In der Rada wird über massenhafte Beschwerden ukrainischer Soldaten über verspätete Soldzahlungen berichtet

Der Abgeordnete Alexej Gontscharenko hat vom Finanz- und vom Verteidigungsminister gefordert, sich mit dieser Situation zu befassen

MOSKAU, 25. September. /TASS/: Ukrainische Soldaten an der Front beschweren sich massenhaft über verspätete Soldzahlungen für September, berichtete der Abgeordnete der Werchowna Rada Alexej Gontscharenko.

„Ich habe viele Beschwerden, dass es in den Einheiten jetzt Verzögerungen bei der Soldzahlung für September gibt“, schrieb er in seinem Telegram-Kanal.

Der Politiker sagte, er fordere den Finanz- und den Verteidigungsminister des Landes auf, sich mit dieser Situation zu befassen.

Zuvor hatte die Vorsitzende des Haushaltsausschusses der Rada, Roksolana Pidlasa, mitgeteilt, dass das Verteidigungsministerium die Prämien für die Teilnahme an Kampfeinsätzen nicht fristgerecht auszahlen kann, wenn die Steuern nicht bis zum 20. September erhöht werden.

Am 21. September unterzeichnete der ukrainische Präsident Wladimir Selensky ein Gesetz über die Bereitstellung zusätzlicher Mittel in Höhe von über 12 Milliarden Dollar für das Militär im Jahr 2024. Die Regierung hatte dem Parlament den Gesetzentwurf über Steuererhöhungen zur Deckung des Defizits bereits im Juli vorgelegt, und die Abgeordneten haben ihn am 17. September in erster Lesung angenommen. Das genaue Datum der letzten Lesung ist noch nicht bekannt.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

5 Antworten

  1. Ich habe vor ein paar Wochen mal gelesen, der Ukraine würde am 21.09. das Geld für Soldzahlungen ausgehen. Habe dies damals nicht so ganz ernst genommen, wegen den ganzen Krediten, welche die Ukraine vom Westen bekommt.

    Scheint aber etwas dran gewesen zu sein und auch die dpa hat Meldungen dazu gebracht.
    [https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-ukraine-will-hoehere-steuern-zur-kriegsfinanzierung-a-6ead47cd-eb09-4c9f-b7ab-87a78af7f8f8]

    Ein wenig haariger werden diese Schnipsel allerdings durch eine weitere Information. Nach der die Ukraine inzwischen tatsächlich mehr Geld für die Toten als aktive Soldaten ausgibt. Das dürften im Wesentlichen Zahlungen an die Hinterbliebenen und damit die Folge der seit April deutlich gestiegenen Verlustzahlen sein.

    Bei Military Summary haben sie im Videoanhang eine entsprechende Datei mit den offiziellen Zahlen der russischen Seite. Nur die russischen Zahlen, da die ukrainische Seite lediglich einen kommentarlosen „Bodycount“ veröffentlicht, aber dies nur am Rande. Dima, der die ursprüngliche, englische Version präsentiert, hat dies früher oft erklärt. Ist also kein böser Wille.

    Ob die jetzt stimmen, sei mal dahin gestellt. Aber offenbar reichte das eingeplante Geld 2024 tatsächlich nicht aus und der Grund scheinen tatsächlich die deutlich steigenden Verluste zu sein. Man muss sich im Krieg schließlich immer vorsichtig an die Fakten ranschleichen.

    Sollte diese Herleitung korrekt sein und sinkende Verlustzahlen sind gelinde gesagt nicht zu erwarten, bedeutet dies das es so langsam auch finanziell eng wird.

  2. Geht in einer Armee eigentlich Arbeitsverweigerung, bei ausstehendem Lohnzahlungen? Ist unbezahlt das Töten dann als Hobby anzusehen und fällt dann unter Zivilrecht?
    Ich frage für einen angehenden Gewerkschafter im Bundesheer.

  3. Offenbar gibt es keine Kontrollen der Geldgeber darüber, wohin bisher der ganze Zaster abgeflossen ist.-Ich möchte nicht wissen, wieviele Immobilien, Luxusautos,etc. sich die Abzocker bisher gekauft haben.

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