Pressegespräch

Putin: „Wir sind bereit, den Kampf gegen die NATO fortzusetzen“

Vor einigen Tagen stellte der russische Präsident Putin sich zwei Stunden den Fragen von Journalisten aus den BRICS-Staaten. Vor allem über den Krieg mit der NATO fand Putin deutliche Worte.

Ich habe bereits eine Zusammenfassung von dem Gespräch übersetzt, bei dem der russische Präsident Putin sich zwei Stunden den führenden Redakteuren der wichtigsten Medien der BRICS-Staaten gestellt hat. Am Sonntag war das Gespräch auch Thema im wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens, das vor allem über Putins Aussagen zum Krieg in der Ukraine berichtet hat. Ich habe den russischen Beitrag übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Putin wandte sich an das Milliardenpublikum der globalen Mehrheit

Eine sehr wichtige und inhaltlich interessante Veranstaltung. Der russische Präsident wandte sich an das Milliardenpublikum der globalen Mehrheit.

Am Freitag hielt Putin in Nowo-Ogarjowo bei Moskau ein zweistündiges Treffen mit den Leitern der führenden Medien der BRICS-Länder ab. Die Veranstaltung wurde live im Fernsehen übertragen und simultan ins Chinesische, Arabische, Englische und Französische übersetzt. Es war ein aufrichtiges Gespräch über eine breite Palette von Themen vor dem viertägigen BRICS-Gipfel in Kasan nächste Woche.

Die Fragen, die dem Präsidenten gestellt wurden, waren scharf. Wir werden uns einige der wichtigsten ansehen, aber beginnen wir mit unserer Armee und der Front. Das Thema geht tiefer, als viele meinen, wie Putin erklärte:

„Sie wissen, dass sich die moderne Art der Kriegsführung aufgrund des technologischen Fortschritts sehr schnell verändert. Ich habe heute schon von unseren Teilnehmern an den Kampfhandlungen gehört, stellen Sie sich das vor, von Teilnehmern an den Kampfhandlungen, dass die moderne Kriegsführung ein Krieg der Mathematiker ist.“

Putin spricht über eine intellektuelle Konfrontation, an der die besten Köpfe der Welt beteiligt sind. Aber auf der einen Seite sind sie in Russland versammelt, und gegen uns stehen keine Ukrainer, sondern Mathematiker aus den 32 Ländern des NATO-Blocks. Putin sagte weiter:

„Ein konkretes Beispiel: Nehmen wir die Mittel der elektronischen Kriegsführung, die Gegenmaßnahmen wirken auf bestimmte Abwehrmittel und unterdrücken sie. Die andere Seite rechnet nach, erkennt, womit sie es zu tun hat, und ändert die Software ihrer Angriffswaffen. Innerhalb einer Woche, zehn Tagen, drei Wochen verstärkt die andere Seite ihre Bemühungen und ändert die Software ihrer elektronischen Unterdrückungswaffen. Das geht endlos so weiter. Es ist natürlich klar, dass die ukrainische Armee dazu nicht in der Lage ist, und auch keine Präzisions- und Langstreckenwaffen einsetzen kann, weil sie einfach keine hat. Es ist klar, dass die NATO, die NATO-Länder und die Militärspezialisten der NATO dies tun.“

So ist das Bild. Das heißt, die Struktur der gegnerischen Kräfte, die Verteilung der Rollen ist anders. Putin erklärte:

„Wissen Sie, was der Unterschied ist? Die NATO kämpft gegen uns, aber mit den Händen der ukrainischen Soldaten. Der Ukraine sind ihre Soldaten nicht zu schade für die Interessen dritter Staaten.“

Das heißt, die Ukraine hat einen militärischen Dienstleistungsvertrag mit der NATO abgeschlossen. Die ukrainischen Soldaten kämpfen im Grunde nicht für ihr Land, sondern für das Regime. Und warum sind Selenskys Regime die ukrainischen Soldaten egal? Weil er nicht das ukrainische Volk vertritt, er hat sein Amt inne, ohne gewählt zu sein und ohne ermächtigt zu sein, irgendetwas zu tun, erst recht nicht, Krieg zu führen. Er fühlt sich also nicht mit dem ukrainischen Volk verbunden und noch weniger für es verantwortlich. Seine wichtigsten Verpflichtungen gelten seinen „Partnern“. Und was sind für die Ukrainer? Verbrauchsmaterial. Und die Hightech-Waffen auf der anderen Seite? Die Rollen sind verteilt, wie Putin erklärte:

„Aber die Ukraine setzt die Hightech-Waffen nicht selbst ein, sondern das macht die NATO.“

Russland hingegen steht auf seinen eigenen Füßen. Wir sind unabhängig und autark, wie Putin meint:

„Aber die russische Armee kämpft selbst, und ihre militärische Produkte schafft sie selbst, und die Software macht sie selbst, und das ist der große Unterschied.“

Daher das Ergebnis. Die russische Armee ist heute die stärkste der Welt. Wir rücken vorsichtig, aber stetig vor, minimieren unsere eigenen Verluste. Und die Kriegsmaschinerie der NATO mit all ihrer Mathematik und militärischen Hightech kann nichts dagegen tun. Putin prahlt nicht gern, aber seine Zuversicht vor dem Hintergrund der Ergebnisse bedeutet: Unsere Armee ist die stärkste der Welt.

Bei Putin klang das so:

„Vor allem in letzter Zeit stelle ich fest, wird die russische Armee eindeutig nicht nur zu einer der höchsttechnisierten, sondern auch zu einer der kampffähigsten. Und wann werden die NATO-Leute es statt haben, Krieg gegen uns zu führen? Das müssen Sie die fragen. Wir sind bereit, diesen Kampf fortzusetzen. Und der Sieg wird unser sein.“

Hier spricht Putin über Frieden. Nicht von einem „Waffenstillstand für eine Woche“, sondern von einem dauerhaften, ausgewogenen Frieden – zu unseren Bedingungen.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

7 Antworten

  1. Das ist sehr wichtig und richtig, dass der Präsident der RF, Vladimir Putin, der Welt verdeutlicht, dass sich die ursprünglich geplante MSO allein zu diesem brutalem unnachgiebigen Krieg entwickelt hat, weil die

    USA, die NATO und deren Vasallen

    ihn geplant und gewollt haben. Und dies seit Ende der Achtziger Jahre, wahrscheinlich aber sogar schon ab 1945: der Mohr hat seine Schuldigkeit getan.

    Und Selenskyi?
    Selenskyi ist ein Massenmörder.
    Jeder Staat, jedes Land, der/das diesen perversen Verbrecher einlädt, hofiert, ihm überhaupt Gelegenheit gibt vor Kameras zu sprechen, ist Mittäter.

    Präsident Putin hat ferner verdeutlicht, dass Russland (nunmehr) bis zum bitteren Ende um seine Existenz kämpfen wird und ich kann ihn und die russische Bevölkerung nicht nur verstehen, sondern aus tiefstem Herzen und dabei klarem Versand wünschen, dass Russland siegen möge.

    Wenn ich nur wüsste, wie ich dazu beitragen könnte.
    Die Kommentare im Netz lassen vermuten, dass auch hier ein Heer von Russlandhassern und Spähern ausgesandt wurde, um die Welt in ein Lügenmeer zu werfen.

    1. Es ist doch „Hose wie Jacke“ was die sagen, welche als Verlierer des Weltrieges Nr.3 zu bezeichnen sind. Erst recht, was das Anhängesel – die Medienkonsumenten – so daherposaunen. Völlig wurscht. Punkt.

      https://anti-spiegel.ru/2024/wie-das-russische-fernsehen-ueber-selenskys-nukleares-ultimatum-berichtet/#comment-309095

      Schade eigentlich, dass der Autor in seiner Einleitung zur Übersetzung nicht aufs Wesentliche eingeht. Zu dem, was Dmitry Kiselev eben durch die Blume sagt.

  2. Guter Kommentar Georgina! Spricht mir voll aus dem Herzen. Traurig machen mich zwei Sachen, dass die USA es geschafft haben zwei Brudervölker aufeinander zu hetzen und das es wieder Russland ist das seine Töchter und Söhne opfert gegen diesen Faschismus zu kämpfen. Denn Faschismus ist es per Definition, auch wenn es viele nicht wahr haben wollen und er immer wieder in einem neuen Gewand auftritt.
    „Faschismus: ( ital.<lat., fasces, "Rutenbündel", dem Kennzeichen der faschistischen Bewegung Italiens)ist die Herrschaftsform der offenen, terroristischen Diktatur der am meisten reaktionären, chauvinistischen und imperialistischen Elemente des Finanzkapitals. Er wird dann errichtet, wenn der Imperialismus nicht mehr in der Lage ist , seine Ausbeutungsordnung mit Mitteln der bürgerlichen Demokratie aufrechtzuerhalten oder wieder herzustellen ( z B. 1933 Deutschland, 1939 Spanien und 1973 Chile) Die faschistische Diktatur ist durch brutalem Terror nach innen und Aggressivität nach außen gekennzeichnet."
    Die Aggressivität nach Außen erleben wir spätestens seit dem Niedergang des "real existierenden Sozialismus und den darauf folgenden Kriegen beginnend mit Jugoslawien und dem heutigen Höhepunkt, den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten. Alles, dass sind geostrategische Kriege, die dem Machterhalt der "goldenen Milliarde", sprich dem Imperialismus dienen.
    Nach Innen sieht es etwas Anders aus, aber hier muss man ja zum Machterhalt differenzierter vorgehen um die Massen des eigenen Volkes nicht zu sehr zu erschrecken, währe ja kontraproduktiv! Aber auch hier setzt bereits der Terror nach Innen, langsam aber sicher ein.

  3. Ach Herrje, wie klug das alles klingt Schwarzer….

    Ja jaaa… die ach so bösen Amis, denen wir DIENEN müssen als DEUTSCHE Opfer….. die Nichts tun können, ausser große – dusselige – Reden über das böse Finanzkapital zu halten …

    Ne ne Schwarzer. WIR DEUTSCHEN haben die Ukrainer und Russen aufeinandergehetzt. Und wie? Ganz einfach Schwarzer, indem die Merkel den DIREKTEN Dialog in Abwandlung von Minsk2 – VÖLKERRECHTSWIDRIG – in der Reihenfolge der abzuarbeitenden 13 Punkte verhindert haben…

    Aber das will man dann wieder nicht wissen….

    1. Zitat: „das böse Finanzkapital“?

      Das böse Finanzkapital war doch gerade jetzt, wie man sogar in der Tagesschau nachlesen kann, in Moldau tätig durch die Ursula von der US-Leine, die kurz vor der Wahl und der dortigen EU-Abstimmung den Moldawiern 1,8 Milliarden € versprochen hat, wenn sie pro-EU stimmen! Also doch das „Finanzkapital“ am Werk.

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