In eigener Sache

Mein Verleger und ich boykottieren Amazon & Co.

Ich bekomme von Lesern immer wieder Fragen zur Buchbestellung und anderen Themen rund um meine Bücher. Daher möchte ich hier einige Dinge rund um das Thema Bücher und Verlage erklären und auf Neuerungen hinweisen.

Zunächst eines vorweg, weil das die meisten Fragen betrifft: Ich bin „nur“ der Autor meiner Bücher, meine Aufgabe ist es, Bücher zu schreiben. Alles weitere, also Werbung, Auslieferung, Lagerhaltung, etc., macht der Verlag. Ich habe mit meinem Verleger ein sehr gutes – ja sogar freundschaftliches – Verhältnis und wir stimmen uns natürlich ab. Aber so, wie er mir nicht in das Schreiben reinredet und ich beim Inhalt meiner Bücher das letzte Wort habe, so hat er das letzte Wort, was Fragen des Verlages angeht. Diese Arbeitsteilung funktioniert hervorragend, denn jeder tut das, wovon er mehr versteht als der andere und am Ende haben wir als Team gemeinsam Erfolg (oder auch mal nicht).

Das Verlagsgeschäft

Bei dem Verlag handelt es sich um einen Familienbetrieb, es ist also nicht etwa ein großer, millionenschwerer Verlag, sondern die Gewinne reichen aus, um eine Familie und einige Angestellte zu ernähren. Mit Büchern wird man nicht reich, bis ein Buch auf dem Markt ist, hat es den Verlag für Lektorat, Druck und so weiter schon einen hohen vierstelligen Betrag gekostet. Und danach bekommt der Autor von jedem verkauften Buch seine Prozente, außerdem sind da noch Kosten für Lager und Versand.

Man muss wissen, dass ein Buch schon als Erfolg gilt, wenn es sich tausend Mal verkauft hat. Jeder kann sich also, wenn er den Buchpreis mit tausend multipliziert, ausrechnen, wie viel Umsatz ein Verlag mit so einem Buch macht. Wenn man davon die Kosten abzieht, dann sieht man, dass nicht viel hängen bleibt. Man wird weder als Autor, noch als Verleger reich, wenn man nicht gerade ein Buch hat, von dem hunderttausende Exemplare verkauft werden.

Der Großhandel will 50 Prozent vom Kuchen

Hinzu kommt, dass der Großhandel die Bücher für den halben Preis kauft, was natürlich den Umsatz nochmal reduziert. Das gleiche gilt auch für Amazon. Amazon ist milliardenschwer und macht aufgrund seines Umganges mit Mitarbeitern und Steuervermeidung negative Schlagzeilen. Mit seinen Partnern, also Verlagen, geht Amazon nicht besser um.

Der Verlag will daher Amazon und den Großhandel in Zukunft nicht mehr beliefern, sondern die Bücher nur noch über den Verlag selbst vertreiben, wobei aber der „kleine Buchhändler um die Ecke“ die Bücher natürlich auch bekommen kann, nur eben nicht vom Großhandel, sondern direkt vom Verlag. Viele Buchhändler kaufen Bücher ohnehin direkt bei Verlagen. Dem Verlag geht es bei der Idee darum, dass das Geld beim Mittelstand bleibt, anstatt Amazon & Co. 50 Prozent des Umsatzes in den Rachen zu schmeißen.

Wenn also der Buchhändler Ihres Vertrauens mein Buch nicht bei seinen Lieferanten finden kann, dann erzählen Sie ihm diese Geschichte, denn er kann das Buch problemlos beim J.K.Fischer-Verlag bestellen. Der Verlag will ausdrücklich den Buchhandel stützen und freut sich, wenn Sie das Buch, anstatt beim Verlag, beim Buchhändler Ihres Vertrauens bestellen.

Mein neues Buch „Abhängig beschäftigt“

Da mein neues Buch viele Vorbestellungen eingesammelt hat, hat der Verleger im Gespräch mit mir beschlossen, die Abnabelung von Amazon & Co. mit diesem Buch zu beginnen. Das Buch wird dem Großhandel und auch Amazon nicht angeboten. Wer es bestellen möchte, kann das bequem über die Seite des Verlages tun, oder den kleinen Buchhändler seines Vertrauens unterstützen und das Buch dort bestellen.

Auch wenn wir das Risiko eingehen, weniger Bücher zu verkaufen, habe ich dem Vorgehen zugestimmt, denn ich meine es mit meiner ständig geäußerten Kritik an den Konzernen und ihrer Macht ernst. Aber da Worte alleine nichts bringen, lassen der Verlag und ich dem auch Taten folgen und wir hoffen, dass möglichst viele Menschen darüber nachdenken. Wozu sollte man Amazon füttern, wenn man ein Buch bequem direkt beim Verlag bestellen, oder den Buchhändler seines Vertrauens unterstützen kann?

Es sind die kleinen Betriebe und der Mittelstand, die die meisten Arbeitsplätze schaffen und wenn wir tatsächlich in einer solidarischen Gesellschaft leben, dann sollten wir nicht die unterstützen, die Milliarden verdienen, aber nur wenigen Menschen Arbeit geben. Hinzu kommen die Arbeitsbedingungen bei Amazon, die alleine schon Grund genug sein sollten, den Konzern zu boykottieren.

Das Problem mit den E-Books

Mein Buch „Abhängig beschäftigt“ ist daher bei Amazon nur als E-Book gelistet. E-Books sind auch so ein Problem. Die Amazon-Tochter Kindle will sogar mehr als 50 Prozent, die Verlage und Autoren bekommen nur sehr wenig Geld für E-Books. E-Books sind für Amazon ein hervorragendes Geschäft, denn der Konzern verdient daran mehr Geld, hat aber nicht einmal Versandkosten. Da viele Leser inzwischen E-Books wünschen, sind Verlage notgedrungen gezwungen, diese anzubieten, aber das tun die nicht gerne. Gedruckte Bücher sind Verlagen und Autoren wesentlich lieber.

Ich will hier niemandem, der E-Books mag, diese ausreden. Aber ich möchte, dass E-Book-Leser wissen, dass sie damit in erster Linie Amazon glücklich machen und nicht etwa die Autoren oder (kleinen) Verlage. Und der Buchhändler um die Ecke schaut dabei sowieso in die Röhre. Wer es mit der Kritik an Amazon und den Großkonzernen ernst meint, sollte daher E-Books boykottieren. Einfach mal drüber nachdenken…

„Abhängig beschäftigt“

Mein neues Buch „Abhängig beschäftigt“ ist am Montag aus der Druckerei gekommen und die Vorbestellungen wurden bis Mittwoch versendet. Wer das Buch vorbestellt hat, sollte es also schon bekommen haben oder in den nächsten Tagen bekommen. In dem Buch geht es genau um das Thema der Macht der Großkonzerne, beziehungsweise ihrer Besitzer, die ihre Macht über ihre NGOs ausüben. Daher ist das Buch perfekt dazu geeignet, bei dem Verlag als „Pilotprojekt“ mit dem Boykott der Konzerne zu beginnen. Hier finden Sie die Buchbeschreibung.

Nun bleibt mir noch, allen Lesern von ganzem Herzen zu danken, die mich über PayPal-Spenden unterstützen! Sie sind es, die meine Arbeit mit ihren Spenden erst möglich machen. Ohne Sie würde es den Anti-Spiegel nicht geben!

Aber wenn Sie nicht spenden können oder wollen, können Sie mich auch noch auf andere Weise unterstützen, damit ich den Anti-Spiegel noch lange betreiben und den Medien den Spiegel vorhalten kann! Insgesamt gibt es vier Möglichkeiten:

  1. Sie können mir eine Spende über PayPal zukommen lassen.
  2. Sie können meine Bücher über Putin, über die Ukraine-Krise 2014, das „Spieglein-Propaganda-Jahrbuch“ oder das neue Buch „Abhängig beschäftigt“ kaufen.
  3. Sie können über einen Klick auf die Buchtipps auf meiner Seite in den Shop meines Verlegers kommen und dort Bücher bestellen. Das Programm merkt, wenn ein Käufer von meiner Seite in den Shop gekommen ist und ich bekomme dann eine Provision. Über den Shop sind alle Bücher, die es in Deutschland gibt, erhältlich. Sollte das Buch Ihrer Wahl nicht dabei sein, schreiben Sie einfach eine Mail an den Verlag, die nehmen es dann ins Programm auf.
  4. Empfehlen Sie den Anti-Spiegel Freunden und Bekannten weiter.

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende und

bleiben Sie kritisch!

Thomas Röper

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

29 Antworten

      1. Konsequenterweise sollte Herr Röper bei einige Sachen komplett umsteigen.
        – Von Zoom auf beispielsweise (Opensource) Jitsi Meet
        – Von Paypal auf eine Opensource Kryptowährung ohne Transaktionsgebühren bei der es sich lohnt selbst Kleinstbeträge (wenn man die Voraussetzungen hat bekommt man als Blogger am häufigsten Kleinstbeträge von Leser) zu verschicken. Da empfehle ich die Kryptowährung NANO (siehe hier wie man auf eigene Seite einbaut: https://nano.org/accept-nano) Ist pseudonym, aber dafür muss man keine Transaktionsgebühren zahlen und das Geld ist in sekundenschnelle da. Ist für den einen oder anderen Spender die Anonymität am wichtigsten, dann bleibt nur Monero (relativ langsam und mit Transaktionsgebühren).
        – Kauf über Buchkomplizen anbieten
        – Bei eBooks auf Shops ohne DRM setzen wie z.B. beam-shop, denn mit DRM gehört dir die gekaufte Ware nicht!

        Weitere Infos zum Thema unabhängiger werden von den proprietären Anbietern, Sicherheit usw.:
        – VPN Vergleiche: https://www.safetydetectives.com/best-vpns/#detailed
        – Email Vergleiche: https://www.safetydetectives.com/blog/email-comparison/#3
        – Instant-Messenger Vergleiche: https://www.securemessagingapps.com

        Weitere sicherheitsrelevante Informationen:
        https://privacytools.it-sec.rocks
        https://www.privacytools.io
        https://github.com/humanetech-community/awesome-humane-tech

        Nutzt Alternativen! Informiert euch!
        Kehrt zumindest der proprietären Software aus dem Westen und Anbieter den Rücken zu.
        Es geht hier nicht nur um Überwachung, sondern damit man in erster Linie nicht allzu sehr angreifbar ist durch Zensur und somit auch nicht so große finanzielle Verluste (z.B. weil Paypal Konto sperrt usw.) bekommt.
        Überwachung ist immer der erste notwendige Schritt für die darauffolgende Zensur und mürbe machen der unliebsamen Personen.

          1. Was genau würde aus ihm einen „erfolglosen, unbekannten und unbedeutenden Niemand“ machen, wenn er sich alternativen Transaktionquellen widmen würde?
            Die Webseite bleibt ja so bestehen, ebenso wie alle anderen Formate und Büchverkäufe. Ein anderes Transaktionstool tastet ja nicht im Geringsten seine Popularität an. Ich mag es ja auch gerne mit PayPal zu bezahlen, einfach weil es unkompliziert und recht schnell geht, aber weiss auch zugleich, dass sie an einem gewissen Bekanntheitsgrad und unerwünschtem Narrativ das Konto schnell mal sperren können. Und da ist es gut, wenn man eine alternative Transaktionquelle im Petto hat, um seine Einnahmen zu sichern. Wobei ich sagen muss, dass ich bei Kryptowährung skeptisch bin…

            1. Bei Paypal ist es möglich durch gezielte und gleichzeitig massive Angriffe gegen das Paypalkonto der betroffenen Person Sperren auszulösen und somit den Kontoinhaber in einen finanzielle Notlage zu bringen, falls das Geld auf Paypal lebensnotwendig ist.

              Was denkt ihr wohl wie lange die Transatlantifa in Kooperation mit regierungsnahen Stiftungen bei Thomas Röper zu schauen werden?

              Je mehr Reichweite Anti-Spiegel bekommt, desto gefährlicher wird die Seite und Arbeit von Thomas Röper für die Regierung. Und umso stärker wird der Druck vonseiten der Transatlantifa und regierungsnahen Stiftungen auf Paypal steigen.

              Fast genau so lief das bereits bei KenFM und Reitschuster ab.
              Und die Nachdenkseiten haben nicht mal Paypal (aus gutem Grund).
              Herr Röper hat ja noch Glück, dass er höchstwahrscheinlich sein Bankkonto außerhalb von Deutschland hat. Sonst wäre nach Paypal irgendwann auch noch das Bankkonto weg wie bei KenFM. Obwohl ja laut Bundesregierung jeder das Recht auf ein Bankkonto hat.
              Siehe hier: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/jeder-hat-das-recht-auf-ein-konto-321068

          2. Wie es aussieht gehen KenFM und Reitschuster ja nicht pleite. Der Eine baut eine Art Campus oder alternative NGO und der andere möchte nach Moskau ziehen (sehr sehr kostspielig).
            Pleite geht man als Blogger bzw. freier Journalist, wenn man keine große “Fanbase“ (Leser) hat und nicht weil man irgendwann notwendigerweise alternative Bezahldienste wie Kryptowährungen wählt.
            Ansonsten ist der Kommentar ziemlich nichtssagend.

  1. Lieber Herr Röper,

    gerne möchte ich Ihr neues Buch kaufen – allerdings als E-Book (da es sonst mein Bücherregal sprengt). Nun habe ich gesehen, das der Fischer Verlag das auch als EPUB über buchhandel.de (also nicht nur Amazon) verkauft.

    Ist die Marge dann auch über buchhandel.de bei 50%, oder ist das ok?

    Ich möchte Sie (und auch Fischer) ja gerne unterstützen, aber sehen Sie es aus Lesersicht: Immer größer werdende Bibliothek, die man nicht mit in den Urlaub nehmen kann, und im Endeffekt bleibt nur scannen lassen (als Dienstleistung) und abspeichern für später.

    Vielen lieben Dank für Ihre herausragende Arbeit!

  2. Hallo Thomas,
    aus deinem Artikel geht nicht hervor, warum der J.K.Fischer-Verlag in seiner Onlineseite dein Buch nicht als Ebook anbietet. Es gibt doch Formate, die völlig unabhängig von Amazon und Kindle sind – und die Marge würde dann auch nicht verloren gehn.
    Dann müsste man auch dein Ebook nicht mehr bei Amazon listen. Das wäre konsequent.

  3. Nachdem ich mit meiner Frau eine Büchersammlung >1500 angesammelt habe, was einiges an Platz beansprucht, haben wir folgende Vereinbarung getroffen: Da Bücher wegzuwerfen ähnlich Krank ist, wie sie zu verbrennen, haben wir versucht Bücher zu Spenden/Verschenken, mit leider nur mittelmäßigem Erfolg.
    Daraufhin haben wir folgenden Kompromiss vereinbart, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Eher leichte Bücher, wie Romane, Krimi’s, Thriller usw. laufen als Hörbuch, oder ebook, welche man auch Anbieterfrei kaufen kann, um nicht in Abhängigkeit von Amazon zu geraten, Stichwort Kindl-Paperwhite. Wir haben zwei ebook-reader, die jede Form von angebotenen ebooks wiedergeben, zumindest laut Hersteller. Gerne lasse ich mich eines besseren belehren.
    Für gehobenere Literatur greifen wir immer noch auf Bücher in Papierform zurück. Bisher sind wir damit ganz gut gefahren…

    1. Wir bzw. meine Frau haben ein ähnliches Problem mit der Büchermenge. Hier in der Nähe gibt es in unmittelbarer Uninähe ein „Büchertauschregal“: dort kann man seine Bücher abstellen, und, wenn man will sich ein/mehrere andere wegnehmen. Da haben wir schon so Einiges abgeliefert.

      Das neue „Röper-Buch“ spricht ein sehr wichtiges Thema an. Dafür vielen Dank! Habe heute beim Verlag bestellt und gleich noch die „Putin-Interviews“ von O. Stone zum Sonderpreis dazu gepackt. 😉

      Die o.g. Kritik bzgl. PayPal kann ich nur unterstreichen. Habe natürlich selber kein Paypal-Konto und versuche, die so weit wie möglich zu meiden. Bei Amazon habe ich noch nie bestellt und das soll auch so bleiben.

  4. Werde mir das aktuelle Buch auch zulegen. Da ich meinen Kindern keine private Bibliothek aufhalsen möchte verkaufe ich Bücher immer weiter. Sowohl das Ukraine als auch das Putin Buch ging innerhalb von 2 Tagen weg. Hätte auch je 3 Exemplare pro Buch verkaufen können.

    Ich unterstütze die Entscheidung des Verlages voll und ganz. Es hat etwas mit Fairness zu tun. Macht weiter so.

  5. Guten Tag Herr Röper!

    Für die umfangreiche und wichtige Informationstätigkeit bedanke ich mich!
    Die Gestaltung der wirtschaftlichen Seite ist natürlich Ihre Sache. Wenn sich
    Spenden, Boykotts, Orientierung auf Papier / kleine Läden usw. rechnen – OK.

    Ich würde jedoch nach einer stabilen Vermarktung gucken, beispielsweise mit
    Kanal – Abbonement, meinetwegen 20 € p.a. mfG!

      1. der käse hat mir prophezeit, dass du meine ankunft mit diesen worten kommentieren würdest,…..(eoin colfer`s “und übrigens noch was“) und doppelt kluggescheissert, sind die richtigen worte:
        „drei dinge braucht der mann; feuer – pfeife – stanwell“

  6. Grundsätzlich ist die Feststellung betreffs verschiedener Verlage/Amazon falsch.
    Die Einstellung ist richtig – aber zu kurz gedacht.
    Zunächst hat ein Autor das Bedürfnis, seine Bücher günstig zu drucken. Ondemand, ist heute das Zauberwort.
    Amazon der größte Buchhändler weltweit hat die passende Infrastruktur.
    Andere Verlage haben auch ihre Infrastruktur. Inwieweit die passt, ist eine andere Frage.
    Auf alle Fälle schaue ich als Verkäufer, auf so vielen Märkten wie möglich, präsent zu sein.
    Inwieweit sich Kapitalismus und Lohn für Arbeit vertragen ist eine Systemfrage, nicht die Amazons oder anderer Verlage.
    Aus meiner Autorentätigkeit weiß ich, dass es Verlage gibt, die weniger zahlen und Verlage, die eben mehr vergüten. Der Mix macht die Musik. Als Selbstverleger ist man als Autor natürlich auch für den Vertrieb seines Produktes verantwortlich.
    Der Vergleich: Geht jeder Deutsche oder Mensch zu seinem Bauern das bestellen und vorzahlen, was er braucht? Geht jeder Verbraucher sein Auto bei seinem Erzeuger kaufen? usw.
    Nein! Er nutzt die bestehende, gewachsene Infrastruktur.
    Es gibt keine guten und schlechten Kapitalisten. Es gibt Kapitalisten oder Sozialisten.
    Die Mehrheit entscheidet.
    Echte Marxisten bedanken sich bei den Kapitalisten für den Aufbau der Infrastruktur und verurteilen sie wegen des Umganges mit dem Leben in allen Formen:-))

  7. Ich finde die Idee gut wenn man den Grossen nicht noch mehr in den Rachen werfen will, nur damit sie noch reicher und grösser werden und ihre Position noch mehr zulasten der anderen missbrauchen.
    Aber das heisst ja nicht dass man fortschrittsmässig nichts mehr machen soll, kleine Verlage können ja auch ein E-Book Format anbieten, gibt ja genügend Alternativen abseits der Grossen und eine Webseite oder Server hat heute jedermann. Das Gleiche gilt auch mit der Bezahlung, wer da die Grossen vermeiden möchte aber dann immer noch Paypal einzige elektronische Zahlungsmöglichkeit stehen hat, der lässt andere definitiv schmunzeln.

  8. Finde die Entscheidung gegen Amazon sehr gut, ich habe mein Konto dort schon Anfang 2020 gekündigt und bestelle meine Bücher z.B. bei Buchkomplizen, buch7, oder direkt bei den Verlagen. Buchhändler vor Ort ist natürlich sinnvoll und zu bevorzugen, wenn es nicht gerade eine Kette wie Thalia o.ä. ist. Ich verwende auch kein Paypal und würde eine IBAN zwecks Überweisung bevorzugen.

  9. GLÜCKWUNSCH zu dieser Entscheidung.

    Ich bestelle schon immer direkt über die Händler, denn die kann man auch außerhalb ebay oder amazon erreichen. Meist genügt eine I-Mehl und die schicken einen sogar gleich nen Link mit, wo man direkt in dessen online-shop zum Artikel kommt. Vorteil: man wird nicht genervt von „noch mehr kaufen“.

  10. Seit amazon 2010 Jahren wikileaks von seinen Servern verbannt hat, habe ich bei amazon nichts mehr bestellt, kann also vermelden, dass man amazon absolut nicht braucht, weder für Bücher noch für sonst irgendwas. Ich finde, es sollte für aufgeklärte Zeitgenossen selbstverständlich sein, amazon zu boykottieren und dies auch im Freundes- und Bekanntenkreis zu propagieren. Auch für den Kauf eines eBooks braucht man amazon nicht.

  11. Für mich liest sich das so ein bisschen, als ob der Großhandel und Amazon zuerst boykottiert hätten, und ihr jetzt nach dem Motto „Ne, wir haben zuerst …“ handelt.

    Wie auch immer, es gibt eine ganze Reihe von Büchern, die vom Handel und/oder Amazon boykottiert werden, eine Auswahl:

    Jan v. Helsing „Lockdown“ (das erste Buch, gibt auch einen Band 2) seit kurzem nicht mehr auf Aamzon erhältlich, gibt’s einfach nicht mehr, die Seite führt ins Leere, offensichtlich stand irgendwas drin, was für die Great Resetter extrem unangenehm war

    Lanka, Stoll „Corona – Weiter ins Chaos oder Chance für ALLE?“ gibt’s nicht regulär auf Amazon, wird auf Amazon Marketplace 5€ teurer verkauft wie vom Verlag, Buchpreisbindung egal? Irgendwie ist das Buch überhaupt nicht regulär im Großhandel gelistet, obwohl es das laut Aussage des Verlages sein sollte.

    Thorsten Schulte „Fremdbestimmt“ wird ebenfalls auf Amazon nur über Marketplace verkauft, von Schultes eigenem Verlag

    Gerade der Schulte ist ein gutes Beispiel, sein Buch war auch auf Amazon ein Bestseller, es war eine zeitlang (ca. ein Jahr) auf einem zweistelligen Amazon Rang, jetzt immer noch vierstellig (im unteren Bereich), hat also richtig gut verkauft. Im Endeffekt nutzt der Schulte Amazon nur als Abrechnungsplattform, Verkauf und Versand erfolgen lokal in seinem Verlag.

    Vielleicht wäre das auch für euch sinnvoll, die Bücher doch über Amazon Marketplace anzubieten, Versand und Verkauf über den Verlag, weil die Präsenz auf Amazon eben doch eine große Werbereichweite bringt, wenn euer Buch neben anderen („kauft auch …“) gelistet wird. Nachteil ist natürlich, daß Amazon alleine schon für das bisschen Abrechnung einen dicken Batzen vom Kuchen kassieren möchte, hab da verschiedene Zahlen gefunden, irgendwas um die 15-20% muss man mindestens mit rechnen.

  12. EBooks selbst vertreiben ist doch schon mal gut. Ich würde DRM-freies epub gut finden, denn ich möchte natürlich von mir bevorzugte Reader verwenden (das sind AlreaderX und Moon+). DRM nervt halt einfach und bringt eh nichts.
    eBooks zum Vollpreis finde ich abschreckend. 20 EUR Papierbuch, ca. 13 EUR ebook, so fände ich das passend.
    Nur meine Lesersicht.
    Papierbücher kann ich einfach nicht gebrauchen.

  13. Ich würde das Buch nie im Leben über Amazon kaufen .. Sind schon komische Rebellen, die bei Amazon einkaufen. Man kann den Drecksladen meiden. Und das ist wohl das mindeste was man tun sollte. Und um das auch auszuschließen finde ist es top, dass Buch dort gar nicht anzubieten. Gute Idee!

  14. Konsequent ist natürlich in dieser crazy Zeit immer gut. Für mich sind die einzigen Nachteile grössere Versandgebühren in die Schweiz sowie keine Möglichkeit, bei exlibris.ch nach dem Bestellen auch wieder eine schöne Rezension und Bewertung zu hinterlassen 🙂
    Bestellung geht gleich raus, Ehrensache!

Schreibe einen Kommentar