Pro-ukrainische Diplomaten hätten beinahe die Schweizer Präsidentschaftswahlen gestört

Laut Tages-Anzeiger versuchten Vertreter Australiens, Deutschlands, Kanadas und Polens, angeführt vom ukrainischen Botschafter, einen Boykott zu organisieren, indem sie sich weigerten, neben den Russen Platz zu nehmen

Diplomaten aus der Ukraine und aus westlichen Ländern, die die Regierung in Kiew unterstützen, hätten am 11. Dezember beinahe die Zeremonie der Schweizer Präsidentschaftswahlen im Bundespalast in Bern gestört, indem sie versuchten, die russischen diplomatischen Vertreter zu boykottieren.

Wie der Tages-Anzeiger berichtet, versuchten Vertreter Australiens, Deutschlands, Kanadas und Polens, angeführt vom ukrainischen Botschafter, einen Boykott zu organisieren, indem sie sich weigerten, während der Zeremonie der Schweizer Präsidentschaftswahlen auf dem Diplomatenbalkon neben den Russen Platz zu nehmen. Der parlamentarische Protokolldienst war daraufhin gezwungen, sie zu einem anderen Platz zu bringen, um einen Skandal zu vermeiden. Während einige Schweizer Abgeordnete es für unerwünscht hielten, russische Diplomaten zu solchen Veranstaltungen einzuladen, bewertete ein anderer Teil den Schritt positiv, da Bern weiterhin diplomatische Beziehungen zu Moskau unterhält und der deutsche Bundeskanzler vor kurzem mit dem russischen Präsidenten telefoniert hat.

Die Weltwoche kritisierte die Demarche der ukrainischen Seite und ihrer Unterstützer und stellte fest, dass westliche Diplomaten „ihre Arbeit nicht gemacht haben“. „Ist es nicht ihre Aufgabe, einen professionellen Dialog zu führen, egal was in der Welt passiert?“ betonte die Zeitung. Nach Ansicht der Autoren sind Diplomaten nicht verpflichtet, sich gegenseitig freundlich zu behandeln, aber das ist kein Grund, darauf zu bestehen, an der Zeremonie ihrer Opponenten nicht teilzunehmen, die feierliche Veranstaltung in Bern zu stören und die Neutralität der Schweiz zu missachten.

Zuvor hatte das Schweizer Parlament die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter für das Jahr 2025 zur Präsidentin gewählt. Sie wird am 1. Januar die Nachfolge von Verteidigungsministerin Viola Amherd antreten.

Die Schweiz ist eine föderale parlamentarische Republik. Der Präsident wird vom Parlament für ein Jahr ohne ein Recht auf Wiederwahl für die nächste Amtszeit aus den Reihen der Mitglieder des Bundesrates (Regierung) gewählt.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

14 Antworten

  1. Nur für alle die meinen der Präsident habe was zu melden in der Schweiz, dem ist nicht so. Er ist für ein Jahr der Repräsentant und mehr auch nicht, dass heisst er leitet die Bundesratssitzung und wird ein Jahr öfters Fotografiert. Die Macht bleibt bei den sieben Zwergen.

  2. Wie wäre es, wenn die Schweiz über diese „Diplomaten“ eine Art Hausarrest verhängt: Sie dürfen ihre Botschaften nicht mehr verlassen … damit sie auf der Straße nicht zufällig Russen begegnen. Man will doch nur ihr Bestes…! *lach*

    1. Das wäre genau richtig, aber die NATO- und EU-Fanatikerin Amherd wird eher die Russen verhaften lassen, damit sie nicht ihre ukrainischen und EU-europäischen Götter durch ihre Anwesenheit stören.
      Amherd muss weg! Keller-Suter ist leider nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

  3. Die Nato-Schutzstaffel (Nato-SS) wird noch weit mehr stören, Thomas Röper!

    Die neue EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas übt deutliche Kritik am Ukraine-Kurs von Kanzler Olaf Scholz. „Die Ukraine braucht mehr weitreichende Waffen, mehr Munition, damit sie stark ist, wenn es zu Verhandlungen kommt. Je stärker die Ukraine militärisch ist, desto stärker ist sie am Verhandlungstisch. Das sollte unser Fokus sein“, sagt Kallas der „Süddeutschen Zeitung“. Scholz hat wiederholt eine Lieferung des weitreichenden Marschflugkörpers Taurus an die Ukraine abgelehnt.

    TAURUS – Das Weltkapital (NATO) will stets das Böse und schafft stets „das Gute“ – Machterweiterung; Knechtschaft! Es will, dass Deutschland Russland via Ukraine angreift und Russland Deutschland bombardiert oder mindestens mit Vergeltung droht.

    Dann wird Deutschland den Verteidigungsfall und den Nato-Bündnisfall ausrufen und wunderbar, ein grosser Krieg ist entfacht – wie reibt sich das Weltkapital (NATO) vor Freude die Hände, Weihnachten!

    Für die Menschen ist das natürlich grauenhaft.

    Dies sollte noch vor dem 20. Januar 2025 erfolgen und ist Scholz nicht willig, könnte Merz ihn mit einer Nato-hörigen Mehrheit im Bundestag innert achtundvierzig Stunden ersetzen und nach dem deutschen Erstschlag mit Kriegsrecht durchregieren. Die Vollendung der Diktatur. Abermals.

  4. Als Schweizerin mit durchschnittlichem politischen Interesse wusste ich nicht mal, dass da jedes Jahr die ausländischen Diplomaten eingeladen werden. Der Bundespräsident wird zwar „gewählt“, aber wie im Artikel geschrieben nur intern und turnusgemäss. Politisch hat diese Figur null Bedeutung, weshalb die Zeremonie genauso unbedeutend ist und normalerweise in den Medien keine Erwähnung findet. Da heisst es jährlich: nächstes Jahr ist xy dran und xy freut sich. (Das tun sie dann jeweils wirklich! Wahrscheinlich weil sie ein Jahr lang mit den ganz Grossen in den Sandkasten dürfen). Dass sich ausländische Diplomaten aufführen als hätte es eine Bedeutung, ist schon interessant. Dass der linke Tagesanzeiger das Thema aufgreift, ist noch interessanter. Zum wohl erhofften „Eklat“ hat es dann doch nicht gereicht. Nach intensiver Suche habe ich genau 3 Meldungen gefunden: die bei Tass erwähnten Tagesanzeiger, der es wohl hätte lostreten sollen und der „Putin-Versteher“ Köppel, weiter nur noch das ultra linke Watson Portal.
    War wohl nix mit Eklat.

    1. Der Bundespräsident ist etwas wichtiger, als wir allgemein denken (und auch als es in der Verfassung steht) — der Bundespräsident wird zu den internationalen Treffen eingeladen, auf denen dann die Hinterzimmer-Absprachen stattfinden, was in der nächsten Zeit umgesetzt werden soll.
      Amherd hat wahrscheinlich bei jedem Treffen hinter verschlossenen Türen darum gebettelt, dass Deutschland uns endlich annektieren soll, weil wir wegen der bösen direkten Demokratie nicht auf einem anderen Weg in EU und NATO kommen.

  5. „mit den ganz Grossen in den Sandkasten dürfen“

    Eigentlich darf der Bundespräsi nicht einmal dass; gemäss Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetz sind seine einzigen Pflichten& Befugnisse, die Radio- & Fernsehansprache zum Nationalfeiertag & Neujahr zu halten und die Sitzung des Gesamtbundesrats zu leiten.
    Für Kontakte mit ausländischen Staatsoberhauptern ist der für das jeweilige besprochene Thema zuständige Bundesrat Verhandlungsperson , nicht der Bundespräsi.

    1. Ein bisschen mehr Brimborium hat der Bundespräsident schon. Wenn ein auswärtiger Staatspräsident kommt, will der schon von einem Gleichrangigen empfangen werden und nicht vom Aussen- oder Wirtschaftsminister oder der Frau am Herd. Und umgekehrt wird der Bundespräsident zu Gipfeltreffen eingeladen und nicht ein ausgewählter Minister. Er darf also schon mit den ganz Grossen Gipfel essen und sändele und Symphonien lauschen. Grosses Theater, grosses Spektakel – sie sind ganz hibbelig!

  6. An den Repräsentanten und -onkels sieht man so Ösen und Fäden, oben beim Führungskreuz stehen Leute von Glencore, Aventis, Bitcoin Suisse, … ich schätze, dass diese global player wenig Interesse an der EU haben, aber die direkte Demokratie hätten sie gerne weg. Diese Abstimmungen zB über die Konzernverantwortung sind schon lästig.

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