Ende der Sanktionen?

Die Probleme der Rückkehr auf den russischen Markt am Beispiel von Boeing

Seit Russland und die USA plötzlich über die Wiederbelebung der wirtschaftlichen Beziehungen sprechen, beginnt man sich in Wirtschaftskreisen in West und Ost zu fragen, wie eine Rückkehr westlicher Firmen auf den russischen Markt aussehen könnte, denn einfach wird das nicht.

Ich habe oft berichtet, dass die westlichen Sanktionen Russland bei weitem nicht so schwer getroffen haben, wie den Westen, der die Sanktionen verhängt hat. In einigen Branchen gab es in Russland sicherlich Probleme, aber in vielen Bereichen haben die westlichen Sanktionen für die russische Wirtschaft sogar eine belebende Wirkung gehabt.

Die westliche Bekleidungsmarken, die vor 2022 in Russland so beliebt waren, sind aus Russland verschwunden, aber die Nische haben umgehend russische Hersteller besetzt, deren Produkte die überraschten Russen durch interessantes Design und gute Qualität zu niedrigen Preisen begeistern. Die Verkaufsflächen in russischen Einkaufszentren, die 2022 leer standen, nachdem die westlichen Firmen abgezogen waren, sind längst neu vermietet. Den russischen Automarkt haben chinesische Konzerne übernommen.

Und so weiter und so fort, es wird für westliche Firmen also nicht einfach, wieder auf dem russischen Markt Fuß zu fassen, denn die Konkurrenz, die sie ersetzt hat, ist stark und das Misstrauen gegen westliche Produkte ist in Russland heute groß, denn wer kann denn garantieren, dass westliche Firmen nicht morgen wieder Verträge brechen, weil die westlichen Regierungen sie dazu mit Sanktionen zwingen?

Die Nachricht, dass Russland und die USA nun wieder über gemeinsame Projekte und wirtschaftliche Zusammenarbeit sprechen, deutet auf eine baldige Erleichterung oder gar Aufhebung der Sanktionen hin, was in Wirtschaftskreisen bereits für Aufregung sorgt, von deutschen Medien aber möglichst nicht thematisiert wird, weil eine Annäherung an Russland und Freude darüber in Wirtschaftskreisen nicht ins gewollte Bild passt.

Ein russischer Luftfahrtexperte hat sich die Problematik am Beispiel von Boeing angeschaut, einem US-Konzern, der früher sehr enge Geschäftsbeziehungen zu Russland hatte, dem eine Rückkehr auf den russischen Markt aber diversen Gründen schwer fallen dürfte. Ich habe seinen Artikel, der in der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht wurde, übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Boeing in Russland: Ist eine Rückkehr möglich und notwendig?

Oleg Pantelejew über die Vorteile einer Zusammenarbeit und wie sie aussehen könnte

Der Februar 2025 war reich an Gerüchten, dass verschiedene ausländische Unternehmen, die den russischen Markt zuvor verlassen hatten, eine Rückkehr in Erwägung ziehen. Diese Informationswelle wurde durch die lautstarken Äußerungen von US-Präsident Donald Trump über eine bevorstehende Einigung in der Ukraine ausgelöst. Zu den erwarteten „Rückkehrern“ gehört auch Boeing, eines der führenden Unternehmen der weltweiten Luft- und Raumfahrtindustrie.

Lassen Sie uns überprüfen, ob es möglich ist, die Zusammenarbeit zwischen dem amerikanischen Hersteller und russischen Raumfahrt-, Flugzeugbau-, Metallurgieunternehmen und Fluggesellschaften wieder aufzunehmen. Wer könnte in welcher Form an einer Zusammenarbeit interessiert sein?

Was man hat, wird nicht erhalten

Die Beziehungen zwischen Russland und den USA haben ihre Höhen und Tiefen erlebt. Bis Februar 2022 tat der amerikanische Luft- und Raumfahrtriese Boeing sein Bestes, um die internationale Zusammenarbeit auf die höchste Stufe zu heben. In Moskau gab es ein Entwicklungszentrum, in dem unsere Spezialisten verschiedene Elemente und Komponenten für Boeing-Passagierflugzeuge herstellten. Im Ural führte das Joint Venture Ural Boeing Manufacturing die Bearbeitung von Produkten aus Titanlegierungen durch. Amerikanische Flugzeuge transportierten unter der Flagge russischer Fluggesellschaften jedes Jahr Dutzende Millionen Passagiere. Die Krönung der Partnerschaft ist das funktionale Transportmodul Sarja, das erste Modul der Internationalen Raumstation (ISS). Ich möchte daran erinnern, dass es Ende der 1990er Jahre vom Chrunitschew-Zentrum im Rahmen eines Vertrags mit Boeing hergestellt wurde.

Vor drei Jahren begann die einst enge und für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit rapide zu erodieren. Die von US-Politikern verhängten antirussischen Sanktionen schlossen die Zusammenarbeit im Flugzeugbau und in der Zivilluftfahrt entweder ganz aus oder erschwerten sie erheblich. Nur im Raumfahrtsektor, wo es a priori unmöglich ist, die ISS ohne Russlands Beteiligung aufrechtzuerhalten, werden noch Arbeitskontakte gepflegt.

Und hier kommt es zu einer neuen Wendung. Im Telegramm-Kanal SHOT hieß es, ohne Bezugnahme auf offizielle Quellen: „Boeing plant eine Rückkehr auf den russischen Markt“. Es soll sich um Lieferungen von Flugzeugen des amerikanischen Herstellers handeln, sowohl aus dem Sekundärmarkt als auch langfristig um neue Flugzeuge, sowie um Ersatzteillieferungen und den Kauf von Produkten aus russischem Titan.

Die Mitteilung löste in den Medien eine Welle von Veröffentlichungen aus. Die Optimisten argumentieren, dass wir bald mit neuen Boeings fliegen werden, die Bewahrer argumentieren, dass wir keine Geschäfte mit den USA machen sollten und selbst wenn Ausländer nach unserem Markt fragen, sollten wir sie trotzig abweisen. Gibt es eine goldene Mitte zwischen diesen Positionen? Es gibt sie, und die neuen Kriterien, die bei der Gestaltung künftiger Partnerschaften berücksichtigt werden sollten, werden uns helfen, sie zu finden.

Die Luftfahrt ist auf dem Vormarsch, aber nicht überall

Lassen Sie uns zunächst kurz bewerten, was in den letzten drei Jahren für die russischen Flieger, für die amerikanischen Flugzeughersteller und auf dem Weltmarkt insgesamt geschehen ist. Die inländischen Fluggesellschaften, die mit noch nicht gekannten Sanktionen konfrontiert waren, standen im zweiten Quartal 2022 ohne fast 70 im Ausland festgesetzte Linienflugzeuge, ohne offizielle Unterstützung ausländischer Flugzeugentwickler und ohne einen erheblichen Teil der bestehenden Leasingverträge da. Die Branche hat diese Herausforderungen gut gemeistert, die Zahl der im Jahr 2024 transportierten Passagiere hat 2021, das Jahr vor den Sanktionen, übertroffen, es gab keine massenhafte Kannibalisierung von Flugzeugen, und die Wartungsfähigkeit der Flotte wird auf hohem Niveau gehalten.

Boeing befindet sich seit mehr als fünf Jahren in einer stürmischen Phase. Ich will nicht im Detail auf die Verzögerungen bei der Entwicklung der Boeing 787 Dreamliner eingehen, denn alle innovativen Projekte in der Flugzeugindustrie haben ähnliche Probleme. Aber zwei schwere Flugzeugabstürze mit Boeing 737MAX-Flugzeugen, die sich 2018 und 2019 ereigneten, haben den Ruf des Unternehmens erheblich beschädigt. Dann kam die COVID-19-Krise, als viele Fluggesellschaften in West und Ost pleite gingen oder zumindest die bestellten Flugzeuge stornierten. Danach kamen Probleme mit der Produktionsqualität, Verzögerungen bei der Zulassung neuer Modelle und Verluste bei der Ausführung von Rüstungsaufträgen wie aus dem Füllhorn. Boeing ist nicht mehr die „Nummer 1“ in der Welt, wenn es um die Lieferung von Zivilflugzeugen geht, und nach Trumps Rhetorik zu urteilen, ist es möglich, dass Boeing nicht mehr die „Number 1“, die Flugzeuge für den US-Präsidenten, liefern wird.

Der weltweite Markt für Zivilflugzeuge brach 2020 zusammen und alle Flugzeughersteller bekamen das zu spüren. Doch nachdem die Pandemie nachgelassen hat, haben sowohl Airbus als auch Embraer ihre Produktion wieder hochgefahren. Der chinesische Flugzeughersteller COMAC zeigt enormen Ehrgeiz, und die tatsächlichen Auslieferungen von Großraumflugzeugen an chinesische Fluggesellschaften bestätigen, dass es einen neuen starken Akteur auf dem Markt gibt. Russland, das durch die Sanktionen belastet wird, bewegt sich, wenn auch nicht ohne Probleme, auf die Entwicklung von Zivilflugzeugen zu, die vollständig ohne Importe auskommen.

Die Interessen der Beteiligten

Warum sprechen wir jetzt über die Rückkehr von Boeing auf den russischen Markt? Zunächst einmal war das Unternehmen in Russland präsent und verfolgte seine kommerziellen Interessen. Die von Boeing für das Jahr 2021 erstellte Marktprognose zeigte, dass in den nächsten 20 Jahren etwa 1.500 Linienflugzeuge im Wert von mehr als 200 Milliarden Dollar in die GUS-Staaten geliefert werden würden. Darüber hinaus wurden Ersatzteile, Wartungs- und Reparaturdienstleidungen und andere damit verbundene Umsätze auf mehr als 300 Milliarden Dollar geschätzt. In Anbetracht der Tatsache, dass Russland der größte Luftverkehrsmarkt in der GUS ist und die erzwungene Unterbrechung der Flottenerneuerung eine Erhöhung der Zahl der ausgelieferten Flugzeuge erfordert, kann man davon ausgehen, dass über einen Zeitraum von 20 Jahren mindestens 500 Milliarden Dollar auf dem Spiel stehen. Es liegt auf der Hand, dass ein pragmatischer Geschäftsmann an so einem Markt nicht vorbeikommt.

Außerdem war das russische Unternehmen VSMPO-AVISMA vor der Verhängung der Sanktionen der Hauptlieferant von Titanprodukten für das amerikanische Unternehmen. Wichtig ist, dass es sich dabei nicht um Rohmaterialien oder Halbfertigprodukte handelte. Aus Russland wurden Teile in die USA geschickt, die mit den modernsten Geräten bearbeitet worden waren. Die Qualität der Produkte hat nie zu Beanstandungen geführt, im Gegensatz zu Lieferungen aus alternativen Quellen, auf die Boeing später zurückgreifen musste. Zweifellos sind die Amerikaner daran interessiert, einen Lieferanten zurückzubekommen, der tadellose Qualität zum besten Preis auf dem Markt geliefert hat.

Die Interessen der Ausländer sind verständlich. Aber was sind die Interessen Russlands? Früher war das wichtigste Kriterium der Profit. Wenn eine Fluggesellschaft ausländische Flugzeuge auf dem Sekundär- oder Primärmarkt mit langer und günstiger Finanzierung kaufen konnte, entschied sie sich für Boeing oder Airbus. Das Risiko der Beendigung des Supports durch den Entwickler, der Verweigerung der Lieferung von Komponenten oder der einseitigen Kündigung von Verträgen wurde nicht als wahrscheinlich angesehen… bis zu einer bestimmten Zeit.

Nun sollte dieser Faktor als der entscheidende angesehen werden. Ein Flugzeug kann zwar noch so sparsam und preiswert sein, aber wenn ein Flugzeughersteller den Support verweigert, wenn man Ersatzteile über Umwege und zum dreifachen Preis kaufen muss, sollte man sich überlegen, ob man eine solche Ausrüstung braucht. Bei Modellen wie der Boeing 737-800 oder der Boeing 777-300, die in der Flotte russischer Fluggesellschaften weit verbreitet sind, können die Sanktionen im Übrigen recht erfolgreich umgangen werden. Wenn es sich jedoch um Flugzeuge mit den neuesten problematischen amerikanischen Pratt & Whitney-Triebwerken handelt, befinden sich die russischen Fluggesellschaften in einer Situation, in der die Flotte abgestellt werden muss.

Wenn es also um die Wiederaufnahme der offiziellen Ersatzteillieferungen geht, könnte das für die russischen Fluggesellschaften in Bezug auf den Preis günstig sein. Das Wichtigste in diesem Fall ist, die Gelegenheit nicht zu verpassen, die Diagnostik und Reparatur von Bauteilen für ausländische Fahrzeuge auf dem Territorium unseres Landes zu übernehmen. Vielleicht steigen wir früher oder später auf einheimische Flugzeuge um, aber danach werden wir in der Lage sein, Reparaturdienstleistungen für ausländische Betreiber anzubieten.

Werden neue Flugzeuge amerikanischer Produktion geliefert? Bislang gibt es in dieser Hinsicht viel Skepsis. Erstens hat Russland eine Lektion von seinen westlichen „Partnern“ gelernt und sie noch nicht vergessen: Alle Vereinbarungen und Verträge mit dem Westen sind wertlos.

Zweitens hat Russland den wichtigen Weg gewählt, sein eigenes Zivilflugzeug zu entwickeln. Früher oder später, aber die russischen Fluggesellschaften werden Tu-214 und SJ-100, MS-21-310 und andere Verkehrsflugzeuge ohne importierte Teile erhalten. Vor dem Hintergrund der milliardenschweren Investitionen in die heimische Flugzeugindustrie sind protektionistische Maßnahmen zum Schutz des heimischen Marktes durchaus angebracht. Sie mögen vorübergehend sein, aber sie sind jetzt notwendig.

Drittens, hat Boeing Russland, ehrlich gesagt, nichts mehr zu bieten: Neue Flugzeuge amerikanischer Produktion haben in unserem Land keine gültige Zulassung, und selbst wenn die Sanktionen heute aufgehoben würden, würden unsere Fluggesellschaften nicht ein Geschäft abschließen.

Was die Lieferung von Titanprodukten und anderen Komponenten für zivile Produkte von Boeing und anderen Unternehmen betrifft, so lohnt es sich kaum, diese Partnerschaft aufzugeben. Es geht vor allem darum, den in Russland verbleibenden Mehrwert konsequent zu erhöhen. Und parallel dazu die Produktion von Produkten, die den höchsten weltweiten Standards entsprechen, im Interesse der russischen Hersteller zu entwickeln.

Was tun?

Was die Sanktionen insgesamt betrifft, so zeigt sich jetzt, was von Anfang an offensichtlich und vorhersehbar war: Die Wirtschaft beginnt, in der Annahme einer möglichen Erwärmung der Beziehungen zu Russland, den Boden zu sondieren und vorsichtig über eine mögliche Rückkehr zu sprechen. In der Zwischenzeit bleiben die Sanktionen in Kraft, und die Sanktionen der EU werden verschärft. Eine pragmatische Haltung hat sich bei westlichen Politikern noch nicht durchgesetzt.

Das bedeutet, dass wir unsere Verhandlungsposition für die Zukunft weiter stärken müssen: Wir müssen unsere eigene Flugzeugproduktion entwickeln, die Wirksamkeit der antirussischen Sanktionen zunichte machen und neue internationale Partnerschaften innerhalb der BRICS-Länder aufbauen.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

26 Antworten

  1. Bei dem Mist den Boeing baut, kann eine Kooperation mit Boeing für die Russen nur verheerend sein. Ich würde da die Finger von lassen und mir aus der Ferne anschauen, wie Boeing abschmiert.

    1. Ach ja, da war ja noch was. Ist zwar schon was länger her, so zeigt es doch, was für Leute da arbeiten.

      „In July 2005, a 45-year-old man died of internal bleeding after being anally penetrated by an Arabian stallion during a bestiality weekend in the US state of Washington.

      The victim, a Boeing engineer working on top-secret defence projects named Kenneth Pinyan, suffered a perforated colon.“

      https://web.archive.org/web/20080725022403/http://www.news24.com/News24/Entertainment/Abroad/0,,2-1225-1243_2116755,00.html

  2. Wie sieht eigentlich die Aufgabenverteilung bei Entwicklung und Bau von Flugzeugen aus? Vor ungefähr zwei Jahrzehnten hat sich Thomas Friedman in seinem Buch „The world is flat“ Sorgen um die amerikanische Luftfahrtindustrie gemacht: Die US-Hersteller haben Design und Planung neuer Flugzeuge nach Russland ausgelagert, wo es nach dem Ende des Kalten Krieges eine Menge Luftfahrtingenieure gab, die den Job gerne gemacht haben. Und die Vorbilder für die nächste Generation wurden, die wieder Ingenieurberufe gelernt hat. Während in den USA alle Jugendlichen „Künstler“ werden wollten.
    Die Produktion hatte die US-Industrie zwar nach Indien vergeben, damit Russland nicht zu viel Macht bekam. Indien hat aber wiederum Subunternehmer in Russland angeheuert, sodass – Friedman zufolge – Russland zum Zentrum für Flugzeugdesign und -bau wurde.

    Wie ist die Geschichte weiter gegangen? Und wenn der hastige Rückzug Boings aus Russland wegen des Ukrainekriegs zum abrupten Verlust russischer Kompetenz im Konzern geführt hat: In welchem Umfang hat da zu den aktuellen Qualitätsproblemen des Konzerns beigetragen?

  3. Ich werfe da mal einen Gedanken in den Ring, der mir letzte Nacht so durch den Kopf schoß…..:

    Kann es sein, daß Putin dem Poltergeist gewisse Gegenangebote macht, so um den guten Willen zu zeigen und auch zu testen, wie ernst es dem yankee ist – UND dabei auch klar zu machen, wie in seiner letzten Rede ebenso zu erkennen war – Wir können gut zusammenarbeiten, doch die „ukraine“ ist dabei außen vor, faule Kompromisse machen wir nicht mit.

    Frag mich grade – wer da mit wem spielt….. – Ausgang zumindest vor den Kulissen offen…..

    1. In vielen Kommentaren, auch auf anderen Seiten, wird immer wieder die Befürchtung geäußert, Putin und Russland würden sich wieder über den Tisch ziehen lassen.
      (z.B. Wie kann man nur so blöde sein. Die Russen lernen wohl nie aus ihren Fehlern der Vergangenheit; Russen sind halt gutmütig bis zum eigenen Untergang, was soll man sonst noch dazu sagen)

      Ich bin sehr zuversichtlich dass Präsident Putin mit seinen Mitarbeitern der Sache gewachsen ist.
      Hier wurde schon oft von SunZi gesprochen, von den russischen Schachgenies, von Putin als Judoka.

      Sie kennen die Vergangenheit einerseits und haben diese sicherlich gründlich analysiert.
      Andererseits kennen sie auch die fanatische Dummheit im Besonderen der EU-Kriegstreiber.

      Ich kann mir auch vorstellen, dass das Spiel ein bißchen anders herum läuft als für uns zu sehen.

      1. @GRLD
        „Ich kann mir auch vorstellen, dass das Spiel ein bißchen anders herum läuft als für uns zu sehen.“

        Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihre Vermutungen dazu absolut berechtigt sind & sehr realistisch!
        Ihre Aufzählungen, was woanders auch geschrieben wird, kann man auch hier nachlesen…..

        Mich erstaunt immer wieder, wie eingleisig gedacht wird von solchen Zeitgenossen! Die „Alternativlosigkeit“ scheint auch im Denken der Menschen, Einzug gehalten zu haben.

        Dabei sollte jeder wissen, dass selbst in seinem eigenen kleinen Privatleben eben nicht jeder nur tun & lassen kann, was er will, sich erträumt oder halbwegs vorstellt!
        Man interagiert IMMER mit anderen, manchmal ist man in einer „Machtposition“, in der man bestimmen kann, manchmal eben nicht!

        Was Russland bzw. seine Regierung tut oder lässt – das kann sich Otto Normalo evt. gar nicht vorstellen – ist fast immer LANGFRISTIG analysiert, betrachtet & von Gegebenheiten begleitet, die tatsächlich & wahrhaftig davon ausgeht, dass RF nicht alleine auf diesem Planeten ist & man MITEINANDER auskommen MUSS.
        Dafür werden Weichen gestellt, Fehler erkannt & korrigiert – Letzteres ist wohl eine Eigenschaft, die zu wenige Menschen auch in ihr Leben integrieren um ein halbwegs lebenswertes Leben führen zu können… Dazu ist die persönliche Eitelkeit viel zu stark ausgeprägt.

      2. Ja – noch fühlt sich der Poltergeist mit seinen „deals“ als Spielführer – doch ist und bleibt auch er nur eine Marionette, ein zwar etwas vorlaute, doch eben nur eine maximal mittlere (so in etwa Läufer) Spielfigur auf dem Schachbrett…

        Den Ausschlag über das Verständnis des Spiels gab mir ein Satz von Putin, wo er bekräftigte, daß man eben KEIN Sprungbrett für einen neuen Krieg, neue Feindseligkeiten neben sich im ukri-Bereich duldet – bis dato war auch ich ein wenig im Unklaren ob der Konsequenz im Handeln Russlands – geb ich gerne zu, schon weil ich nun sehe, daß es richtig gemacht wird – gibt uns ein wenig Ruhe im Angesichte der Zukunft.

  4. Wenn ich das Angebot von Präsident Putin mit dazu nehme, sage ich frei heraus, vergeben und vergessen, machen wir Geschäfte. Aber.
    Ist es nicht nur Gerede gewesen, was bis zu dieser Äußerung, gesagt wurde daß sich in Rußland die Unabhängigkeit in vielen wirtschaftlichen Bereichen durchgesetzt hat und damit ein allgemein wachsender Wohlstand einhergeht, dann sollte dies eine Prämisse sein, von der nicht mehr abgewichen wird, basta.
    Wenn sie wieder Geschäfte eröffnen wollen, dann mit klar definierten Regeln, auf keinen Fall Sonderkonditionen. Die eigene Wirtschaft ist wichtiger als gierige Lügner, egal wie die Firma heißt. Boden kann nicht gekauft werden und ist mit dem Geschäft gekoppelt. Bei erneuten Sanktionen ist alles darauf Verhandlungsmasse im Gegenzug der Sanktionen. Weitere Versuche wie in der Vergangenheit, über anzetteln von Unruhen und Umstürzen, ist alles weg und gehört wieder dem ruß. Volk. Das unbedingt in die Verträge.
    Wenn Firmen mit Produkt X vorhanden sind, können sie ihre gleichen Produkte einführen, aber nicht im Land produzieren. Produkte die nicht selbst produziert werden, die sie aber unbedingt auf den Markt bringen wollen und auch im Land produzieren, mit entsprechenden Verträgen und Absicherungen. Zusammenarbeit ist immer möglich, aber die Mehrheitsanteile werden von Rußland beansprucht.
    Passiert nichts in der Richtung, dann ade mit der Wirtschaft im Land und Wohlstand. Dann muß man über eine Fortsetzung gewißer Probleme sich nicht wundern.
    angenehmen Aufenthalt in Absurdistan=BRD

  5. Russland hat eigene Flugzeuge. Wenn Boeing oder Airbus auf den russ. Markt wollen, dann sollte das auch umgekehrt gelten. Besser aber, man verzichtet auf unzuverlässige ausländische Konzerne. Eigene und zwar STAATLICHE Unternehmen sollten grundsätzlich befürwortet werden.
    Was die Überflugrechte betrifft so sollte es mind. eine Maut verlangen, sofern man diese Rechte überhaupt wieder erteilt.

  6. Im Grunde, ist es wieder viel Luft um nichts.
    Die USA haben immer dort wo es für die USA vorteilhaft ist, auch Ausnahmen gemacht.
    Für einzelne Firmen, Produkte etc …

    Geld zählen, dass können die USA wie kein anderer

  7. Mich wundert es nicht, dass im sogenannten Wertewesten inzwischen so viele Firmen pleite gehen, das hat
    a) mit Corona zu tun, wo die Menschen nicht verstanden, dass sich die Gastronomie samt ihrer Vertretung widerspruchslos unterordnete, für mich sind heute noch einige Lokal ein NoGo, wenn ich denke wie man sich dort aufgeführt hat beim Kontrollieren der Testzertifikate.
    b) mit den Sanktionen, wo gleiches gilt für die Industrie und Wirtschaft, die obrigkeitshörig war, ohne Hirn, ohne nachzudenken, warum es diesen Krieg gibt
    Ich freue mich sehr für Russland, dass es zeigt, dass es sehr gut ohne diese inzwischen krachend zugrunde gehende Industrie und Wirtschaft speziell der EU auskommt!
    всего хорошего Россия

    1. „dass sich die Gastronomie samt ihrer Vertretung widerspruchslos unterordnete“

      Einer der Vertreter, Mario Ohoven, hat leider am 31.10.2020, kurz nachdem er Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen ankündigte, einen tödlichen Verkehrsunfall auf der Autobahn erlitten. Diese zeitliche Nähe dürfte andere in ihrem Handeln gehemmt haben.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Mario_Ohoven#Kritik_am_Konjunkturpaket_und_an_zweitem_Lockdown

      „Am 22. Oktober 2020 kündigte Ohoven im Falle eines weiteren Lockdowns rechtliche Schritte an, da diesen, neben bereits de facto staatlich verordneten Berufsverboten für die Messebaubranche oder für Kulturschaffende, weite Teile der Wirtschaft und viele Unternehmen nicht überleben würden. Stattdessen forderte er, die Mehrwertsteuer dauerhaft auf einheitlich 15 Prozent zu limitieren,[20] um Betrieben Planungssicherheit zu geben und Konsumenten zu entlasten.

      Am 29. Oktober 2020 kritisierte Ohoven die deutsche Regierungserklärung vom Vortag betreffend die Verkündung des zweiten Lockdowns. Er stellte die Frage nach Verhältnismäßigkeit und Verfassungsmäßigkeit der Maßnahmen. Ohoven kündigte an, im Interesse des Mittelstandes eine Überprüfung einzuleiten und gegebenenfalls auch das Bundesverfassungsgericht anzurufen.[21]“

  8. Ich bin mir sicher, dass in erster Linie chinesische Hersteller in den nächsten Jahren das große Geschäft machen werden. Eine große Anzahl chinesischer Produzenten hat aus Angst vor Sekundärsanktionen seine Rußlandkontakte reduziert. Wenn diese demnächst wegfallen, gibt es kein Halten mehr. Die EU und auch die USA haben sich selber ins Knie geschossen.

  9. Ein paar Jahre vor dem Ukraine Krieg hat es eine Runde mit Wirtschaftsexperten gegeben. Darin hat einer erklärt, wie es Südkorea damals geschafft hat zur Industrienation zu werden. Dies erfolgte dadurch, dass auf ausländische Fertigprodukte Zölle von 200% erhoben wurden. Dies ermöglichte die Südkoreanische Wirtschaft ohne Billigprodukte aus dem Ausland zu wachsen. Dies geschah unter dem Schutz der USA, da diese einen Interesse daran hatten Südkorea gegenüber Nordkorea zu stärken.
    Südkorea war es daher möglich Rohstoffe einzukaufen und ihre eigene Industrie aufzubauen. Auch wurden keine Gegenzölle erhoben.
    Nur Russland braucht keine Rohstoffe aus dem Ausland einkaufen, die haben so viel davon, dass die diese sogar verkaufen.
    Letzten Endes haben die Sanktionen dazu geführt, dass die russische Wirtschaft gestärkt wird, da der Ausfall der Produkte aus dem Ausland durch eine heimische Produktion ersetzt werden muss.
    Hätte man Russland nachhaltig schaden wollen, dann hätte man den Export nach Russland subventionieren müssen. Dadurch wäre die russische Wirtschaft nicht konkurrenzfähig. Dieses Konzept setzt auch Amazon um, um Konkurrenten aus dem Markt zu drängen.

    1. Ja, auch wenn das nicht in den Schulbüchern steht – das wissen die Berater unsere Politiker.

      Anfangs hatten die Kolonialherren ihren Kolonien den Aufbau einer eigenen Industrie einfach verboten. Seit 100 Jahren funktioniert das nicht mehr und die Herren der Welt verhindern mit Freihandelsabkommen den Aufbau einer eigenen Industrie.

      Was ist da los? Die selben Leute, die mit Glasperlen und Flugzeugträgern jede Art von Schutzzöllen und sonstigen Importbeschränkungen unterbinden, ziehen sich freiwillig zurück und erlauben Russland den Aufbau einer eigenen Industrie?

  10. Durch den Zusammenbruch der UdSSR ist vor allem die USA, aber auch der Westen für nichts an sowjetische Technologien und Entwicklungen herangekommen. Nur zwei Beispiele aus dem Flugzeugbau, das eine ist die Herstellung von Titanteilen, hier besonders das Bearbeiten von sehr großen Teilen und das schweißen dieser und als zweites die Technologie des Triebwerkes für den Senkrechtstarter der F-35, diese stammt von der Jak-141. Das das Ingenieurwesen der UdSSR nicht das schlechteste war zeigt das einige der Entwicklungen die heute eigeführt sind in den 1980ziger Jahren entstanden sind, hier fällt mir die Haselnuss ein.
    Zu dem Raup der Technologien kommt noch der entscheidende Punkt der Zerschlagung der sowjetischen Wirtschaft dazu, dieser erfolgte ganz zielgerichtet, zum einen aus wirtschaftlicher Sicht, zum Anderen um Russland in Abhängigkeit zu halten. Das zeigen die ganzen Sanktionsorgien besonders seit 2014. Nun hat Russland gerade auch im Flugzeugsektor unter großen Mühen und mit vielen Zuschüssen aus den Steuergelder begonnen diese Abhängigkeit zu beseitigen. Und dieses ist auch gelungen, natürlich unter Verzögerungen, ein Flugzeug ist schließlich kein Auto. Gerade gehen die Triebwerke PD-8, PD-14 und PD-35 in die Erprobung und stehen den westlichen Modellen in wesentlichen Anforderungen nicht nach. Natürlich sollte man zusammenarbeiten, da aber der russische Staat große Mittel in diese Entwicklung investiert hat, sollte er diese auch entsprechend schützen und nur noch auf eine Zusammenarbeit zu seinem Nutzen eingehen, immer unter der Betrachtung sie wollten Russland nichts Gutes!

    1. Das beste Beispiel dazu ist doch grad eben auch die Raumfahrt… – profitiert west-chen doch immer noch von russischer Technik und Beständigkeit – wobei die eigene Technik sich so gern selbst pulverisiert hat.
      Da geht komischerweise Zusammenarbeit immer noch ohne ständige Kleinkriege und Erpressungen…

  11. Wer Geschäfte macht, macht keinen Krieg.
    Russland bietet der USA Geschäfte an, damit es keinen Krieg geben muss. Diese Geschäfte müssen auch für die USA werthaltig sein und deshalb hat Putin jüngst auch den USA angeboten in den Rohstoffabbau in Russland investieren zu können.
    Das heißt aber nicht, dass man sich das Heft aus der Hand nehmen lässt und eigene Projekte jetzt wieder einstampft.

    Aber die USA gehen hinterlistig vor.
    Während Trump den Friedensengel mimt, lässt die USA ihre EU Politzöglinge die Flagge auf Kriegskurs hissen.

  12. „Aber die USA gehen hinterlistig vor.
    Während Trump den Friedensengel mimt, lässt die USA ihre EU Politzöglinge die Flagge auf Kriegskurs hissen.“

    Ist das jetzt nur ihre Meinung, die Sie da kund tun, oder gibt für diese Aussage auch
    stichhaltige Beweise in Form von verifizierbaren Quellen ?

  13. Die 737-max würde ich auch nicht reinlassen und Boeing sowieso nicht, nachdem 2 Kronzeugen unvermittelt eines völlig natürlichen Todes starben.
    Nach dem Krieg bekommen die russischen SU-Triebwerke vorne einen Fan angehängt und dann ist der russische Liner fertig.
    Irgendwie werden die Verdichterschaufeln der russischen Triebwerke Titan-Metall-gedruckt. Und wenn sie dann 10% mehr Sprit brauchen- das interessiert in Russland doch eh niemanden.

  14. Eine gut dosierte Einfuhrsteuer für Flugzeuge, die nicht in den Staatshaushalt geht sondern als zinslose Kredite in die eigene Flugzeugindustrie, machen Sinn. Ein so großes Land wie Russland, muss Autark sein in dieser Branche. Gleichzeitig ist aber westliche Konkurrenz auch gut, wenn sie es nicht über den Preis sein kann.
    Da wäre es auch besser Mietverträge abzuschließen.

  15. Ich würde die Herrschaften von gewissen Konzerne erst einmal richtig zappeln lassen. Außer es wären überlebenswichjtige Dinge die nun gebraucht würden! Ein Ding wäre Joint Venture wo man zumindest noch die Finger drin hat! In etwa zum gegenseitig Vorteil nicht nur zum Vorteil für den Westen siehe Ukraine.
    So Seltene Erden braucht man ja auch für Waffen!
    Beim Sport scheint es ja ähnlich zu laufen- ob man so ein wenig Angst hat das da die Sportwelt in West u. Ost auseinander bricht?

  16. Nach der Qualitätsarbeit der letzten 10 Jahre fragt man sich schon warum Boeing noch so heissen darf und nicht einfach Boing heisst. Das wäre doch viel passender.
    Imho hätte man es nicht zulassen sollen das Boeing damals die Konkurrenz kaufte. „McDonnell Douglas“ also da wo die Triebwerke mit Tesafilm angeklebt wurden(DC-10)….
    Monopole sind halt suboptomimal in der Produktion, dafür hochoptimiert in Korruption.

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