Das russische Außenministerium über Russlands „aggressives Verhalten“
Auf der Pressekonferenz des russischen Außenministeriums am Donnerstag hat sich die Sprecherin auch zu dem ewigen Vorwurf der „russischen Aggressivität“ geäußert. Grund war ein Interview des schwedischen Oberbefehlshabers der Streitkräfte, in dem eine Frage dazu gestellt worden ist. Ich habe die russische Erklärung übersetzt.
Beginn der Übersetzung:
Wir sind auf das Interview des Oberbefehlshabers der schwedischen Streitkräfte mit dem amerikanischen Fernsehsender CNN über Verletzungen des schwedischen Luftraums durch das Ausland aufmerksam geworden.
Wir sehen oft, wie amerikanische Politiker oder Journalisten Fallen auslegen und dann selbst hineinlaufen. Das war wieder so ein Fall. Es gab die eindeutig provokante Formulierung der Frage nach Russlands angeblichen „aggressiven Handlungen“. Der Chef der schwedischen Streitkräfte stellte fest, dass auf Russland im Durchschnitt nur eine von fünfzehn Verletzungen der schwedischen Grenzen entfällt. Andere Länder haben die schwedische Grenze mehr als zehn Mal öfter verletzt, aber Prügel bekommt in den Medien trotzdem Russland.
Laut der offiziellen Website der schwedischen Streitkräfte gab es in den Jahren 2016 bis 2018 49 illegale Grenzübertritte auf dem Land-, See- und Luftweg durch militärische Objekte. Dabei geht die überwiegende Mehrheit der Grenzverletzungen auf das Konto der NATO-Mitgliedstaaten und nur in drei Fällen wird Russland erwähnt. Gleichzeitig möchten wir daran erinnern, dass das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation die Verletzung der schwedischen Grenzen durch russische Flugzeuge nicht bestätigt hat.
Die Aussagen des Oberbefehlshabers der schwedischen Streitkräfte sind ein klares Indiz für das Scheitern der aktiv aufgezwungenen These über das „aggressive und provokative“ Verhalten der russischen Streitkräfte im Ostseeraum. Trotzdem lesen wir regelmäßig darüber in der weltweiten und den nationalen Medien.
Ich erinnere daran, dass Russland immer wieder seine Bereitschaft zu einem offenen Dialog mit allen interessierten Parteien über die Frage der Flugsicherheit betont hat, egal in welchem Format die Partner dazu bereit sind.
Ende der Übersetzung
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