Economist: Die Verluste der ukrainischen Streitkräfte an der Front könnten sich auf etwa 500.000 Menschen belaufen

Die unersetzlichen Verluste könnten sich auf 60.000 bis 100.000 Menschen belaufen, berichtet das Magazin

Die Verluste der ukrainischen Streitkräfte im Konflikt mit Russland könnten sich auf 500.000 Menschen belaufen. Das geht aus Schätzungen des britischen Magazins The Economist hervor, die auf einer Sammlung von Informationen aus offenen zugänglichen Quellen beruhen.

Den Angaben zufolge könnten sich die unersetzlichen Verluste der ukrainischen Streitkräfte auf 60.000 bis 100.000 Menschen belaufen und die sanitären Verluste auf weitere 400.000 Menschen. Es wird betont, dass die Statistik keine Verluste unter Zivilisten enthält.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

21 Antworten

  1. Was , etwa 500.000 Menschen und noch keine Zivilisten mit drin ?
    Und das mitten in Europa ?
    Das nenn ich mal heftige Verluste bei den Zahlen !
    Bin mir nicht sicher ob man darüber „Werbung“ machen sollte !

  2. Die täglichen Frontmeldungen sprechen alleine für den Raum Kursk von 36.000, die anderen Frostabschnitte hab ich nicht gezählt. 500.000 erscheint mir zu hoch, aber es dürften über 100.0000 sein.

    1. Der russische Zähler wird dieses Jahr die Million wohl nicht mehr erreichen. Er ist sicher aufgerundet, beinhaltet aber nur die gesichteten oder gemeldeten Verluste.

      Ja ich weiß, russische Propaganda. Mag schon sein. Man kann aber durchaus sehen, die ukrainischen Rekrutierungszahlen ändern nix an der Lage. Irgendwo müssen diese Menschen verbleiben, oder die ukrainische Armee zählt inzwischen mehr als 2 Millionen Soldaten, was nicht funktioniert, denn dann würde dort kein Personalmangel herrschen.

      Hier gibt es zumindest eine weitere Idee was der Ukraine noch bleibt (etwas vor der Mitte des Artikels):
      https://www.ft.com/content/4351d5b0-0888-4b47-9368-6bc4dfbccbf5

      Financial Times wohlgemerkt, die haben noch wirklich einen Ruf zu verlieren.

      Man beachte, von den nicht Verfügbaren sind nur die „Critical workers“ und die „Disabled“ überhaupt noch im Land in der Wirtschaft tätig, so weit möglich. Es bleiben also 5,8 Millionen Männer zwischen 25 und 60, die in einem perfekten Szenario überhaupt noch arbeiten.

      Ich würde mal eher meinen die Druckbetankung des Westens ermöglicht der Ukraine einen Untergang, der den deutschen Untergang 1945 in den Schatten stellen wird.

  3. 60.000 bis 100.000 „Unersetzliche“, also je nach Definition Gefallene und Invaliden?
    Nie im Leben, reines Wunschdenken.

    Es kann doch nicht sein, das überall die Kämpfer fehlen obwohl monatlich Zehntausende neu „organisiert“ werden.

    Aber klar, „eigene Schätzungen“.

  4. Wenn man das menschliche weg läßt und nur Zahlen mit einander vergleicht ist 500K erschreckend wenig aus russischer Sicht!!!

    Wenn auf der russischen Seite die „unersetzlichen Verluste“ bei 100k liegen +/- ist das sehr nahe dran an der Realität
    Dazu verwundert an Körper Seele pauschal noch mal 100k ….

    Und ich immer wieder Medwedew zitiere „10 Jahre, wenn das mal reicht ….“

    Und die Ukraine ist nicht der Krieg es ist nur eine Schlacht..!
    Und wenn diese Schlacht schon solche Opfer fordert, wie will Moskau den Krieg gewinnen… ?

    1. Es ist der „Economist“, keine seriöse Quelle. Von der Leyen hat vor längerer Zeit bereits von 400000 Toten geredet, was durchgestochenen ukrainischen Zahlen entspricht. Das hat sie nach Protesten aus Kiew gelöscht. In den USA gehen die Schätzungen der unwiederbringlichen Verluste bis zu 1 Mio.

      Moskau hat den Krieg gewonnen. Die Frage ist nur noch, 404 zum richtigen Zeitpunkt und auf die richtige Art den Rest zu geben, um durch den Kollaps keine gefährlichen Wirren auszulösen, sondern alles unter Kontrolle zu behalten, besonders das „danach“ zu kontrollieren. Im idealen Fall im Einvernehmen mit den USA, deshalb warten die Russen darauf, was sich mit Trump machen läßt.

      Besser beurteilen läßt sich die Lage durch einen Wechsel der Perspektive:

      „Bundeskanzler Scholz telefoniert mit dem russischen Präsidenten Putin … und betonte die unverbrüchliche Entschlossenheit Deutschlands, die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression so lange wie nötig zu unterstützen.“

      Pressemitteilung, 15. November 2024
      https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/bundeskanzler-scholz-telefoniert-mit-dem-russischen-praesidenten-putin-2320942

      Wie will Deutschland den Krieg gewinnen, oder jedenfalls ohne einen russischen Sieg beenden? Der Proxy ist hinüber, die Armee am Ende, Wirtschaft, Versorgung und Staatshaushalt von massiven Hilfen abhängig, die Stromversorgung ist weitgehend hinüber.

      Die USA drohen mit Ausstieg, Ungarn und die Slowakei sind raus, Polen und Italien am Minimieren, nun droht auch noch ein Rumänen-Trump, UK und Frankreich haben nicht viel außer Storm Shadow und SCALP, Provokationen ohne besonderen militärischen Nutzen. Die EU-Länder haben nichts, womit sie ihre Proxy-Armee aus „Bussifizierten“, die bald nicht mehr kann, ersetzen könnten.

      Welche Strategie und welche militärischen Mittel hat Deutschland, den Krieg weiterzuführen? Welche Verbündeten sind in ein paar Monaten noch da, welche Ressourcen können und wollen die beisteuern? Ohne die USA sieht das sehr schlecht aus.

      Die Russen dagegen haben keine Probleme. Die beste Armee der Welt, überlegene Waffen, unbegrenzte Ressourcen, gemessen am Gegner jedenfalls.

      In Rußland geht man davon aus, daß die Sache mit dem Ende des Ukrainekrieges nicht erledigt sein wird, die Feindseligkeiten der „Europäer“ werden in anderer Form auf anderen Schauplätzen wieder aufflammen, und am Ende könnten sie sich sogar gegenseitig bekriegen. Das ist in „kreml-nahen“ Denkschriften Konsens (und realistisch), sie gehen von etwa noch 20 Jahren aus. Aber keineswegs von 20 Jahren Krieg mit durchgängig der jetzigen Intensität.

      1. In den USA gehen die Schätzungen der unwiederbringlichen Verluste bis zu 1 Mio.

        Ist noch nachzuvollziehen welcher Quelle dies entsprang?
        Das wäre mehr als die Russen (offiziell) schätzen, daher recht spannend.

        1. @Zappenduster

          Grundsätzlich wurde dieses Thema „Verluste“ zum 1. Jahrestag extrem bearbeitet.
          Und damals kamm ein Bericht des Israelischen Mossads heraus, und dieser wurde seiner Zeit auf beiden Seite der Barrikaden als am nächsten dran an der Realität behandelt.
          Wenn man sucht, wird man diesen schnell finden …
          Grob war damals das Verhältnis 3 zu 1 für die Russen

          Und sooo viel hat sich seit dem nicht verändert, so dass man die Zahlen einfach hoch rechnen kann und nah dran an der Realität landet
          (Meiner Meinung nach)

        2. „Now, once one considers that Washington and London’s ‚war planning‘ and ‚command and control‘ are directly responsible for the deaths of between half-a-million and a million of VSU personnel, with one million of them maimed….“

          Andrei Martyanov: About Tribunal. November 8, 2023
          http://smoothiex12.blogspot.com/2023/11/about-tribunal.html

          Vor einem Jahr also ½ Mio bis ein Mio Tote und 1 Mio Verstümmelte, als Schätzung. Das bezieht sich auf Angaben verschiedener Art. Verteidigungsministerium der RF, ukrainische Akteure, die es „ausplappern“ oder durchstechen, darunter die von vdL genannte Zahl für den Zeitraum, Mossad-Bericht, Ermittlungen nach Beerdigungsstätten, Zahlen über den Anteil an Gefallenen aus Gouvernements, und dergleichen mehr.

          Nichts davon ist beweiskräftig für die Gesamtzahl. Auch die Zahlen des Verteidigungsministeriums der RF nicht. Die zählen, was sie nach ihren Regeln verifizieren können, und das ist nur ein Teilbereich. Das Gesamtbild, das sich daraus ergibt, ist nach verbreiteter Einschätzung von US-Beobachtern, daß wir bald bei 1 Mio Toten sind.

      2. @паровоз ИС20 578

        An der Stelle ist Platz für persönliche Interpretation….

        In meinen Augen hat Russland diesen Krieg in den Moment verloren, als es gegen seinen Willen und gegen alle Bemühungen Moskaus dieses zu vermeiden, zu den Waffen greifen musste und der erste Schuss gefallen ist …

        In diesen Moment sind rund 15 Jahre Arbeit von Putin verloren gewesen …
        Und seit dem wird lediglich Schadensbegrenzung betrieben, was nur mäßig gelingt ….
        Und dieser Zustand des „Lauwarmen Krieges“ in Europa ist ein absoluter Erfolg und Segen für die USA und ist für viele viele Jahre zementiert ….
        Dieser gewaltige Klotz am Bein wird Russland für Jahrzehnte runter ziehen …
        Ich sehe beim besten Willen nicht, wo der Sieg von Moskau über Washington in dieser Ukraine Geschichte sein soll …..

        Russland kämpft bereits Um Leben und Tod gegen die Proxys … Der wahre Feind, ist noch nicht einmal zum Kampf angetreten…

  5. Wann hätte von der Leyen denn von 400.000 Toten gesprochen? Ich kann nur ein Zitat von ihr mit 100.000 Toten finden.
    n-tv. de/politik/100-000-tote-Soldaten-Ukraine-ist-irritiert-article23754488.html

    1. Stimmt, finde ich auch nicht. Das mit der Löschung betraf aber die 100.000, korrekt.
      Das war allerdings Ende 2022. 400.000 werden jetzt, zwei Jahre später, auch nicht mehr reichen.

      Nach Angaben der Russen war 2024 wesentlich schlimmer als die knapp zwei Jahre davor zusammengenommen.
      Wenn man es denn glauben will. Ist aber logisch, die russische Rüstung tut ihren Job.

      Russland fing also mit 100-150.000 Soldaten an. Dann herrschte lange Mangelwirtschaft und inzwischen sollen es 700.000 Russen in der MSO sein. Pi mal Daumen, wahrscheinlich eher mehr.

      Man muss aber dazu sagen, die Donbassarmeen und Wagner waren in den 100-150.000 von damals noch nicht enthalten. Nicht das ich hier wieder einen auf den Sack bekomme. 😉

  6. Die Bevölkerung in der EU leidet unter den hohen Energiekosten und weiteren hohen Lebenshaltungskosten die der Ukraine-Krieg und die unilateralen Sanktionen des Westens erzeugt hat. Daher hält sich die Kriegsbegeisterung gegen Russland in Grenzen bzw die Bevölkerung hat die Nase voll von den Krieg und deren teuren Begleiterscheinungen. Nur noch die gekauften Politiker wollen den Krieg weiterführen und eskalieren!

  7. Für den Fall das es noch jemanden interessiert, hier der Originalartikel:
    https://www.economist.com/graphic-detail/2024/11/26/how-many-ukrainian-soldiers-have-died

    Die Zahlen sind ohnehin Käse. Aber es ist interessanter Weise auch eine Zeitleistengrafik mit früheren Verlustschätzungen enthalten. Dort gibt es z.B. auch eine offizielle US-Schätzung von Anfang 2023, mit 70.000 Toten. Der Econo-Mist versucht hier also zu verkaufen das es seit zwei Jahren keine ukrainischen Toten mehr gab, nur noch Verwundete.

  8. 10 Tote sind schlimm, 100 schrecklich, 100.000 Statistik.

    In diesem US-UA-RUS-Konflikt ist jeder, der durch Kriegshandlung fällt/stirbt, einer zu viel. Gleichwohl haben westliche „Dienste“ den Konflikt initiiert, das plutokratische Großkapital befeuert ihn weiter.

    Friedensdemos werden diskreditiert, Bemühungen vielfach Heuchelei, Hauptsache bei KNDS, Rheinmetall und Co. brummts.

    Exorbitant durch Spekulanten und Regierungsmarkteingriffe getriebene Preise erfreut die Oligopole mit fetten Gewinnen.

    Die fette Zeche zahlt der Michel, mit Geld und/oder Leben.

    Der Wahnsinn als Prinzip.

Schreibe einen Kommentar