch Frauen zu den Waffen gemeldet.

„Wir sind bereit, die Ideale der bolivarischen Revolution zu verteidigen, die uns die Augen für den Imperialismus geöffnet hat, der unser Land zu zerstören sucht. Wenn nötig, werden wir unser Leben geben“ versicherte Aleida Freithes, eine Kämpferin der bolivarischen Miliz.

Doch erst einmal werden die USA Venezuela weiter mit Sanktionen quälen. Nachdem bekannt wurde, dass die Ölexporte aus dem Land auch trotz früherer Verbote nicht signifikant zurückgingen, verhängten sie in Washington Beschränkungen gegen 34 Tanker. Radiohörer erfuhren davon von ihrem Lieblings-Radiomoderator.

Jeden Abend erzählt Eduardo Lopez mit dem Spitznamen Mao in seiner Sendung „Die Glocke des Bewusstseins der Menschen“ der Nachbarschaft über den Stand der Dinge in der Welt und im Land. „Die Opposition hat keine wirkliche Macht, keine moralischen Prinzipien, die in unserer Gesellschaft akzeptabel wären. Die Opposition hat sich schon genug blamiert, deshalb ist ihr Geschrei nur der Schrei in der Wüste, den niemand hört. Es ist ein Schrei zur Selbstaufwertung, aber damit kommen sie nicht durch“ ist sich Lopez sicher.

Doch Guaido entschied sich für einen erneuten Versuch. Der Termin der neuen Demonstrationen ist bereits festgelegt.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Eine Antwort

  1. Also die russische Sicht hört sich deutlich fundierter an als der Quatsch den sie uns hier auftischen. Aber leider glauben viele deutsche, vor allem auch die „Gebildeten“ anscheinend jeden Schwachsinn.

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